26.08.2010 22:00 Uhr

Austria will gegen Aris den Aufstieg erzwingen

Der FK Austria Wien hat im Fußball-Europacup in acht Versuchen erst ein Mal nach einem 0:1 im Hinspiel den Aufstieg geschafft. Das war 2008 gegen Tobyl Kostanay. Wie damals unter dem neuen Trainer Karl Daxbacher gegen die Kasachen muss auch gegen Aris Saloniki am Donnerstag im Horr-Stadion (19.00 Uhr) ein 2:0 her, damit Österreichs Vizemeister in die Gruppenphase der Europa League einzieht.

"Wir müssen Vollgas geben, Druck machen und das Glück erzwingen", forderte Daxbacher von seiner zuletzt in der Liga mit dem 0:1 gegen SV Ried und dem 1:1 in Kapfenberg ins Wanken geratenen Truppe, die mehr Effektivität zeigen müsse. Daher ließ der Niederösterreicher im Training das Spiel nach vorne und den Pass in die Tiefe üben. "In Tornähe müssen wir mehr Risiko nehmen", lautet sein Auftrag.

Die spielerische Leistung in Saloniki gibt ihm und seinen Schützlingen für das Rückspiel Zuversicht. "Da hat wirklich nur das Tor gefehlt. In der Liga kennen uns alle besser, da wird gut verteidigt und wir sind auf Konter anfällig", nannte Daxbacher den Unterschied zwischen nationalen und internationalen Spielen. "Alle vier ÖFB-Vereine haben es schwer, wir haben realistisch gesehen noch die besten Chancen, auch spielen wir als einzige daheim."

Natürlich sei das 0:1 eine Gratwanderung. "Einerseits dürfen wir keinen Treffer kassieren und müssen andererseits das Spiel machen und Tore erzielen. Ein Gegentreffer wäre fatal, doch wenn uns alles aufgeht, sind drei Tore von uns auch nicht unmöglich", glaubt Daxbacher, der sich für seine Aufstellungen noch zwei, drei Varianten überlegt.

Verletzungssorgen bei den Veilchen

Weiterhin sicher kein Thema sind Acimovic, der wieder in Slowenien zur Behandlung war und ab Mittwoch in Wien ins Training einsteigen soll, und Junuzovic, der nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel vielleicht nach der Länderspiel-Pause wieder einsatzfähig sein könnte. Tomas Jun, der in Kapfenberg einen Schlag in die Beuge des operierten Knies abbekommen hat, dürfte fit werden. Eine CT-Untersuchung hat keine Verletzung ergeben.

Skeptisch ist Daxbacher bei Ortlechner, der wie Acimovic und Junuzovic schon in Saloniki gefehlt hat. "Er probiert alles, ist aber noch vorsichtig. Ich habe meine Zweifel, dass es sich ausgeht", meinte der Trainer, der zu "Ersatzmann" Magreitter volles Vertrauen hat. "Er hat in Saloniki sehr gut gespielt und in Kapfenberg nach der allgemeinen Verunsicherung zu Beginn souverän agiert. Er kann uns auch bei Standards immer helfen." Eine Überlegung ist, Klein für Vorisek zurückzuziehen und Stankovic im Mittelfeld zu bringen.

Mit dem Publikum als Unterstützung in der mit 11.000 Fans, darunter rund 1.000 Griechen, ausverkauften Arena müssen Roland Linz und Co. im Abschluss effektiver sein. Das Manko im Verwerten war nicht nur in Saloniki sichtbar. Es machte sich zuletzt auch in der Liga (0:1 SV Ried, 1:1 Kapfenberger SV) bemerkbar.

Aris Saloniki kam am Dienstag ohne Liga-Praxis, die Punktekampagne beginnt erst am kommenden Wochenende, und einem 1:0-Guthaben, aber viel Respekt im Gepäck in Wien an. "Achtung, wir haben nur einen kleinen Vorsprung und noch gar nichts erreicht. Wir müssen mit Köpfchen und konzentriert spielen. Die ersten Minuten werden sehr gefährlich werden", warnte Coach Hector Cuper, der im Hinspiel nur einen Griechen, Torhüter Sifakis, aufgeboten hatte.

apa