24.02.2005 21:30 Uhr

Alemannia will Außenseiterchance nutzen

Aachen (dpa) - Der Bundesliga-Aufstieg ist in weite Ferne gerückt, doch im UEFA-Cup wittert Zweitligist Alemannia Aachen seine Chance.

«Vielleicht kehrt das Glück zurück. Der UEFA-Cup scheint ja unser Wettbewerb zu sein», sagte Trainer Dieter Hecking vor dem Rückspiel beim niederländischen Tabellenzweiten AZ Alkmaar. Nach dem 0:0 im Hinspiel würde den in der Meisterschaft acht Punkte hinter einem Aufstiegsplatz liegenden Aachenern in Alkmaar schon ein 1:1 reichen, um als erster deutscher Zweitligist in ein Europapokal-Achtelfinale einzuziehen. «Warum sollen wir nicht ein oder zwei Tore schießen und die Sensation schaffen», meinte Torhüter Stephan Straub.

Dabei gilt es für den DFB-Pokalfinalisten des Vorjahres vor allem, den enormen Kräfteverschleiß durch die Doppelbelastung im Europapokal und der Meisterschaft zu kompensieren. Die in der Schlussphase unglücklich mit 0:1 verlorene Partie beim 1. FC Köln hat die personelle Lage bei der Alemannia nicht unbedingt verbessert. So droht Reiner Plaßhenrich nach gerade überstandener zweimonatiger Verletzungspause mit erneuten Kniebeschwerden für das Rückspiel auszufallen. Laurentiu Reghecampf und Cristian Fiel stehen ohnehin nicht zur Verfügung, Erik Meijer könnte hingegen wieder zur Startformation zählen. Auch die in der Liga zuletzt gesperrten Willi Landgraf und Alexander Klitzpera stehen ebenso wie Moses Sichone zur Verfügung.

«Ich erwarte in Alkmaar ein tolles Spiel. Wir haben dort unsere Chance und sind immer gut für ein Tor», meinte Trainer Hecking, dessen Team auch in den bisherigen drei Auswärtsspielen im Wettbewerb zu gefallen wusste und lediglich beim FC Sevilla (0:2) unterlag. «Das 0:0 ist für uns eine gute Ausgangsposition. Wir können stolz sein, dass wir uns diese Chance erarbeitet haben», meinte Innenverteidiger Klitzpera. «Der Druck liegt jetzt bei Alkmaar. Wenn wir stabil in der Abwehr stehen, werden wir unsere Chance bekommen», befand Sportdirektor Jörg Schmadtke. Der Niederländer Meijer warnte trotz aller Zuversicht vor dem Auftritt im nur 8300 Zuschauer fassenden Stadion «Alkmaarderhout»: «Dort wird einiges auf uns zukommen».

Allerdings scheint der Herbstmeister der Ehrendivision derzeit etwas aus dem Tritt gekommen und hat auch seine personellen Probleme. In der Meisterschaft konnte die Mannschaft von Trainer Co Adriaanse die letzten drei Heimspiele nicht gewinnen. Der Substanzverlust des Teams wird immer größer. Daher warnt Alkmaars Coach auch davor, die Aachener zu unterschätzen. «Das 0:0 ist ein gefährliches Ergebnis. Wir müssen auf der Hut sein», sagte Adriaanse, der im Mittelfeld wohl auf den angeschlagenen Denny Landzaat verzichten muss. Dafür dürfte der in der Meisterschaft zuletzt gesperrte Routinier Barry van Galen als Spielgestalter wieder in die Anfangsformation rücken.