Bundesliga 2015/2016 » 18. Spieltag » Liveticker: Hertha BSC - FC Augsburg 0:0

Fazit:
Hertha BSC und der FC Augsburg trennen sich zum Rückrundenstart mit einem torlosen Unentschieden. In einer vor allem zweiten Durchgang sehr langatmigen Begegnung gelang es dem Tabellendritten nicht, das taktische Konzept der Fuggerstädter dauerhaft auszuhebeln. Die Mannschaft von Markus Weinzierl war von Anfang auf einen einfachen Punktgewinn aus und dem Sieg nach dem Seitenwechsel mit einigen wenigen Kontern sogar näher als die Blau-Weißen. Raúl Bobadilla hatte nach 51 Minuten die große Möglichkeit auf den Siegtreffer, scheiterte freistehend vor Jarstein an einem ungenauem Abschluss. Während die Berliner am kommenden Wochenende nach Bremen reisen, empfangen die Augsburger Frankfurt. Einen schönen Abend noch!

Markus Weinzierl nimmt noch einmal Zeit von der Uhr, indem er seine letzten beiden Wechsel nicht zeitgleich vollzieht.

Es scheint kein Zufall zu sein, dass es heute nicht besonders torreich zugeht. In den letzten fünf Begegnungen dieser beiden Vereine gab es jeweils höchstens einen Treffer zu bestaunen. Gibt's noch einen späten Siegtreffer im Olympiastadion?

Die Blau-Weißen warten in Durchgang zwei noch auf ihre erste zwingende Chance. Sollten die Augsburger in der finalen Viertelstunde nicht die defensive Ordnung verlieren, hilft den Hausherren wohl nur ein ruhender Ball oder eine Einzelaktion.

Der erste personelle Wechsel Markus Weinzierls ändert an der Ausrichtung der Fuggerstädter gar nichts. Trotz ihrer auf die Zerstörung des Berliner Aufbaus ausgerichteten Spielweise käme ein später Siegtreffer der Gäste nicht vollkommen überraschend.

Langkamp kann doch noch auf die Zähne beißen; erster Auswechselspieler des Nachmittags ist Lustenberger. Darida lässt sich auf die Position des Sechsers neben Skjelbred zurückfallen. Baumjohann übernimmt die Rolle des Zehners.

Ibišević und Hitz prallen in der Luft unglücklich zusammen. Zunächst sieht es so aus, als hätte der Schweizer das Bewusstsein verloren. Es zeigt sich aber schnell an, dass dem nicht so ist. Nach kurzer Besprechung mit den medizinischen Verantwortlichen geht es weiter.

Klavan lässt die Kugel nach einer Flanke von der rechten Berliner Seite durchrutschen. Ibišević setzt nach. Kurz bevor der Bosnier aus gut sieben Metern abschließen kann, geht Hong beherzt dazwischen und bereinigt die Situation. Die alten Probleme in der FCA-Abwehrketrte bleiben.

Die Hertha kann nach dem Seitenwechsel noch gar nichts reißen. Der Trend geht momentan eher dahin, dass die Fuggerstädter mit ihren Umschaltsituationen den Kasten von Jarstein hin und wieder in Bedrängnis bringen können.

Die Blau-Weißen startet mit einer hohen Ballbesitzquote, verzeichnen aber kaum Raumgewinn in der gegnerischen Hälfte. Die Ausnahme ist eine Kombination von Ibišević und Darida, an deren Ende der ehemalige Freiburger aus 17 Metern abschließt. Die Kugel kullert weit links am Ziel vorbei.

Willkommen zurück in der Hauptstadt! Trotz der fünfwöchigen Pause sind die Widersacher von BSC und FCA taktisch schon wieder vollkommen auf der Höhe. Dem Favoriten fehlt es noch an der nötigen Spritzigkeit, um im engen Mittelfeld immer wieder neue Wege nach vorne zu finden. Es hat zwei gute Chancen gegeben, die allerdings eher auf der Unfähigkeit der Gäste beruhten, konsequent zu klären.

