Champions League 2014/2015 » Gruppe C » Liveticker: AS Monaco - Bayer Leverkusen 1:0

Fazit:
Der in er Liga strauchelnde AS Monaco besiegt Bayer 04 Leverkusen zum Auftakt der Königsklasse mit 1:0. Bereits nach den ersten 45 Minuten hätten die Gäste aus dem Rheinland mindestens mit 2:0 führen müssen. Sowohl Bellarabi als auch Çalhanoğlu oder Son haben absolute Großchancen gehabt. Nach dem Wiederanpfiff haben sich die Gastgeber engagierter gezeigt. Langsam aber sicher haben die Leverkusener das Zepter ganz aus der Hand gegeben. Nach dem Gegentreffer ist Bayer gar nicht mehr zurückgekommen. Abgesehen von halbherzigen Alibi-Aktionen, hat die Schmidt-Elf nichts mehr zustande gebracht. Letztlich geht die Pleite des Bundesligisten so in Ordnung, auch wenn sie absolut vermeidbar gewesen wäre. Monaco hat Biss und Ehrgeiz gezeigt, während Leverkusen an mangelnder Chancenverwertung gescheitert ist. Wenn man die Dinger vorne nicht macht, kassiert man sie eben hinten.
Das soll es an dieser Stelle von hier gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend. Bis zum nächsten Mal!

Monacos dritter Wechsel bringt den Hausherren wertvolle Sekunden. Natürlich lässt sich Kondogbia beim Gang vom Feld viel, viel Zeit.

Karim Bellarabis Flanke von der Außenbahn wird zum Eckstoß geklärt...

Es gibt vier Minuten Nachspielzeit. Was können die Schwarzen in 240 Sekunden noch bewegen? Im Fußball ist bekanntlich vieles möglich. An diesem Abend wird es jedoch schwierig für Bayer.

Nicht weit vom Strafraum entfernt foult Karim Bellarabi den flinken Bernardo Silva. Freistoß für die Heimmannschaft...

Vier Minuten plus Nachschlag bleiben dem favorisierten Tabellenführer der Bundesliga noch, um das erste Gruppenspiel der Königsklasse versöhnlich zu gestaltet. Angesichts der Überlegenheit in Halbzeit eins ist eine Niederlage wirklich hart.

Fast das 2:0! Aus dem Nichts spielt João Moutinho einen Traum-Steilpass auf den gestarteten Ferreira-Carrasco. Beim Versuch, aus vollem Lauf den herausstürmenden Bernd Leno zu umkurven, bleibt der Monaco-Akteur halbrechts am Keeper hängen. Im Anschluss prügelt Emir Spahić einen Querpass des nachsetzenden Angreifers Richtung Mittelkreis. Es brennt lichterloh!

Zehn Minuten vor Schluss lassen die Gäste aus NRW jegliches Konzept vermissen. Erst wird ein Gewaltschuss von Çalhanoğlu aus viel zu großer Distanz geblockt. Dann wird ein Schuss des Neuzugangs aus 20 Metern von Danijel Subašić im Nachfassen unter Kontrolle gebracht. Bellarabi ist im Nachsetzen viel zu langsam. Zum Ausgleich reichen diese Alibi-Bemühungen nicht.

Bayer Leverkusen hat das Auswechselkontingent erschöpft. Die in Führung liegenden Gastgeber können noch zweimal wechseln. Sicherlich werden in der Schlussphase noch taktische Wechsel genutzt, um Zeit zu schinden.

Gelbe Karte für Emir Spahić (Bayer Leverkusen)
João Moutinho ist schneller. Daraufhin packt der Bosnier frustriert die Sense raus und sieht eine Gelbe Karte. Klarer kann eine Verwarnung kaum sein.

Ömer Toprak humpelt vom Platz und wird von Stefan Reinartz ersetzt. Vor seiner Verletzung hat der Türke ein gutes Spiel gemacht und auch in der Offensive bei zwei, drei Chancen einige Gefahr generiert.

Inzwischen haben sich die Vorzeichen beinahe gänzlich gewandelt. Monaco lässt die Lederkugel sicher in den eigenen Reihen zirkulieren. Wie F-Jugendspieler rennen die in schwarz gekleideten Gäste planlos hinterher. Die Hausherren diktieren nun das Geschehen auf dem Grün.

