25.09.2013 12:36 Uhr

Turban-Tore: Werner auf den Spuren von Dieter Hoeneß

Augsburgs Tobias Werner (M) traf auch mit Turban.
Augsburgs Tobias Werner (M) traf auch mit Turban.

Die Frotzeleien seiner Kollegen konnte Tobias Werner verschmerzen. "Er sah cool aus - wie Wayne Rooney", scherzte Augsburgs Angreifer Sascha Mölders nach dem 3:0 (1:0) in der 2. Pokalrunde bei Preußen Münster.

Andere Mitstreiter erinnerte der Kopfverband des zweifachen Torschützen an Dieter Hoeneß, der den FC Bayern mit einem ähnlichen Outfit im Pokal-Finale 1982 zum Sieg geköpft hatte. "Ich mache meinem Gegenspieler keinen Vorwurf. Am Ende war es ja auch noch gut, weil ich mit einem Turban getroffen habe", kommentierte Werner seinen ersten Doppelpack seit knapp fünf Jahren.

Der Offensivantreiber war der Mann des Abends - nicht nur wegen seiner Treffer. Unbeeindruckt von seiner Verletzung, die er sich bei einem Zweikampf bereits zu Spielbeginn zugezogen hatte, schlüpfte Werner in die Rolle des Hauptdarstellers. Dass die Verletzung am Ohr direkt nach dem Schlusspfiff mit drei Stichen genäht werden musste, tat der guten Laune des 28-Jährigen keinen Abbruch: "Ich bin langsam aber sicher wieder der alte und nah dran an der Startelf."

Wunde am Ohr mit drei Stichen genäht

Die Knieprobleme, die zu Saisonbeginn zu einer wochenlangen Pause gezwungen hatten, sind überwunden. Wie schon bei seinem Siegtor zum 2:1 (0:0) vor anderthalb Wochen gegen den SC Freiburg erwies sich Werner für sein Team als wichtige Stütze. Das erhöht seine Chance, am Freitag im Bundesliga-Heimspiel gegen Mönchengladbach erstmals in dieser Saison von Beginn an dabei zu sein. "Er hat super gespielt, ist wieder fit und wieder für uns da", meinte Trainer Markus Weinzierl vielsagend.

Die Tore von Werner (45./57.) und Mölders (59.) bescherten den Augsburgern den fünften Achtelfinal-Einzug in Serie. Anders als beim knappen 1:0 an gleicher Stätte im vorigen Oktober fiel der Zweitrunden-Sieg im DFB-Pokal diesmal leicht. "Wenn man das mit unserem Auftritt vor einem Jahr vergleicht, war das eine sehr erwachsene Leistung", befand Weinzierl.

Klassenunterschied deutlich sichtbar

Wie der Coach attestierte Stefan Reuter der Mannschaft Fortschritte. "Sie ist stabiler und selbstbewusster geworden. Heute hat man den Klassenunterschied deutlich gesehen." Darüber hinaus konnte sich der Manager über Zusatzeinnahmen freuen: Im Achtelfinale am 3./4. Dezember sind mindestens weitere rund 500 000 Euro allein aus dem TV- und Vermarktungsbereich garantiert.

Liebend gern würde Reuter das Geld diesmal für etwas anderes verwenden als vor einem Jahr: "Im vorigen Winter hat Qualität gefehlt. Da mussten wir personell nachbessern. Wir hoffen, dass wir das diesmal nicht brauchen." Beiläufig erinnerte Reuter an den Bau des Jugend-Leistungszentrums: "Das kostet auch Geld."

dpa