17.02.2005 23:30 Uhr

Aachen vor dem UEFA-Cup-Aus: 0:0 gegen Alkmaar

Köln (dpa) - Trotz tollem Kampf droht Europapokal-Debütant Alemannia Aachen das Aus im UEFA-Cup. Der Zweitligist kam im Drittrunden-Hinspiel gegen den niederländischen Tabellen-Zweiten AZ Alkmaar vor eigenem Publikum über ein 0:0 nicht hinaus.

Vor 38 038 Zuschauern im Kölner RheinEnergieStadion hatte die Alemannia den haushohen Favoriten am Rande der Niederlage, doch am Ende fehlte dem Außenseiter die Cleverness und auch das Glück. «Ein Tor hätte ich mir gewünscht. Das wäre eine noch bessere Ausgangsposition gewesen», sagte Trainer Dieter Hecking.

Im Rückspiel in einer Woche benötigen die Aachener mehr Kaltschnäuzigkeit, um als erster Zweitligist den Sprung ins UEFA-Cup-Achtelfinale doch noch zu schaffen. «Das wird ein ganz, ganz schweres Spiel. Da müssen wir uns so teuer wie möglich verkaufen», sagte Hecking. Im Heimspiel kämpfte Aachen aufopferungsvoll und war über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner. Vor allem Torhüter Stephan Straub war der große Rückhalt im Team.

Die Fans aus dem 75 Kilometer entfernten Aachen machten auf den Tribünen ordentlich Stimmung und sorgten für einen Vereinsrekord bei einem Heimspiel ihrer Alemannia. 50 000 Euro der Rekordeinnahme spendete der Club dem Unicef-Kinderhilfswerk für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien.

In ihrem erst siebten Europapokal-Auftritt ließen die Aachener den Gästen keinen Raum. Trotzdem kam Alkmaars Adil Ramzi in der siebten Minute mit einem Fernschuss zur ersten Chance des Spiels. Torhüter Stephan Straub verhinderte den Rückstand mit einer Glanzparade. Von Minute zu Minute wurden die Aachener mutiger, doch die Gäste hatten die nächste Chance. Und wieder war es Straub, der mit einem starken Reflex gegen den einschussbereiten Stein Huysegems (17.) rettete.

Vier Minuten später nach dem vierten Eckball hätten die Hausherren beinahe die Führung bejubeln können, den Kopfball von Thomas Stehle schlug der Marokkaner Tarik Sektioui von der Linie. Nach dem Wechsel wurde Aachen noch selbstbewusster. Der griechische Schiedsrichter Georgios Kasnaferis verweigerte der Alemannia kurz nach Wiederbeginn einen Handelfmeter. In der 57. Minute scheiterte der nach seiner Verletzung und nur vier Trainingseinheiten aufgebotene Reiner Plaßhenrich mit einem Fernschuss knapp. Aachen kämpfte bis zum Abpfiff um jeden Zentimeter Boden. Doch die schwachen Niederländer hatten nach einem Konter durch Robin Nelisse die große Chance - es wäre ein unverdienter Auswärtssieg gewesen.

Trotzdem darf Alkmaar wohl für die nächste Runde planen. Mit dem FC Schalke 04 könnte ein weiterer deutscher Club der Gegner des Meisterschaftsaspiranten sein. Die Gelsenkirchener hatten sich zuvor bei Schachtjor Donezk ein 1:1 erkämpft. «Wenn wir weiterkommen, nehmen wir es wie es kommt», sagte Schalke-Trainer Ralf Rangnick, der als Zaungast auf der Tribüne saß.