16.02.2005 23:30 Uhr

Stuttgart wahrt Chance: 0:0 bei Parmas B-Elf

Parma (dpa) - Ein stark verunsicherter VfB Stuttgart hat den erhofften Befreiungsschlag zwar verpasst, aber seine Chance im lukrativen UEFA-Cup-Wettbewerb immerhin gewahrt.

Gegen eine B-Elf des stark abstiegsbedrohten italienischen Erstligisten FC Parma kam die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer über ein enttäuschendes 0:0 nicht hinaus und benötigt nun im Rückspiel am 24. Februar im heimischen Daimler-Stadion einen Sieg zum Sprung ins Achtelfinale. Vor nur 5 486 Zuschauern im Stadio Communale Ennio Tardini, darunter etwa die Hälfte VfB-Fans, boten beide Mannschaften Fußball-Magerkost. Im zweiten Duell fehlt den Stuttgartern Silvio Meißner, der ebenso wie Parmas Vincenzo Grella nach der dritten Gelben Karte im laufenden Wettbewerb gesperrt ist.

«Letztlich ist das 0:0 ein gutes Ergebnis. Wenn wir eine Runde weiter kommen, bin ich im Achtelfinale wieder dabei», meinte Meißner und ärgerte sich kaum über seine Sperre. Während Martin Stranzl zwar beklagte, «dass wir das wichtige Auswärtstor nicht geschafft haben», freute er sich andererseits über das zu null: «Es war ein Ziel, mal endlich wieder ohne Gegentor zu bleiben. Das haben wir geschafft.»

Auch ohne die verletzt oder erkrankt fehlenden Nationalspieler Kevin Kuranyi, Philipp Lahm und Andreas Hinkel waren die zuletzt in der Bundesliga außer Tritt geratenen Schwaben von Beginn an bemüht, in diesem wichtigen Spiel die Initiative zu übernehmen. Gegen die zweite Garnitur des kriselnden FC Parma, dessen Trainer Pietro Carmignani gleich sieben Stammspieler für das als wichtiger eingestufte Abstiegsduell in der Serie A an diesem Wochenende gegen Brescia Calcio schonte, fehlte es den Aktionen des verunsichert wirkenden VfB allerdings meist an Zielstrebigkeit und Genauigkeit.

Dennoch boten sich dem Bundesligisten gute Einschussmöglichkeiten im Zwei-Minuten-Takt. Doch Cacau (15.), Silvio Meißner (17.) und Aliaksandr Hleb (19.) zielten zu ungenau. Und bei der größten Chance, einem scharfen Cacau-Schuss (21.), rettete Verteidiger Giuseppe Cardone kurz vor der Linie noch zur Ecke. Auf der Gegenseite musste Nationaltorhüter Timo Hildebrand in der ersten Halbzeit nur einmal eingreifen (8.), als er Andrea Pisanu das Leder gekonnt vom Fuß nahm.

Nach Wiederanpfiff zogen beide Teams das Tempo an. Vor allem Parma agierte nun weitaus gefährlicher. Hildebrand musste gegen Pisanu (54.) und Cardone (59.) zwei Mal sein ganzes Können aufbieten. Dann verhinderte Stürmer Imre Szabics (60.) den Rückstand, als er per Kopf für den schon geschlagenen Hildebrand auf der Linie rettete. Auf Seiten des Bundesligisten hatten Martin Stranzl (51.), der neben Rückhalt Hildebrand und Fernando Meira noch zu den besten Akteuren zählte, und auch Cacau (58.) noch gute Einschusschancen. Beide scheiterten jedoch knapp. Am Ende änderte auch die Hereinnahme von Parmas Star-Kicker Alberto Gilardino und Stuttgarts Regisseur Horst Heldt nichts mehr am schwachen Niveau dieser torlosen Begegnung.