Bundesliga 2008/2009 » 34. Spieltag » Liveticker: Eintracht Frankfurt - Hamburger SV 2:3

Spielfazit: Mit einem unglaublichen Finish sichert sich der Hamburger SV den fünften Platz und damit das internationale Geschäft, da Borussia Dortmund in Mönchengladbach nicht über ein 1:1 hinauskommt. Nach einem vor allem in der zweiten Halbzeit aufregenden und aufreibenden Spiel gelingt Trochowski mit seinem Wahnsinnshammer in der letzten Spielminute der Lucky Punch! Dabei war dieses Spiel sozusagen ein Spiegelbild dieser Saison des HSV, denn nach einer scheinbar sicheren 2:0-Führung brachte man sich durch Unkonzentriertheiten fast um den Lohn der eigenen Arbeit. So aber nimmt eine über weite Strecken großartige Spielzeit der Hanseaten, in der sie lange Zeit in drei Wettbewerben vertreten waren, doch noch ein versöhnlches Ende, die Fans dürfen sich also auf weitere tolle Europapokalabende in Hamburg freuen! Auf der anderen Seite haben die Frankfurter im letzten Spiel unter Friedhelm Funkel noch mal alles gegeben und ihrem Trainer trotz der Niederlage einen würdigen Abgang beschert. Das wars also aus dieser Bundesliga-Saison, ich wünsche allen Usern eine schöne Sommerpause und in der nächsten Saison viel Erfolg mit ihrem Verein. Ciao!

Aus!!! Auf den letzten Drücker rutscht der HSV noch in die Europa League. Herzlichen Glückwunsch an das Team von Martin Jol!

Frankfurt startet einen schönen Konter über Spycher, der weit in den Strafraum flankt. Meier steht einköpfbereit da, doch im letzten Moment spritzt Mathijsen dazwischen und lenkt die Kugel noch ab.

Zwar fighten die Hamburger nun noch einmal, doch die Fehlabspiele und Missverständnisse häufen sich. Offenbar liegen die Nerven blank, auch beim Anhang, der zunehmend ungehaltener wird.

Kurz noch in eigener Sache: Passend zum letzten Spieltag und damit die Sommerpause nicht so langweilig wird, haben wir das weltfussball-Forum eröffnet. Wir freuen uns auf eine gute Diskussion über das Saisonende und viele News zu Transfergerüchten. Diskutiert fleißig mit!

Schöner Angriff der Gastgeber über Ochs auf rechts, der in die Mitte auf Fenin passt. Dieser lässt den Ball aber nur durch zu Amanitidis, der den Tschechen steil schicken will, letztendlich allerdings ein wenig zu steil...

Benjamin hält Fenin am Trikot fest und sieht folgerichtig Gelb.

Dicke Chance für Jarolim nach einem Eckball, doch der Tscheche köpft drüber.

Ja ist denn das die Möglichkeit?? Per Doppelschlag gleicht der Gastgeber aus. Bei Fenins Hereingabe ist die Abwehr der Hamburger erneut nicht im Bilde und so gelangt die Kugel zu Caio, der sich die Ecke aussuchen kann und unhaltbar versenkt.

Zu früh gefreut??? Die Eintracht kann verkürzen, nachdem Meier nach einem Doppelpass mit Amanatidis von der Hamburger Abwehr allein gelassen wurde. Mit einem Flachschuss trifft er aus 11 Metern ins linke Eck. Rost ist zwar noch dran, kanns aber nicht verhindern.

Fast zeitgleich ist zum Hambuger Glück auch noch Gladbach gegen den BVB in Führung gegangen. Nun sieht es sehr gut aus für die Hanseaten in Sachen Europa League.

Fink bringt Aogo kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall. Das gibt Fresitoß aus günstiger Position...

Erneut eine gute Möglichkeit für Guerrero. Zunächst setzt sich Aogo auf links gegen Ochs durch, flankt in den Sechzehner, wo Olic und Petric verpassen, doch Guerrero nimmt die Kugel volley und verfehlt den Kasten nur knapp.