Gelbe Karte für Sebastian Boenisch (Bayer Leverkusen)
Unnötiges Foulspiel des Linksverteidigers. Nach seinem insgesamt vierten Foul hagelt es die Verwarnung. Da darf er sich nicht beschweren.

Tooor für AS Monaco, 1:0 durch João Moutinho
Und da ist auch schon die Führung für die Hausherren, die in den letzten Minuten erstarkt sind! Kurzawa macht Druck über links und gibt das Spielgerät in die Mitte. Mustergültig legt der Ex-Leverkusener Berbatov an der Strafraumgrenze per Kopf auf den Portugiesen ab. Gnadenlos hält João Moutinho aus knapp zehn Metern drauf. Da Emir Spahić reingrätscht und den Schuss unglücklich abfälscht, sieht Keeper Leno ganz alt aus. Allerdings kann der Torwart bei diesem Gegentor nichts machen. Die Verteidigung hat gepennt.

Vielleicht sollte Roger Schmidt ebenfalls auswechseln. Nach und nach geben die Gäste aus NRW das Zepter aus der Hand. Zwar brennt es hinten nicht, aber Monaco bekommt mehr Zugriff auf das Spiel, bringt mehr Pässe ins Ziel und wirkt zielstrebiger.

Spielkultur? Nein! Viele Fouls und zahlreiche Unterbrechungen sowie Ballverluste? Ja! Schön anzusehen ist das wilde Gekicke derzeit wahrlich nicht. Im Vergleich zu den ersten 45 Minuten fehlt dem Bundesligisten der Drang zum Tor. Boenisch, der nach einem langen Ball von Leno freisteht, findet statt Bellarabi nur das Seitenaus.

Ecke für den AS Monaco. João Moutinho legt sich das Bällchen hin...

Seit dem Wiederanpfiff präsentieren sich die Monegassen mit ein wenig mehr Zug zum Tor. Insgesamt fehlen aber noch der vielzitierte tödliche Pass sowie schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt. Klare Aktionen hat es in Halbzeit zwei noch nicht gegeben - auf beiden Seiten.

Nach einem Freistoßtrick schlenzt Hakan Çalhanoğlu die Murmel gefühlvoll von halbrechts in die Gefahrenzone. Subašić ist wieder wachsam und fischt das Leder aus der Luft.

Bis dato stehen die Leverkusener in der Abwehr sehr solide. Toprak und Jedvaj haben in der ersten Halbzeit jeweils über 80 Prozent ihrer Zweikämpfe gewonnen. Größtes Problem ist nach wie vor die Chancenverwertung. Die ist bereits vergangenen Freitag gegen Bremen das Manko gewesen.

Und damit rein in die zweiten 45 Minuten. In Halbzeit eins haben die Favoriten einige Hochkaräter liegenlassen. Rächst sich das im Verlaufe des Abends noch oder schaffen es Kießling, Çalhanoğlu und Co., bei angenehmen 22 Grad noch eine Schippe draufzulegen?

Halbzeitfazit:
Zur Pause trennen sich AS Monaco und Bayer 04 Leverkusen torlos. Nach einer temporeichen Anfangsphase haben beide Vereine deutlich nachgelassen. Erst im späteren Verlauf der ersten Halbzeit haben die Teams wieder mehr Gas gegeben. Spätestens nach 36. Minuten hätten die Gäste durch Bellarabi in Front gehen müssen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hat auch Son eine Riesenchance gehabt. Insbesondere Monaco hat Probleme im Spielaufbau und versucht es daher mit langen Bällen, die größtenteils auch nicht ankommen. Mangelnde Präzision ist schuld, dass die Mannschaft von Roger Schmidt noch nicht getroffen hat.

Nach einem Standard kommt Castro im Strafraum zum Schuss, aber ein Abwehrspieler fälscht den Ball mit der Schulter zur Ecke ab. Wohl die letzte Aktion in dieser Hälfte...

Wieder haben die Gäste die Führung auf dem Schlappen! Nach einem Doppelpass hat Gonzalo Castro in der Zentrale das Auge für den eingelaufenen Heung-Min Son. frei am Elfmeterpunkt stehend, vergibt der Koreaner und knallt die Pille zwei Meter neben den rechten Pfosten. Keeper Subašić wäre machtlos gewesen.

