Bundesliga 2012/2013 » 18. Spieltag » Liveticker: VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 2:0

Fazit:
Wolfsburg schlägt Stuttgart mit 2:0. Dieter Hecking feiert damit ein gelungenes Debüt als Trainer des VfL. Nach müder erster Hälfte sahen die Zuschauer eine durchaus unterhaltsame zweite Halbzeit. Den Unterschied machte letztlich wieder Diego, der das erste Tor nach feiner Einzelleistung erzielte und das zweite per Freistoß vorbereitete. Der VfL schlug also zur rechten Zeit zweimal zu und konzentrierte sich dann darauf, den Vorsprung zu verteidigen. Stuttgart kam immer wieder, vor allem aus der Distanz zum Abschluss, war dabei aber wenig zwingend. Die Präsenz und Kaltschnäuzigkeit eines Vedad Ibišević wurde vermisst. Während Wolfsburg zumindest vorübergehend auf Rang 13 springt, tritt der VfB auf der Stelle.

Wieder Holzhauser, diesmal erzielt er immerhin das Field Goal.

Unfassbar, jetzt muss Benaglio endlich mal eingreifen bei einem Stuttgarter Schuss. Holzhauser war für diesen verantwortlich.

Harnik gibt den x-ten Fernschuss des VfB ab. Auch der geht, wenn auch knapp, vorbei.

Dem Labbadia-Team fehlen die Kraft und Kreativität, um hier noch einmal für Spannung zu sorgen. Wolfsburgs zweiter Heimsieg ist jetzt nur noch Formsache.

Fast sämtliche Schüsse der Stuttgarter segeln heute über das Tor von Diego Benaglio. So auch der eben abgegebene von Christian Gentner.

Bruno Labbadia hingegen natürlich mit einem "offensiven Wechsel".

Verständlicherweise überlässt Wolfsburg den Gästen jetzt den Ball und geht in den Verwaltungs- und Kontermodus über.

Harnik kommt nach einer Ecke aus wenigen Metern zum Abschluss, der dann sehr schwach ist. Benaglio kann locker halten.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:0 durch Alexander Madlung
Diego bringt den folgenden Freistoß scharf in den Fünfer, Madlung muss nur noch den Kopf hinhalten und Ulreich hat aus der kurzen Distanz nicht den Hauch einer Chance - die Vorentscheidung.

Stuttgart ist am Drücker. Eine Ecke wird zunächst hinausgeköpft, ehe Kuzmanović einen Fernschuss anbringen kann, der aber weit über das Wolfsburger Gehäuse fliegt.

Auch Fágner jetzt mit einer Bruder-Leichtfuß-Aktion. Seinen Rückpass kann Benaglio gerade so vor Okazaki weghauen.

Taşçı mit dem Stockfehler am eigenen Strafraum, Bas Dost kann das aber nicht ausnutzen.

Überraschenderweise führt Perišić und nicht Diego den Freistoß aus 23 m aus. Sein Schlenzer geht knapp über die Latte.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Diego
Und es geht gut weiter! Diego bringt die Wölfe in Front. Der Brasilianer startet mit dem Ball an der Mittellinie, lässt dabei Hajnal und Kuzmanović aussteigen. Sein Aufsetzer aus 25 m geht dann mithilfe des linken Innenpfostens rein. Ulreich sah da allerdings nicht besonders gut aus, denn besonders hart war der Schuss nicht.

Bas Dost ist kaum im Spiel, da hat der Niederländer schon seine erste Möglichkeit. Über Umwege landet eine Flanke von Schäfer bei ihm, seine Direktabnahme aus 10 m ist dann etwas zu hoch angesetzt.

Dieter Hecking reagiert zur Halbzeit auf das ausbaufähige Offensivspiel seiner Mannschaft. Bas Dost kommt für Ricardo Rodríguez und geht natürlich in die Sturmspitze. Für Ivica Olić bedeutet das, dass er auf die linke offensive Seite rückt.

Halbzeitfazit:
Bisher ist das in der Volkswagen Arena eine triste Nullnummer. Stuttgart begann etwas engagierter ohne zu einer klaren Chance zu kommen. Dann übernahmen die Wolfsburger das Kommando, konnten sich aber auch nicht entscheidend durchsetzen. Abgesehen von einer Chance: Rodríguez vermochte in Minute 25 den Ball nicht über die Linie zu köpfen, legte quer und da war die Chance dahin. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte sich der VfB wieder etwas befreien und hatte durch Gentner zwei vielversprechende Aktionen, es blieb aber beim gerechten 0:0. Insgesamt also ein Spiel auf überschaubarem Niveau, was aber auch an den guten Defensivleistungen beider Mannschaften liegt. Hoffen wir auf eine Parallele zum gestrigen Spiel auf Schalke, das ja ähnlich lahm begann, nach dem Seitenwechsel dafür aber umso unterhaltsamer wurde.

