14.07.2011 21:00 Uhr

Austria zu Gast in Montenegro: Trotz Hitze nichts anbrennen lassen

Nach Široki Brijeg im Vorjahr trägt Austrias erste Hürde im Europacup 2011/12 den Namen Rudar Pljevlja. Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison beim montenegrinischen Fußball-Cupsieger vor voraussichtlich dürftiger Kulisse planen die Violetten am Donnerstag (18.00 Uhr) den ersten Schritt zur finanziell einträglichen Gruppenphase der Europa League.


Die Ausgangslage in der zweiten von vier Qualifikationsrunden ist klar abgesteckt. Die Austria geht als klarer Favorit auf den Aufstieg in die Hitzeschlacht von Nikšić, wo eine ähnliche Zitterpartie wie vor einem Jahr verhindert werden soll. Auch wenn Montenegro im FIFA-Ranking dank der Erfolge der praktisch nur aus Legionären bestehenden Nationalelf als 16. klar vor Österreich (65.) liegt, denken die Favoritner gar nicht an ein Scheitern. "Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber natürlich sollte man gegen Rudar bestehen können", meinte Trainer Karl Daxbacher vor der Abreise nach Podgorica am Mittwoch.


Vor dem Rückspiel am 21. Juli (21.05 Uhr) in der Generali Arena will die Austria bereits auswärts entscheidend vorlegen. "Wir fahren nicht dorthin, um ein Unentschieden zu erreichen, sondern wir wollen gewinnen", sprach Zlatko Junuzović Klartext. Gegen Široki Brijeg bewahrte der Teamkicker sein Team mit einem späten Freistoßtor vor dem blamablen Aus, so weit soll es gegen Rudar gar nicht erst kommen, auch wenn die Aufgabe laut Junuzović "ähnlich schwer, wenn nicht schwieriger" ist.


Im Kleinstadion von Nikšić, wo die Gäste mangels einer geeigneten Spielstätte in Pljevlja antreten müssen, wollen die Wiener trotz der prognostizierten Temperatur von über 30 Grad nichts anbrennen lassen. "Es ist eine wichtige Hürde, die wir schaffen müssen, um unser großes Ziel, die Gruppenphase, zu erreichen", erklärte auch Flügelspieler Florian Klein.


Unbekannter Gegner


Auf Gegner Rudar sieht sich der Bundesligist gut eingestimmt. Montenegros Cupsieger ist ein Team der Namenlosen. Während das Nationalteam in der EM-Qualifikation für Furore sorgt, ist Rudars Anteil daran gering. Mit Mittelfeldspieler Nedeljko Vlahović (27) stellt der Klub einen Spieler mit genau einem Teameinsatz. Das Videostudium sollte aber die Fragezeichen beseitigt haben. "In punkto Vorbereitung haben wir alles getan. Aber wie es so schön heißt: Die Wahrheit liegt auf dem Platz", sagte Daxbacher.


Personell muss die Austria ohne Georg Margreitter auskommen. Der 22-jährige Vorarlberger muss wegen einer fiebrigen Erkrankung passen. Margreitter wird bereits am Donnerstag vor dem Spiel mit dem Flugzeug die Rückreise nach Wien antreten. Damit wird wohl der neuverpflichtete Kroate Kaja Rogulj zu seinem Pflichtspiel-Debüt für die Favoritner kommen.


Alexander Grünwald heilt in Wien weiter seinen Bändereinriss im Knöchel aus, Emir Dilaver bereitet sich auf die U20-WM in Kolumbien vor und ist deshalb noch kein Thema. Den Part des abgewanderten Julian Baumgartlinger im defensiven Mittelfeld könnte neben Peter Hlinka deshalb Markus Suttner übernehmen. Der linke Verteidiger machte bei der Generalprobe gegen Sparta Prag (1:1) in der ungewöhnlichen Rolle keine schlechte Figur. "Das hat für mich überraschend gut gepasst. Aber richtige Aufschlüsse liefert nur ein Spiel gegen einen guten Gegner", meinte Daxbacher. Mit im Charter nach Podgorica saßen für den Fall der Fälle auch drei Keeper. Als Nummer 1 im Tor dürfte Ex-Wacker-Goalie Pascal Grünwald gegenüber Heinz Lindner die Nase vorn haben.

apa