Zwei Minuten stehen noch auf der Uhr? Trennen sich beide Teams torlos oder fällt noch ein Last-Minute-Treffer vor dem Pausentee?

In dieser Schlussphase reiht sich nun ein Fehlpass an den anderen. Weder die AS-Kicker noch die Gastmannschaft sind in der Lage, ein geordnetes Offensivspiel über mehr als fünf Stationen aufzubauen.

Das muss die Führung sein! Mein lieber Onkel Otto! Hakan Çalhanoğlu öffnet das Feld mit einem Zuckerpass, wie er im Buche steht. Auf den Zentimeter kommt das Bällchen in den Lauf von Bellarabi. Der ist vollkommen blank und sucht sofort den Weg Richtung gegnerischen Kasten. In der Zwischenzeit ist Keeper Danijel Subašić aus dem Tor gekommen und will den Winkel verkürzen. Lässig will Bellarabi über den Schlussmann lupfen. Zwar geht der Ball am Keeper vorbei, allerdings auch links am Tor. Den hätte selbst der Busfahrer reingeschoben!

Kleine Verschnaufpause für alle Beteiligten. Weil João Moutinho am Boden liegt, ist das Duell kurz unterbrochen. Die Coaches nutzen die Zeit, um letzte Instruktionen weiterzuleiten.

14 Minuten sind im ersten Durchgang offiziell noch zu absolvieren. Das 0:0 spiegelt den Verlauf des ersten Gruppenspiels wider. Insgesamt verhalten sich beide Teams einen Tick zu vorsichtig. insbesondere die Leverkusener Offensivmaschinerie agiert zu unpräzise und unkreativ. Zudem fehlt der letzte Wille, nach vorne zu gehen. Vielleicht will man hier nicht Gefahr laufen, ausgekontert zu werden.

Weltbewegende Spielaktionen halten sich derzeit in Grenzen. Während 04 viel Ballbesitz hat und nur gelegentlich Gefahr über die Außenpositionen generieren kann, zieht sich Monaco zurück und lauert.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! Mit kleinen Schritten nähert sich die Schmidt-Auswahl einem Treffer in der Fremde an. Diesmal zieht Ballkünstler Hakan Çalhanoğlu vorbei.

...und der wird brandgefährlich. Von der rechten Strafraumkante schlenzt João Moutinho den Standard scharf in die Mitte. Am kurzen Pfosten verpassen sowohl Andrea Raggi als auch Dimitar Berbatov die Hereingabe. Tin Jedvaj drischt den Ball weg und holt so die Kastanien aus dem Feuer.

Nach einem Çalhanoğlu-Standard halbrechts vor der Gefahrenzone steigt Ömer Toprak im gegnerischen Sechzehner am höchsten. Zu sehr in Rückenlage geratend, kann er dem Spielgerät nicht genügend Druck verleihen. Deshalb geht der Kopfball des Türken zwei Meter über den Querbalken.

Neben sportlichem Erfolg, Geld und Ruhm geht es für die Gäste vor allem um eine Sache: Wiedergutmachung. Denn für Bayer geht es um viel. Die Klatschen aus der vergangenen Saison in der Königsklasse gegen Paris St. Germain (0:4) und Manchester United (0:5) sind noch nicht vergessen. Am Ende war für Leverkusen im Achtelfinale nach dem 0:4 und 1:2 gegen PSG Schluss.

Obwohl noch keine Viertelstunde rum ist, schickt Monacos Coach Leonardo Jardim mehrere Spieler am Spielfeldrand zum Warmlaufen.

...dieser ruhende Ball verpufft wirkungslos.

Langsam aber sicher lässt das Tempo wieder nach. Beide Teams sind in den ersten Minuten schwungvoll gestartet, ohne allerdings Nennenswertes hervorgebracht zu haben. Monaco versucht sein Glück mit langen Bällen auf Berbatov, der mehrfach einen Tick zu früh gestartet und dadurch im Abseits gewesen ist.

