17.06.2025 11:12 Uhr

Eberl unter Druck: Das schwierige Flügel-Puzzle der Bayern

Max Eberl und der FC Bayern suchen nach einem neuen Flügelflitzer
Max Eberl und der FC Bayern suchen nach einem neuen Flügelflitzer

Durch die Abgänge von Leroy Sané und Mathys Tel ist der FC Bayern auf den offensiven Außenbahnen personell ausgedünnt. Die Verpflichtung eines neuen Flügelflitzers ist für den deutschen Fußball-Rekordmeister quasi Pflicht. Doch die Münchner könnten bei den bevorzugten Top-Stars leer ausgehen. Welche Lösung zaubert Sportvorstand Max Eberl aus dem Hut?

Mit Serge Gnabry, Michael Olise und Kingsley Coman verfügt der FC Bayern für die kommende Spielzeit nur noch über drei namhafte Profis für die zweite Flügelpositionen im von Vincent Kompany bevorzugten 4-2-3-1-System. Hinzu kommen mit Lennart Karl und Wisdom Mike zwei große Talente, die jedoch Zeit brauchen werden, um sich an das hohe Niveau der Bundesliga und Champions League zu gewöhnen.

Um die Abgänge von Leroy Sané und Mathys Tel intern aufzufangen, ist man an der Isar nicht breit und gut genug aufgestellt. Mit Bryan Zaragoza findet sich eine weitere Alternative im Kader - jedoch nur auf dem Papier. Der Spanier hat an der Säbener Straße keine Zukunft. Der deutsche Branchenprimus zog es nicht einmal in Betracht, den Spanier, dessen Leihvertrag bei Osasuna noch bis zum 30.Juni läuft, mit zur Klub-WM zu nehmen.

Die Personallage auf den Flügeln ist beim FC Bayern mehr als dünn und könnte sich möglicherweise in Kürze noch verschlimmern.

Was passiert mit Kingsley Coman beim FC Bayern?

Denn Gnabry und Coman werden seit geraumer Zeit als Abschiedskandidaten gehandelt, konnten in der vergangenen Saison nur selten wirklich überzeugen. Beide Spieler haben bislang jedoch keinen Markt, ob der Bundesliga-Meister überhaupt einen Abnehmer für das Duo findet, ist nicht absehbar.

Laut "Sky" ist bei Coman inzwischen sogar eine Kehrtwende denkbar. Der Franzose, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch seine Verletzungsanfälligkeit auffiel, und der Rekordmeister sollen plötzlich wieder an einer Zusammenarbeit interessiert sein. 

Ein Gedankenspiel, das möglicherweise auch mit der schwierigen Suche nach einem neuen Top-Star für die Außenbahn zusammenhängt.

Wunschtransfer Nico Williams zieht es, sofern die finanziell gebeutelten Katalanen die Schatulle weit genug aufbekommen, zum FC Barcelona, Bradley Barcola ist bei PSG fest eingeplant. Rafael Leao wäre dem Vernehmen nach zwar an einem Wechsel an die Isar interessiert, AC Mailand macht den Münchner Bemühungen bisher aber einen Strich durch die Rechnung. Sowohl Barcola als auch Leao würden wohl Ablösen jenseits der 70 Millionen Euro kosten.

Die Kohle für einen großen Vorstoß auf dem Transfermarkt wäre spätestens mit dem Verkauf von Mathys Tel nun da. Doch machen bislang weder Paris Saint-Germain noch die Rossoneri irgendwelche Anstalten, ihre Position bei ihren Stars zu überdenken.

Steht der FC Bayern am Ende ohne Offensiv-Neuzugang da?

Dem FC Bayern droht somit ein langer Kaugummi-Poker, der - wenn überhaupt - erst auf den letzten Metern des Transferfensters entschieden werden könnte. Platzen beide Verpflichtungen, könnte Kompany im schlimmsten Fall zum Saisonstart gar kein Neuzugang für die Flügel zur Verfügung stehen.

Sportvorstand Max Eberl steht somit vor einer schweren Entscheidung: Die Bemühungen bei den anvisierten Top-Lösungen Leao und Barcola, bei denen der FC Bayern chancenlos zu sein droht, intensivieren oder neue Alternativen ins Visier nehmen?

Schließlich sind die Stars aus Mailand und Paris durch die geplatzte Verpflichtung von Florian Wirtz sowieso schon Plan B. Durchaus denkbar, dass der Rekordmeister nun sogar auf Plan C ausweichen muss. Dass sich etwas tun muss, das sieht auch Joshua Kimmich so.

"Natürlich hat man das Gefühl, dass wir etwas machen könnten dadurch, dass Flo nicht kommt, Leroy weg ist und Thomas weg ist", richtete der Spielmacher jüngst einen recht deutlichen Appell an die Führungsetage.

Der Druck auf Eberl wächst, nach der Klub-WM muss wohl zeitnah ein neuer Mann her, um die Gemüter zu beruhigen. Absehbar ist die Verpflichtung eines neuen Flügelflitzers aber noch nicht. Denkbar, dass man in München daher tatsächlich auf eine Notlösung zurückgreift.

Greift Max Eberl gar auf einen Plan C zurück?

Mit Kaoru Mitoma (Brighton & Hove Albion) und Takefusa Kubo (Real Sociedad) wurden zuletzt lose zwei weitere Namen gehandelt, die mit einer potentiellen Ablösesumme von 40 bis 45 bzw. 60 Millionen Euro ebenfalls keine Schnäppchen wären.

Mit Ritsu Doan vom SC Freiburg tauchte kürzlich auch ein in der Bundesliga erfahrener und bekannter Name in der Münchner Gerüchteküche auf. Der Nationalspieler Japans steht jedoch auch bei Eintracht Frankfurt auf der Liste, würde immerhin aber nur rund 20 Millionen Euro Ablöse kosten. 

Eine weitere Alternative, die allerdings nur bedingt zu den hohen Ansprüchen des FC Bayern passt.