Schalke-Boss rechnet nach Horror-Saison ab: "Eine Schande"

Als Tabellen-14. hat der FC Schalke 04 eine desaströse Zweitliga-Saison beendet. Bei der abschließenden 1:2-Niederlage gegen die SV Elversberg war das schlechteste Ergebnis der Klub-Geschichte besiegelt. Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer lässt mit Kritik an der Mannschaft aufhorchen. Auch seine Entscheidungen sieht der 47-Jährige kritisch.
"Uns hat eine stabile Achse an Führungsspielern gefehlt. Es gab viel zu oft ein lustloses Gekicke, kaum jemand wollte Verantwortung auf dem Platz übernehmen. Stattdessen gab es Ego-Tripps. Der Sport war kein Team, sondern ist in Gruppen zerfallen. Das ist nicht akzeptabel und das Resultat eine Schande", poltert Hefer gegenüber Medienvertretern.
"Es ist der klare Auftrag an Frank Baumann, dies zu verändern, denn so kann man sportlich keinen Erfolg haben", legte der S04-Boss nach und richtet damit einen klaren Auftrag an den neuen Sportvorstand, der zum 01. Juni seinen Posten am Berger Feld offiziell antreten wird. Die jüngst abgelaufene Saison dürfe sich keinesfalls wiederholen.
FC Schalke 04: Hefer will "sportliche Lage stabilisieren"
Gerade die 1:2-Pleite am Sonntag gegen die SV Elversberg stieß Hefer besonders übel auf. "Für mich war die Partie gegen Elversberg das zweit schlimmste Spiel aller Zeiten, nur eine Partie in der Abstiegssaison 2021 ist mir noch negativer in Erinnerung geblieben. Ich habe mich geschämt und war unfassbar frustriert", so der Aufsichtsratsboss gegenüber den "Ruhr Nachrichten".
Von den Tribünen schallten am Sonntag hämische Gesänge der eigenen Fans auf die Schalke-Stars ein. Nach der Pause wurde beim Stand von 0:2 zur La-Ola-Welle angesetzt. "Historisch schlechteste Platzierung – Schöne Sommerpause, ihr Versager", stand auf einem riesigen Banner vor der Nordkurve in der Gelsenkirchener Arena.
"Wenn nun gefordert wird, das Köpfe rollen sollen, hilft uns das nicht weiter. Jetzt geht es erst einmal darum, die sportliche Lage zu stabilisieren. Ich will aktuell nichts hören von einem Saisonziel oder großen Träumen. Auch ist es jetzt nicht die Zeit, eine langfristige Strategie zu entwickeln", blickt Hefer schon in die Zukunft.
Für die sportliche Misere sei insbesondere ein "Riesenfehler" verantwortlich: "Es war unser Riesenfehler, den Vorstand auf zwei Personen zu verkleinern. Das haben wir mit der Entscheidung für Frank Baumann geändert. Wir brauchen wieder eine Mannschaft mit Teamgeist auf und neben dem Platz. Wenn das nicht gelingt, besteht die Gefahr, dass es in der neuen Saison noch schlimmer wird."