Bundesliga 2013/2014 » 21. Spieltag » Liveticker: Bayer Leverkusen - FC Schalke 04 1:2

Fazit:
Schalke siegt im Topspiel in Leverkusen mit 1:2, weil die Werkself heute zu viele Chancen liegen lässt. Vor allem in der zweiten Hälfte war Leverkusen über weite Strecken überlegen, doch konnte Fährmann trotz vieler guter Möglichkeiten nicht überwinden. Fast symptomatisch musste den Hausherren ein Eigentor helfen, die vom Gegner heute eine Lehrstunde in Sachen Effizienz bekamen. Schalke bringt damit ein Polster zwischen sich und Gladbach, greift zudem in den Kampf um die direkte CL-Qualifikation ein und bleibt 2014 noch ohne Punktverlust. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Leverkusen schickt nicht einmal hohe Bälle in den Sechzehner, doch die Knappen überstehen auch die dreiminütige Nachspielzeit und nehmen den Dreier mit.

Lattenkreuz! Die Schlussphase bietet noch einmal wilde Szenen! Eine Flanke von links wird aufs Tor gelenkt und landet am Aluminium.

Die folgende Standard fliegt zu flach in den Strafraum und kann von Schalke geklärt werden.

Beide Trainer schöpfen ihr Wechselkontingent aus und so geht es jetzt zu Ende.

Die nächsten Wechsel: Der eifrige Son muss runter und der erst 17-jährige Brandt bekommt seine ersten Profiminuten. Auch auf der Gegenseite gibt sich die Jugend die Klinke in die Hand: Meyer geht für den jungen Türken aus der Nachwuchsabteilung der Knappen.

Hoppla! Die Variante muss noch einmal geübt werden: Bei einer Standard aus dem Halbfeld wird der Ball von den Knappen kurz auf die rechte Seite gelegt, nur da steht niemand und Leverkusen nimmt die Pille auf. Farfán hätte da wohl starten sollen, doch davon hat der Peruaner nichts mitbekommen.

Fährmann wackelt erneut und fliegt sauber an einer Flanke von links vorbei, die hinter ihm aber von einem Mitspieler geklärt wird.

Der Treffer fällt gegen den Spielverlauf, Leverkusen hatte in dieser Halbzeit Chancen für mindestens noch einen Treffer. Im Kampf um die oberen Plätze darf man so etwas aber halt nicht liegen lassen.

Castro ist auf und davon! Kießling schickt den durchstartenden Spanier die rechte Flanke runter, der alle Zeit der Welt hat, links Son bedinen oder sich Fährmann ausgucken kann und dann kläglich rechts am Kasten vorbei vergibt.

Jetzt müssen die Knappen dann wieder etwas mehr investieren, die in diesem Durchgang bislang nur reagiert haben.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:1 durch Felipe Santana (Eigentor)
Die nächste Ecke bringt dann den Ausgleich! Eben hat er noch gerettet, jetzt kommt der Ball von rechts getreten am langen Pfosten runter, Santana springt das Leder unglücklich ans Bein und fälscht den Ball so in die eigenen Maschen ab.

Erneut kommen die Knappen über die rechte Seite, Tim Hoogland und Meyer kombinieren sich erst gut durch, doch der letzte Pass des 18-jährigen in den Rücken der Abwehr landet dann beim Gegner.

Felipe Santana musste nach einem Luftduell draußen kurz behandelt werden, kehrt aber jetzt unter den Pfiffen der Leverkusener Fans zurück.

Der Drucks der Hausherren macht sich nicht nur vorne bezahlt: Farfán zum Beispiel ist komplett mit Defensivaufgaben beschäftigt und kann überhaupt keine Akzente mehr in die andere Richtung setzen. Angriff ist eben die beste Verteidigung.

Kießlling ist durch! Der Stürmer wird im rechten Strafraum mit einem guten Diagonalball bedient und umkurvt Fährmann. Er wird aber von Felipe Santana noch abgefangen, weil ihm der Ball leicht verspringt. Leverkusen lässt jetzt doch einiges liegen.

Da muss man mehr draus machen: Schalke verliert in der eigenen Hälfte den Ball, Kießling schaltet am Schnellsten und bedient vor dem Strafraum im Zentrum Son. Der muss eigentlich nur auf den links mitgelaufenen Wollscheid weiterleiten, legt sich den Ball aber zu weit vor und wird letztlich von Farfán gestört.

Gelbe Karte für Sebastian Boenisch (Bayer Leverkusen)
Schalke schaltet schnell um, Jefferson Farfán geht mit Siebenmeilenstiefeln auf den Sechzehner zu und wird von Boenisch mit einer taktischen Grätsche im letzten Moment gestoppt. Der Pole wusste genau, dass er nicht mehr an den Ball kommt, war aber nicht letzter Mann.

Emre Can tankt sich an der linken Sechzehnergrenze gleich gegen Matip und Hoogland durch und holt den Freistoß für sein Team heraus...

Boateng probiert es zum zweiten Mal aus der Distanz, zielt aber zu hoch.

Gelbe Karte für Lars Bender (Bayer Leverkusen)
Der Mittelfeldmann muss einen Fehler von Gonzalo Castro per taktischem Foul ausbügeln.

die erste Ecke der Knappen landet in den Armen von Leno. Die wenigen Standards der Partie haben bis hierhin noch nicht viel zu bieten.