Wieder Gentner! Gegen seinen alten Verein blüht Stuttgarts Nr. 20 jetzt auf. Diesmal zieht er von links nach innen und setzt einen schönen Schlenzer an. Letztlich hat Benaglio aber keine Probleme das Ding mit einer schönen Flugeinlage zu parieren.

Kuzmanović ist zurück in der Partie, die übrigens immer noch nicht besser geworden ist.

Stuttgart kontert, doch Okazaki setzt den Angriff dann leichtfertig in den Sand. Der Japaner sucht nach einem schönen Doppelpass mit Harnik den auf rechts völlig freien Traoré - und spielt den Ball in die Beine von Schäfer.

Ivica Olić ist viel unterwegs, wird jetzt steil geschickt und hat viel Platz. Blöd nur, dass zurecht der Abseitspfiff ertönt.

Auch nach einer halben Stunde kann man nicht sagen, dass man dieses Spiel unbedingt gesehen haben muss. Wir zählen eine Chance für den VfL, mit Wohlwollen eine halbe für die Gastmannschaft.

Der VfB kann sich etwas befreien und erhält auf der rechten Außenbahn einen Freistoß. Traoré zirkelt den Ball scharf in den Fünfer, wo allerdings kein Mitspieler zur Stelle ist.

Diego führt einen Freistoß schnell aus und bedient so auf links Marcel Schäfer. Dem verunglückt die Flanke vollkommen, sie landet im Toraus.

Diego erhält einen Stuttgarter Fehlpass, seine Mitspieler rücken dann aber zu langsam nach. Konterchance vertan.

Die Wölfe werden stärker! Ivan Perišić zieht vom Elfmeterpunkt aus der Drehung ab, Georg Niedermeier blockt ab.

Nun mal die Hausherren. Fágner flankt von rechts scharf vor die Kiste. Ulreich schnappt sich das Spielgerät vor Olić.

Schäfer kommt jetzt mal zum Flanken, im Zentrum klärt Taşçı.

Okazaki erobert den Ball in der gegnerischen Hälfte und bedient Gentner. Der Ex-Wolfsburger steckt in den Sechzehner durch zu Harnik, der sofort abzieht. Das Geschoss wird von Madlung abgeblockt.

Erster kleiner Aufreger: Niedermeier spielt einen etwas lockeren Rückpass zu Torhüter Ulreich, der gerade so vor dem heranstürmenden Olić klären kann.

Dr. Felix Brych leitet diese Partie, ihm assistieren Benjamin Brand und Marco Achmüller.

Die Niedersachsen und Schwaben treffen heute zum 32. Mal in der Bundesliga aufeinander. Stuttgart entschied 15 Duelle für sich, Wolfsburg nur elf bei fünf Unentschieden. Das Hinspiel verlief kurios und ging letztlich an den VfL. In der 88. Minute verschoss Vedad Ibišević beim Stand von 0:0 zunächst einen Elfmeter für Stuttgart, ehe Bas Dost erst in der Nachspielzeit den Siegtreffer für die Wölfe erzielte.

Wolfsburg muss heute auf die gesperrten Josué (Rot) und Naldo (5. Gelbe Karte) verzichten, so dass Hecking in der Defensive im Vergleich zur Stammelf der Hinrunde umstellen muss. Von Beginn an spielen so Madlung und Träsch. Torjäger Bas Dost nimmt nach auskurierter Adduktorenverletzung zunächst auf der Bank Platz, für ihn stürmt Ivica Olić. Auch die offensiven Außenbahnen sind neu besetzt: Rodríguez und Perišić, der Winterzugang vom BVB, erhalten den Vorzug vor Vieirinha und Hasebe. Das System bleibt das gleiche wie bei Magath und Köstner, ein 4-2-3-1, in dem Diego laut Hecking der zentrale Spieler sein soll.

Beim VfB sorgten zuletzt vor allem die noch ausstehenden Vertragsverhandlungen zwischen Trainer Bruno Labbadia und den Verantwortlichen um Manager Fredi Bobic immer wieder für Schlagzeilen und Unruhe. Angeblich liegt dem einstigen Torjäger ein Angebot für einen Vertrag bis 2016 vor. Natürlich will Bobic das Thema schnell vom Tisch haben, Labbadia hingegen will sich mit der Entscheidung Zeit lassen: „Für mich wäre auch der 19. Mai kein Problem.“

Entsprechend wurde nicht nur Manager Klaus Allofs im vergangenen November aus Bremen geholt. Mit Dieter Hecking konnte man in der Winterpause auch einen Trainer von einem Ligakonkurrenten loseisen, da man Köstner, der durchaus gute Ergebnisse lieferte, wohl nicht zutraute, die Mannschaft in höhere Gefilde der Tabelle zu führen.

Für euch kommentiert Gereon Coester.