Mit einem Wechsel gehts in die zweiten 45 Minuten. Mal schaun, ob Amanatidis für mehr Gefahr sorgen kann.

Halbzeitfazit: In einer abwechslungsreichen Begegnung führt der HSV zur Pause etwas glücklich und wäre nach derzeitigem Stand doch noch für die neu geschaffene Europa League qualifiziert. Nach starkem Beginn der Eintracht ging der HSV wie aus dem Nichts durch ein herrliches Tor von Jarolim und hat in der Folgezeit auch besser ins Spiel hineingefunden. Die Eintracht ließ gegen Ende nach und konnte sich kaum noch Chancen erspielen. Doch noch ist alles drin, gleich gehts weiter aus Frankfurt!

Caio versuchts noch mal mit einem Freistoß aus rund 30 Metern, den Rost nur mit Mühe über die Latte lenken kann. Nochmal eine schöne Aktion des Brasilianers.

Gute Szene von Guerrero! Nach einem Pass von Pitroipa von rechts nimmt der Peruaner den Ball direkt aus 22 Mtern Entfernung und die Kugel zischt knapp am linken Pfosten vorbei.

Konterchance für die Hessen, doch der Pass auf Korkmaz kommt zu steil, der junge Österreicher kommt nicht mehr ran.

Nun Ecke auf der Gegenseite. Aogo bringt das Ding hoch hinein, Petric steigt hoch, doch auch er verfehlt das Gehäuse deutlich.

Es gibt den ersten Eckball für die Eintracht. Caio wuchtet das Leder in Richtung erster Pfosten, doch nach einigem Wirrwarr kann Jarolim klären.

Völlig überraschend geht der HSV in Führung! Nach einer Aogo-Flanke köpft Russ direkt auf Pitroipa, der die Ruhe behält und dan die Strafraumgrenze zu Jarolim zurücklegt. Der Tscheche hält mit Vollspann drauf und das Ding landet rechts oben im Giebel. Toller Treffer, wenn auch unverdient.

Frankfurt bislang mit einem spielerischen Übergewicht, obwohl es ja für sie um gar nix mehr geht. Immer wieder laufen die Angriffe über Caio, der glänzend Regie führt.

Nächster schöner Angriff der Hausherren über die rechte Seite, doch Fink kommt nicht mehr richtig an die Flanke dran, und so segelt die Murmel ins Aus.

Olic mit der ersten guten Aktion für die Gäste. Von links kommend geht er in den Strafraum und hält einfach mal mit Vollspann drauf, doch der Schuss geht am langen Pfosten vorbei.

Aogo bringt die Kugel an den Fünfer, doch Pröll ist zur Stelle und boxt sie aus der Gefahrenzone.

Das Leder rollt. Geleitet wird die Begegnung von Deniz Aytekin.

Soeben wurde Frankfurts Coach Friedhem Funkel würdig verabschiedet. Nach seinem "freiwilligen" Abgang ist es für ihn heute das 170. und letzte Bundesligaspiel nach fünf Jahren am Main.

Letzte Hoffnung vor dem GAU

Nach einer sportlich turbulenten Saison tritt die Frankfurter Eintracht am Samstag zum letzten Heimspiel an. Die Hessen hatten über die komplette Spielzeit derartige Verletzungssorgen, dass man in den letzten Jahren schon lange suchen muss, um Ähnliches zu finden. Mit einer guten Rückrunde rettete die Eintracht sich aber ins Ziel und hat den Klassenverbleib bereits sicher. Gar nichts sicher ist dagegen beim Gegner aus Hamburg. Die Norddeutschen erleben gerade sportlich katastrophale Wochen und drohen, aus allen Wettbewerben hinaus zu purzeln. Der HSV muss in der Commerzbank Arena punkten, um überhaupt noch eine Chance auf das Erreichen der Europaliga zu haben. Eigentlich plante man in Hamburg längst mit den Einnahmen aus dem internationalen Geschäft, wenn nicht sogar mit den garantierten 15 Millionen Euro für die Champions League Teilnahme. Sollte Hamburg nun keinen internationalen Wettbewerb erreichen, wäre das für den sportlichen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fatal.