Halbzeitfazit:
Hertha BSC und der FC Augsburg gehen zum Rückrundenauftakt mit einem torlosen Unentschieden in die warmen Kabinen. Nach lebhaften ersten Minuten, in denen es ordentliche erste Chancen auf beiden Seiten gab, wurde schnell klar, dass es heute kein Spektakel im Olympiastadion geben würde. Der FCA stört den Berliner Aufbau clever mit intensivem Mittelfeldpressing und kann dadurch lang anhaltende Druckphasen verhindern. Anfällig sind die Fuggerstädter bei Standardsituation, denn der zweite Ball landet zu oft bei einem Blau-Weißen. Die Hertha kann die Kontrolle über das Geschehen bislang nicht in eine Chancendominanz umwandeln. Bis gleich!

Plattenhardt will den fälligen Freistoß aus 18 Metern im rechten Winkel unterbringen. Sein Schuss ist zu niedrig angesetzt und kann von der roten Mauer gestoppt werden. Nach drei Minuten ungeplanter Nachspielzeit ertönt der Halbzeitpfiff.

Gelbe Karte für John Anthony Brooks (Hertha BSC)

Klavan streckt Haraguchi auf der linken Seite nieder, obwohl vom mit dem Rücken zum Tor stehenden Japaner überhaupt keine Gefahr ausgeht. Ausnahmsweise können die Fuggerstädter die Freistoßausführung von Plattenhardt problemlos klären.

Bläst die Hertha vor dem Kabinengang zu einer letzten offensiven Druckphase? Bisher haben die Zeiträume, in denen die Gastgeber qualitative Präsenz im letzten Felddrittel zeigten, nie lange angehalten. Am gefährlichsten wurde es im Anschluss an ruhende Bälle.

Sehr zurückhaltend schiebt der FCA leicht nach vorne, als man das Spielgerät mal für längere Zeit im Mittelfeld halten kann. Man bleibt sehr vorsichtig und will sich keinesfalls von den Blau-Weißen auskontern lassen.

Baier traut sich den Torerfolg aus gut 20 Metern zu, nachdem die Fuggerstädter die Kugel flott über die linke Außenbahn haben laufen lassen. Nach Caiubys Anspiel visiert der Vizekapitän den rechten Winkel an. Am Ende fehlt ein guter Meter.

Viele Möglichkeiten scheinen die Augsburger den Hauptstädtern heute nicht zu gewähren; die Partie ist auf dem besten Weg, eine echte Geduldsprobe für den Tabellendritten zu werden. Immer wieder müssen die Kombinationen abgebrochen werden und nach hinten zurückgespielt werden.

Caiuby probiert sich erneut mit dem Kopf! Esswein schafft auf rechts seinen zweiten Durchbruch zur Grundlinie. Wie in Minute zwei sucht er mit seiner hohen Hereingabe die Dienste seines brasilianischen Kollegen, der wieder schneller ist als Langkamp. Jarstein wehrt den Kopfstoß in der halbrechten Ecke mit dem rechten Knie ab.

Baier findet mit seiner Freistoßausführung Bobadilla, obwohl sich das Spielgerät sehr lange in der Luft befindet. Der Nationalspieler Paraguays kann der Kugel aus sieben Metern kaum Tempo mitgeben, so dass Jarstein seine Flugfähigkeiten nicht unter Beweis stellen muss.

Zielspieler Ibišević bekommt die ersten Bälle, wird nun besser eingebunden. Dies liegt nicht nur daran, dass er sich derzeit hin und wieder fallen lässt und nahe an der zweiten Offensivreihe agiert. Gerade von rechts segeln mittlerweile vermehrt Bälle in die Mitte.

Das Weinzierl-Team verzeichnet jetzt eine längere Phae des Ballbesitzes. Hierbei zeigt es kaum Interesse, sich aus der Verteidigungshaltung locken zu lassen. Für den Tabellenzwölften geht es heute in erster Linie darum, den Kasten von Hitz sauber zu halten.

