24.02.2005 23:30 Uhr

Sammer setzt gegen Parma auf sichere Abwehr

Stuttgart (dpa) - Aus einer sicheren Abwehr heraus will der VfB Stuttgart den FC Parma im UEFA-Pokal-Rückspiel bezwingen und so den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen.

«Wir müssen hinten mindestens so gut stehen wie gegen Hertha BSC und einen Rückstand vermeiden», forderte Trainer Matthias Sammer von seinen Schützlingen gegen die Italiener eine noch bessere Defensivleistung als beim 1:0-Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga gegen Berlin. «Hertha hatte ein, zwei Chancen, die Parmas Torjäger Alberto Gilardino eiskalt ausnützen würde. Wenn die in Führung gehen, spielt das in deren Karten.»

Stuttgart ist dank des jüngsten Erfolges wieder selbstbewusst und siegessicher. «Eine gewisse Lockerheit ist wieder da. Die Mannschaft ist ein Stück weit gelöst», sagte Sammer. «Jetzt wollen wir auch Parma schlagen», kündigte Kevin Kuranyi keck den nächsten Coup an. Stürmerkollege Cacau, mit sieben Treffern Stuttgarts erfolgreichster UEFA-Cup-Schütze, ergänzte: «Jetzt wollen wir gegen Parma nachlegen.»

Hurra-Fußball ist von den Schwaben trotz des neuen Glücksgefühls gegen den Tabellen-17. der Serie A nicht zu erwarten. Sammer deutete einen eher kontrollierten Auftritt an und bat dafür auch die Fans um Verständnis. «Es ist sehr wichtig, Ruhe und Geduld zu haben. Wir sind immer in der Lage, im eigenen Stadion ein Tor zu erzielen. Das wird wohl ein ergebnisorientiertes Spiel» Angesichts des enttäuschenden 0:0 gegen Parmas B-Elf vor acht Tagen im Hinspiel reicht den Stuttgartern bekanntlich schon ein 1:0 zum Weiterkommen.

Aus Italien sickerte durch, dass Trainer Pietro Carmignani dieses Mal seine A-Mannschaft aufbieten wird. Parma glückte mit dem 2:1 gegen Tabellennachbar Brescia Calcio ebenfalls der dringend notwendige Befreiungsschlag, so dass der größte Druck vorerst von den Schultern ist. Jetzt strebt auch der Traditionsclub mit aller Macht den Erfolg im UEFA-Cup an. «Der Sieg hat uns Ruhe gebracht», sagte Mittelfeldmann Jorge Bolano. «Der VfB ist eine gute Mannschaft, hat aber in der Abwehr Schwächen. Es wird schwierig, aber wir wollen unbedingt in die nächste Runde.»

Sammer wäre es sogar Recht, sollte Parma in Bestbesetzung antreten. «Mir ist es grundsätzlich lieber, wenn ein Gegner sich so präsentiert, wie es eigentlich sein sollte», sagte er. Der VfB wird jedenfalls mit seiner bestmöglichen Formation beginnen. Von den Stammspielern fehlen lediglich der Langzeitverletzte Philipp Lahm (Rehabilitation nach Mittelfußbruch) und Silvio Meißner (Gelb-Sperre) aus. Außerdem sind Boris Zivkovic (muskuläre Probleme) und Matthieu Delpierre (Oberschenkelzerrung) nicht dabei. «Ich habe keinen Grund, gegenüber der Berlin-Begegnung großartig was zu ändern», sagte Sammer. Rechtsfuß Martin Stranz bleibt also dank guter Leistung und mangels Alternativen linker Außenverteidiger. «Für Meißner spielt normalerweise Jurica Vranjes», legte sich der VfB- Coach in der einzig offenen Frage praktisch fest.