"Das sind zwei nicht ganz schlechte Spieler und es wäre nicht richtig, zu sagen, ihr Verkauf spielt keine Rolle", so Schmidts Kommentar zu den Abgängen Rodriguez und Falcao. Mit Dimitar Berbatov haben die Gastgeber einen Ex-Leverkusener, der im vergangenen halben Jahr mit neun Toren in 14 Liga-Spielen für Aufsehen gesorgt hat. Mal sehen, ob ihm das auch an diesem Abend gelingt.

Im Zweikampf hat Kießling einen Schlag auf den Kopf bekommen und muss kurz behandelt werden. Ist aber nicht allzu schlimm.

"Wir haben eine sehr starke, ausgeglichene Gruppe, in der jeder jeden schlagen kann. Es ist eine Art Wundertüte", so Bayer-Boss Michael Schade vor dem Anpfiff.

Früh ist zu spüren, dass Leverkusen das Spiel machen viel. Sofort versucht die Werkself, den Gang nach vorne anzutreten. Bislang pressen die Hausherren aber frühzeitig und attackieren den ballführenden Spieler oftmals mit zwei Mann. Dadurch kommt das Leverkusener Offensivspiel nur langsam in Fahrt.

Während Monaco in rot-weißen Trikots zunächst von links nach rechts spielt, agieren die favorisierten Gäste in Schwarz entsprechend von rechts nach links. Angestoßen hat die Schmidt-Elf auch. Keine Minute ist gespielt, da gibt es den ersten Aufreger. Ferreira zieht über die rechte Seite in den Strafraum und wird von Castro attackiert. Der Monegasse fällt, aber der Elfmeter-Pfiff bleibt aus. Korrekte Entscheidung!

In wenigen Minuten geht es los. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Duell!

Die Monegassen sind nach acht Jahren wieder zurück im Europapokal und werden die Begegnung entsprechend gallig angehen. "Es ist eine schwierige Gruppe, aber wir können es besser machen als in den vergangenen Jahren", war sich Nationalspieler Lars Bender sicher. Bayer erreichte zuletzt dreimal hintereinander das Achtelfinale in der Champions League. Für Leverkusen ist es die neunte Gruppenphasen-Teilnahme in der Vereinsgeschichte - Monaco ist zum fünften Mal dabei.

"Die UEFA Champions League ist ein sehr wichtiger Wettbewerb – da steht viel auf dem Spiel. Und normalerweise hängen die Ergebnisse von kleinen Details ab. Leverkusen ist stark und schnell bei Kontern. Auch bei Standardsituationen müssen wir aufpassen. Wir müssen uns steigern und vorne effizient sein", analysierte Monacos portugiesischer Coach Leonardo Jardim. "In das Spiel zu gehen, um ein Remis zu erreichen, passt nicht zu unserer Spielweise", gab sich Schmidt kämpferisch.

Die Aufstellungen beider Mannschaften sind nun wie gewohnt unter dem Punkt Spielschema einzusehen.

Mit Investitionen in Höhe von ca. 210 Millionen Euro katapultierte sich der AS Monaco dank Präsident Dmitri Rybolowlew in den letzten drei Jahren vom letzten Tabellenplatz der Ligue 2 bis in die Champions League. Der Milliardär kaufte sich 2011 in den monegassischen Klub ein und kaufte Superstars ohne Ende ein. So avancierte das Teams aus dem Fürstentum innerhalb kürzester Zeit zu einem ernsthaften Titelanwärter. Neben den privaten Problemen Rybolowlews spielt das Financial Fair Play eine Rolle im Kurswechsel des Vize-Meisters. Als mahnendes Beispiel dienten die drastischen Sanktionen gegen Manchester City und Paris Saint-Germain. Geblieben ist eine Truppe, die mit dem Team aus dem Vorjahr nur wenig gemein hat.

Endlich ist sie vorbei, die Zeit des Kaffeesatzlesens! Fast vier Monate nach dem rein spanischen Finale der Königsklasse zwischen Real Madrid und Spaniens Meister Atlético Madrid (4:1 n.V.), werden die Karte auf Europas großer Fußball-Bühne neu gemischt. Zum Gruppenauftakt bekommt es der Champions-League-Finalist von 2004 gleich mit dem vielleicht härtesten Brocken der Gruppe C zu tun.