Hoffen und Bangen an der Elbe

Die Tabellenkonstellation vor dem letzten Spieltag ist denkbar einfach: Der Hamburger Sportverein muss in Frankfurt gewinnen und hoffen, dass Dortmund in Gladbach Punkte lässt. Verliert der BVB, reicht den Hanseaten sogar ein Unentschieden. Gewinnt die Borussia aber, kann Hamburg so hoch gewinnen wie es will - es wird nicht reichen. Denn die Borussen haben eine um satte 22 Tore bessere Tordifferenz. Kurz gesagt: Hamburg hat es nicht mehr selbst in der Hand. Nach einer Saison, in der der Club von der Elbe lange Zeit nicht nur um die Meisterschaft mitspielte, sondern auch in UEFA-Cup und Pokal in die Vorschlussrunde vorstieß, schürt das natürlich den großen Frust. Innerhalb weniger Wochen verspielte Hamburg sämtliche Titelchancen, das Verschenken des internationalen Geschäfts wäre nur das i-Tüpfelchen eines katastrophalen Monats.

Auch der dem Trainer Martin Jol sonst so ureigene Optimismus ist mittlerweile verschwunden. Der Niederländer stellte sich nach der vielleicht entscheidenden Heimpleite gegen Köln demonstrativ nicht mehr vor seine Mannschaft: "Klar war die Niederlage frustrierend, doch das war zum Beispiel auch nach dem Spiel beim KSC so und hält an." Immerhin kann der Coach personelle Lichtblicke vermelden. Sowohl Mladen Petric als auch Jerome Boateng werden bis Samstag fit werden. Bei Ivica Olic und Guy Demel ist der Heilungsprozess dagegen noch nicht ganz abgeschlossen. Ihr Einsatz ist ungewiss. Gegen eine Mannschaft, für die es um nichts mehr geht, wollen die Rothosen dennoch ihre letzte Chance suchen und unbedingt gewinnen. Denn erst wenn die eigenen Hausaufgaben gemacht sind, kann der HSV nach Gladbach schielen.

Mund abputzen, weiter machen

Was war das für ein Gegurke am vergangenen Samstag! Die Frankfurter Eintracht trat, begleitet von einigen Tausend Fans, zum Abstiegsendspiel in Bochum an. Doch was die Hessen ablieferten, war kein Endspiel, sondern eine schlicht abstiegsreife Leistung. Einzig Keeper Pröll war es zu verdanken, dass die Hessen nicht mit fünf oder sechs Toren nach Hause geschossen wurden. Die Ergebnisse auf den anderen Plätzen ermöglichten jedoch eine seltene Konstellation: Bochum rettete sich durch den Sieg aus eigener Kraft, Frankfurt aber konnte trotz der Pleite ebenfalls feiern. Allerdings musste die Mannschaft von Friedhelm Funkel den Nichtabstieg ziemlich alleine zelebrieren. Die mitgereisten Fans nämlich wollten von guter Laune nichts wissen, im Gegenteil: Sie blockierten nach dem Spiel sogar die Abfahrt des Eintracht-Busses.

Nach dem Klassenerhalt ist das Verhältnis von Mannschaft und Fans das beherrschende Thema rund um die Frankfurter Eintracht. Denn die Reaktionen des Anhangs stoßen bei den Verantwortlichen meist auf großes Unverständnis. Immer wieder hallten in dieser Saison "Funkel raus" Rufe durch die Arena, immer wieder wurde die Mannschaft gnadenlos ausgepfiffen. Dabei spielte das Team - gemessen an seinen durch Verletzungen wichtiger Spieler arg eingeschränkten Möglichkeiten - eine durchaus passable Saison. Doch in Frankfurt ist es ein wenig wie in Köln. Ist man erst mal ein paar Jahre in der Liga, will man gleich hoch hinaus. Ob es nun im letzten Spiel einen Akt der Versöhnung geben wird, wird man sehen. Die Eintracht jedenfalls wird das ihr mögliche dafür tun, den Fans einen würdigen Abschied in die Sommerpause zu bieten - und dem Hamburger SV ganz nebenbei die Europaliga zu klauen. - Joshka -