23.02.2006 19:15 Uhr

Aus für Hertha BSC: 0:2 in Bukarest

Bukarest (dpa) - Mit dem allerletzten Aufgebot konnte Hertha BSC den sportlichen Absturz nicht aufhalten und musste das UEFA-Cup-Achtelfinale abschreiben. Die Not-Elf des Hauptstadt-Clubs unterlag bei Rapid Bukarest mit 0:2 (0:0), nachdem das Hinspiel 0:1 verloren gegangen war.

Die Chance auf ein mögliches "Wunder von Bukarest" vergab die kriselnde Mannschaft von Trainer Falko Götz vor allem in der ersten Halbzeit, als sie aus einigen guten Möglichkeiten keinen Nutzen zog. Vor 19 000 Zuschauern im fast ausverkauften Valentin-Stanescu-Stadion, in dem die siegessicheren Rapid-Fans die Herthaner mit riesigen "Auf-Wiedersehen-Plakaten" begrüßten, trafen Daniel Niculae (54.) und Mugurel Buga (74.) für die Rumänen. Hertha blieb auch im elften Pflichtspiel in Serie sieglos.

Der frühere DFB-Coach Berti Vogts kritisierte Herthas Leistung in beiden Partien im Deutschen Sportfernsehen (DSF) scharf. Darauf reagierte Falko Götz gereizt. "Mir hat auch nicht jedes Länderspiel mit ihm als Bundestrainer gefallen", monierte der Hertha-Coach. "Wenn Berti unsere Situation besser kennen würde, könnte er es auch besser einschätzen." Sein Team habe in Bukarest ein "ordentliches Spiel gemacht, vor allem vor dem 0:1. Leider ist uns das Tor nicht gelungen, um Rapid noch weiter unter Druck zu setzen." Manager Dieter Hoeneß hofft, "dass wir die guten Ansätze jetzt mitnehmen. Aber ich bin Realist genug und weiß, dass wir positive Ergebnisse brauchen."

Ohne neun verletzte oder gesperrte Akteure, aber erstmals seit Mai 2004 wieder mit dem aus der Regionalliga-Elf aufgerückten Ex-Profi Andreas Schmidt, versuchte Herthas B-Elf in ihrem 78. Europacup-Spiel, die 0:1-Hinspielscharte auszuwetzen. Götz gab dafür eine offensive Marschrichtung aus und vertraute im Sturm neben Vaclav Sverkos dem erst 18-jährigen Solomon Okoronkwo. Das machte sich bezahlt, denn Hertha spielte gleich besser auf als zuletzt.

Youngster Okoronkwo (4.) und Gilberto (19.) boten sich gleich die ersten guten Einschussmöglichkeiten für die engagierten Gäste, denen das Bemühen um den dringend benötigten Torerfolg anzumerken war. Nah dran war Sverkos, der auf Arne Friedrichs Pass mit einem Schuss aus Nahdistanz die Oberkante der Latte traf (40.). Die Gastgeber agierten abwartend und traten vor der Pause im Angriff nicht in Erscheinung.

Das änderte sich nach Wiederanpfiff: Rapid präsentierte sich nun deutlich offensiver. Und nachdem Buga (51.) noch knapp vorbeigezielt hatte, sorgte Torjäger Niculae nach einem Patzer von Dick van Burik freistehend vor Christian Fiedler mit seinem siebten Treffer im Wettbewerb für die Vorentscheidung. Sofiam Chahed (55.) bot sich noch die Chance zum Ausgleich, doch Hertha fehlte die Durchschlagskraft. Und mit der Führung im Rücken stellten die Hausherren nun das klar bessere Team und machten mit dem 2:0 den K.o. der Berliner perfekt.