Was ist da jetzt los? Emre Can geht wütend Huntelaar nach einer Grätsche nach und fordert Gelb für den Niederländer. Weiner belässt es dabei und beruhigt die Gemüter, diese Aktion des Stürmers war unterm Strich auch nicht verwarnungswürdig.

Nach der Führung haben die Knappen Überwasser und setzen gegen Hausherren nach, die sich erst einmal wieder sammeln müssen.

Eine Einzelleistung führt also zur Führung der Knappen, aber was bitte macht denn Bender da? Der Nationalspieler weiß nicht so recht wohin mit dem Leder, vertändelt ohne Not und muss von den Kollegen getröstet werden.

War da was? Heung-Min Son geht mit vollem Tempo an Tim Hoogland links vorbei, wird an der Strafraumkante von Matip wohl minimal touchiert und geht zu Boden. Weiner lässt weiterlaufen und in der Tat sah des ein wenig nach einer Einlage des Südkoreaners aus, der sich im Nachgang noch freundliche Worte des Schalker Innenverteidigers anhören darf.

Leverkusen wirkt wacher und schaltet auch in der Rückwärtsbewegung schnell um. Die Folge: Boateng versucht es mal aus der zweiten Reihe, der abgefälschte Versuch ist aber kein Problem für Leno.

Boenisch verpasst knapp! Über rechts flankt Roberto Hilbert scharf durch den Strafraum, Tim Hoogland rutscht in der Mitte am Ball vorbei und macht so für Boenisch am langen Pfosten den Weg frei. Der Pole setzt den Flugkopfball aus acht Metern klug gegen die Laufrichtung von Fährmann, es fehlen aber Zentimeter um die Koproduktion der Außenverteidiger zu vergolden.

Tim Hoogland und Son liefern sich ein Laufduell um den Ball und im Strafraum geht der Südkoreaner dann zu Boden. Zarte Rufe nach einem Elfmeter erstickt die Zeitlupe im Keim: Das war gar nichts.

Getragen von der vorigen Szene kommt die Werkself besser ins Spiel, Son entwischt Felipe Santana auf rechts, doch auch hier bleibt Fährmann ruhig, macht mit dem Körper die kurze Ecke dicht und blockt ab.

Oha! Sead Kolasinac grätscht im Mittelfeld mit beiden Sohlen Rolfes ab und kann von Glück reden, dass er den Kapitän der Werkself nicht voll erwischt. Das hatte Potential für eine erste Verwarnung.

Die erste Standard ist für Leno unangenehm: An den Fünfer geschlagen kann der Keeper erst spät reagieren, weil er sich nicht sicher sein kann ob nicht noch jemand an den Ball kommt. Letztlich landet das Leder aber sicher in den Armen des 21-jährigen.

Auch die weißen Knappen setzen jetzt mal an, über die linke Seite kann sich Außenverteidiger Sead Kolasinac nicht durchsetzen.

Und damit rein in die Partie der Champions-League-Achtelfinalisten. Leverkusen misst sich am 18.02. ja mit Paris, Schalke empfängt eine Woche später die Königlichen aus Madrid. Das sind undankbare Aufgaben, die heute aber noch keine Rolle spielen dürfen.

Nach der Urkundenübergabe und dem obligatorischen Foto geht es mit der Platzwahl weiter, die für die Knappen heute Interimskapitän Huntelaar übernimmt. Es ist eine besondere Ehrung und Wertschätzung für den Stürmer und Leverkusen wird anstoßen.

Wir dürfen gespannt sein, wer dieses Spitzenspiel für sich entscheiden kann. Der Unparteiische heißt Michael Weiner, an den Seitenlinien assistieren Norbert Grudzinski und Holger Henschel.

Neben dem zukünftigen Schalker fällt auch Ömer Toprak aus der Startelf. Taktisch sieht das Ganze dann so aus, dass Emre Can von der Außenverteidigerposition im 4-3-3 auf die offensive Außenbahn vorrückt und Sebastian Boenisch für ihn in der Viererkette übernimmt. Als Innenverteidiger neben Emir Spahić agiert Philipp Wollscheid.

Auch Leverkusen konnte zuletzt in der Liga zweimal gewinnen nachdem der Auftakt ins neue Jahr gegen Freiburg zunächst misslang. Nicht mitwirken wird heute Sidney Sam, der im Sommer zum heutigen Gast wechselt und den Coach Sami Hyypiä laut eigener Aussage durch diese Nichtberücksichtigung schützen will. In England wäre so etwas gang und gäbe, im Rheinland sorgte diese Entscheidung allerdings bei Manchem für Stirnrunzeln, denn den mutmaßlich besten Offensivspieler hätte man gegen den Tabellenvierten durchaus brauchen können.

Ruhigere Tage verlebten im Vorfeld sicherlich die Knappen. Leverkusen vergab unter der Woche die einzige Chance auf einen Titel und schied gegen Kaiserslautern im Pokal aus. Die spielfreie Zeit hat in Gelsenkirchen aber nicht gereicht, um eine ganze Reihe von Stammspielern zu genesen. Viele Verletzte zählt das Lazarett, unter anderem können Höwedes, Draxler, Uchida und Obasi heute nicht mitwirken.

An den Tasten informiert Euch Janosch Ferda über die Partie. Viel Spaß!