Kohr nimmt einen Querpass von Max direkt; der Ball kam von der linken Strafraumlinie in das Zentrum. Technisch kann sich die Verarbeitung sehen lassen. Um Jarstein vor große Probleme zu stellen, fehlt dem Leder aus gut 16 Metern aber das Tempo. Der Norweger zeigte keine Schwächen.

Weiser hat auf der Gegenseite die Premierenchance für die Hertha! Infolge einer von der rechten Fahne in die Mitte geschlagenen Ecke kann Hitz mit seiner Faustabwehr nicht wirklich für Klarheit sorgen. Der Berliner Rechtsverteidiger will den aufspringenden Ball aus gut 13 Metern mit dem rechten Spann im langen Eck unterbringen. Am Ende fehlen Zentimeter zum Einschlag!

Jarstein muss nach 90 Sekunden erstmals zugreifen! Esswein wird auf der rechten Außenbahn in Richtung Grundlinie geschickt. Er kratzt die Kugel mit dem Innenrist im hohen Bogen in die Mitte. Caiuby gewinnt das Luftduell gegen Langkamp und nickt aus sieben Metern per Aufsetzer zentral auf den Kasten. Jarstein sichert das Leder im Nachfassen.

BSC oder FCA – wer hat seine hervorragende Dezemberform über die Winterpause konserviert?

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt laufen die Hauptdarsteller in diesen Augenblicken ein. Die Hausherren treten in blau-weißen Klamotten an; die Gäste präsentieren sich in roter Kleidung.

Coach Markus Weinzierl hat mit Nikola Đurđić (war nach Malmö verliehen), Albian Ajeti (FC Basel) und Jeffrey Gouweleeuw (AZ Alkmaar) drei Neuzugänge zur Verfügung; auf der Seite der personellen Verluste steht lediglich Sascha Mölders, der nach nur fünf Teilzeiteinsätzen für die Rückrunde zum TSV 1860 abgegeben wurde. Eine direkte Verstärkung dürfte am ehesten der niederländische Innenverteidiger sein. Der 24-Jährige sitzt heute zunächst auf der Bank, dürfte sein Bundesligadebüt also wohl nur im Falle einer Verletzung einer der neuen Kollegen feiern.

Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Bundesligamatches des Jahres 2016 sowie dem last-minute-Einzug in die K.o.-Phase der Europa League hat der Gast aus Bayerisch-Schwaben ein schwieriges erstes Halbjahr sehr anständig vollendet. Lag man Ende November auf Rang 16 und nur einen Zähler vor dem Schlusslicht, hat man mit der schnellen Verdoppelung des Kontostandes den Anschluss zum Tabellenmittelfeld herstellen können und ging als Zwölfter in die Winterferien.

"Wenn wir so weiterspielen, ist es gut. Wie viel Punkte dazukommen, kann ich nicht sagen", hält sich der ungarische Übungsleiter, der im Februar von Jos Luhukay übernommen hat, bedeckt, Was konkrete Ziele angeht. Nach der turbulenten jüngsten Vereinsgeschichte tun die Verantwortlichen zweifelsohne gut daran, nicht sofort wieder den Kampf um einen Platz im oberen Drittel der Bundesliga auszurufen. In den nächsten sechs bis 18 Monaten dürfte es darum gehen, sich auf einem ordentlichen Niveau zu stabilisieren.

32 Punkte und Rang drei nach der ersten Halbserie: Auch nach der fünfwöchigen Winterpause verwundert die Berliner Hinrundenausbeute sehr. Infolge des erst am letzten Spieltag gesicherten Klassenerhalt in der Vorsaison haben die Blau-Weißen unter Pál Dárdai einen Tabellensprung hingelegt, den man sich selbst wohl nicht einmal erträumt hatte. Die Momentaufnahme nach 17 Runden ist ein direkter Qualifikationsrang für die Champions League; tatsächlich darf man sich momentan als erster Verfolger von Bayern und Dortmund bezeichnen.