22.09.2007 18:30 Uhr

Ohne elf: Werder schlägt Meister VfB 4:1

Bremen (dpa) - Drei wertvolle Punkte und Regisseur Diego für ein weiteres Jahr gewonnen: Trotz des Ausfalls von gleich elf Spielern hat Werder Bremen den deutschen Meister VfB Stuttgart 4:1 (3:1) geschlagen und zudem noch den Vertrag mit dem brasilianischen Starspieler verlängert.

Drei Tage nach der Champions-League-Niederlage in Madrid gewannen die Bremer das Heimspiel gegen die zuvor in Glasgow unterlegenen Stuttgarter durch Tore von Hugo Almeida (3./4. Minute), Boubacar Sanogo (15.) und Diego (90.). Für die schwachen Stuttgarter hatte vor 39 282 Zuschauern im Weserstadion Mario Gomez (13.) das zwischenzeitliche 1:2 erzielt.

Werders Fans hatten früh Grund zum Jubeln. Direkt vor Spielbeginn gab der Stadionsprecher den neuen Kontrakt mit Publikumslieblings Diego bekannt und sorgte so für die ersten Freudenschreie. Doch bereits kurz nach dem Anpfiff ging es weiter, auch dank Diego. Der Spielmacher war nicht zu halten und war an den beiden schnellen Almeida-Treffern beteiligt. Der Portugiese verwandelte die schönen Vorlagen von Jensen und Diego eiskalt mit Flachschüssen.

Auch von dem Anschlusstreffer von Gomez, der nach Vorarbeit von Cacau und Sami Khedira nur einschieben musste, ließen sich die Bremer nicht aus der Ruhe bringen. Praktisch im Gegenzug stellte Sanogo nach Flanke Petri Pasanens per Kopf den alten Abstand her und durfte sich feiern lassen. Den Schlusspunkt setzte Diego per Weitschuss.

Den Bremern war der Ausfall von insgesamt elf verletzten, kranken oder gesperrten Spielern kaum anzumerken. Vor allem das Mittelfeld, wo Torsten Frings und Tim Borowski wieder durch Daniel Jensen und den leicht verbesserten Jurica Vranjes ersetzt werden mussten, zeigte eine überzeugende Vorstellung. Allen voran Diego, der wie in Madrid eine Gala-Vorstellung lieferte. Aber auch auf den Außenpositionen der Verteidigung, wo Clemens Fritz und Pierre Wome fehlten, sah es besser als gegen Real aus: Pasanen und Dusko Tosic zeigten solide Auftritte.

Konfusion herrschte hingegen in Stuttgarts Abwehr. Der VfB, bei dem nur der verletzte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und Innenverteidiger Matthieu Delpierre fehlten, zeigte sich vom schnellen Passspiel der Gastgeber überfordert. Bezeichnend, dass Torwart Raphael Schäfer trotz der Gegentreffer bester VfB-ler war. Die Probleme begannen allerdings schon im Mittelfeld, wo Yildidray Bastürk ein mäßiges Liga-Debüt für den Meister gab. Diego bekamen die Schwaben fast gar nicht in den Griff, kamen meist zu spät oder versuchten es mit überhartem Einsatz.

Die Innenverteidigung mit Serdar Tasci, der trotz eines Nasenbeinbruchs auflief, stand vor allem in der Anfangsphase unter Dauerdruck - und zeigte sich diesem nicht gewachsen. In der Pause stellte VfB-Coach Armin Veh auf eine Dreier-Kette um und ließ mit einem Mann mehr im Mittelfeld den Druck erhöhen. Ein Pfostenschuss von Gomez (60.) blieb allerdings die gefährlichste Situation. Verärgert waren die VfB-Fans auch über Schiedsrichter Wolfgang Stark: Einen Schuss von Roberto Hilbert, der von der Latte knapp hinter die Linie sprang, erkannte der Referee nicht als Tor an.