Spanien » Copa del Rey 2015/2016 » Finale » Liveticker: FC Barcelona - Sevilla FC 2:0

Fazit:
Der FC Barcelona gewinnt die Copa del Rey 2015/2016 und verteidigt damit nach einem intensiven Finale und einem regelrechten Kartenfestival seinen Titel! Die Katalanen waren in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, taten sich gegen ein taktisch perfekt eingestelltes und defensiv gut gestaffeltes Sevilla aber äußerst schwer hochkarätige Gelegenheiten herauszuspielen. Der berechtigte Platzverweis gegen Mascherano nach einer Notbremse gegen Gameiro in der 36. Minute wurde dann zu einem Wendepunkt der Partie. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Blanquirrojos in Überzahl und hatten u.a. Pech bei einem Pfostenschuss von Banega. Vor allem gegen Ende der regulären Spielzeit kam es dann zu einer Kartenflut auf beiden Seiten, ohne dass die Aktionen wirklich bösartig waren, die abermals nach einer Notbremse, diesmal gegen Neymar, in dem ebenfalls berechtigten Platzverweis gegen Banega in der 90. Minute gipfelte. Damit war für die Verlängerung alles wieder auf Anfang gestellt. Die Katalanen wurden nun wieder stärker und schafften es dann auch durch Jordi Alba nach einem sensationellen Zuspiel von Messi die Führung zu erzielen. Danach machte Sevilla auf, allerdings ohne selbst zu Chancen zu kommen, und es boten sich für die Blaugrana zunehmend Räume. Diese wurden nach der Gelb-Roten Karte gegen Daniel Carriço noch größer, sodass Neymar, abermals nach einem Pass von Messi, kurz vor Ablauf der Verlängerung für die Vorentscheidung sorgte. Glückwunsch an den FC Barcelona, der sich diesen Erfolg, lange in Unterzahl agierend, erkämpft und letztlich auch verdient hat! Der FC Sevilla war aber ein mehr als würdiger Gegner und muss sich nach einem denkwürdigen Finale und einer starken Leistung, vor allem in der zweiten Halbzeit, keineswegs verstecken. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Tooor für FC Barcelona, 2:0 durch Neymar
Das ist die Entscheidung! Messi steckt den Ball gegen eine nun entblößte Sevilla-Abwehr durch auf Neymar. Der steht nicht im Abseits, bleibt aus halblinker Position ganz cool und schlenzt die Kugel ins lange Eck, ohne dass der herauseilende Sergio Rico eine Abwehrchance hat. Jetzt kann aus Sicht der Katalanen gefeiert werden!

Gelb-Rote Karte für Daniel Carriço (Sevilla FC)
Das hätte ja auch an ein Wunder gegrenzt, wenn hier niemand Gelb-Rot gesehen hätte. Daniel Carriço holt sich gleich zwei Gelbe direkt hintereinander ab: Zunächst holt er Messi mit einer Grätsche unsanft von den Beinen und schimpft danach auch noch wie ein Rohrspatz über die Enstcheidung des Schiedsrichters ihm Gelb zu zeigen. Folglich sieht er die Ampelkarte. Sevilla jetzt also nur noch zu neunt.

Das war beinahe die Vorentscheidung! Iniesta setzt sich abermals elegant auf der linken Seite durch und sieht dann in der Mitte den blanken Neymar. Der kommt auch zum Kopfball, schafft es aber nicht die Kugel richtig zu drücken, sodass Sergio Rico erneut auf der Torlinie parieren kann.

Die Ruhe man erst mal haben: Dani Alves nimmt eine scharfe Hereingabe Sevillas am Fünfmeterraum mit dem Gesicht zum Tor an, dreht sich und spielt dann seelenruhig trotz heranstürmender Angreifer einen überlegten Pass ins Mittelfeld.

Kuriose Szene: Kein Spieler, sondern Schiedsrichter Carlos Del Cerro Grande hat Oberschenkelprobleme und muss sich an der Seitenlinie behandeln lassen. Dabei müsste doch eher sein Handgelenk strapaziert sein bei den zahlreichen Gelben und Roten Karten. Nach einer kurzen Behandlung geht es für ihn weiter und die Zeit gibt es sicherlich oben drauf.

Iniesta zeigt seine ganze Klasse und hält mit seiner Cleverness und seinen technischen Fähigkeiten den Ball in den eigenen Reihen. Zunächst geht er an zwei Gegenspielern vorbei und verlagert dann das Spiel auf die andere Seite, während die Sevillistas nur hinterher rennen können.

Sergio Rico rettet sein Team gleich mit mehreren Großtaten vor der endgültigen Entscheidung! Zunächst pariert er überragend einen Kopfball gegen seine Laufrichtung von Piqué, danach hält er einen Distanzschuss mit einer spektakulären Flugeinlage.

Gelbe Karte für Evgen Konoplyanka (Sevilla FC)
Konoplyanka hält seinen Gegenspieler kurz vor dem eigenen Sechzehner und sieht dafür die nächste Gelbe. Messi versucht die Gelgenheit zu nutzen. Keeper Sergio Rico kann seinen direkten Freistoß aber zur Seite abwehren.

Tooor für FC Barcelona, 1:0 durch Jordi Alba
Da ist der erste Treffer der Partie und Barcelona geht in der Verlängerung in Führung! Messi spielt einen überragenden Pass aus dem Mittelfeld auf den durchgelaufenen Jordi Alba. Der Linksverteidiger zeigt echte Vollstreckerqualitäten und verwandelt ebenfalls stark mit links aus spitzem Winkel und vollem Lauf ins lange Eck.

Gelbe Karte für Grzegorz Krychowiak (Sevilla FC)
Weiter geht das muntere Kartenfestival! Krychowiak bringt den startenden Neymar zu Fall, der ansonsten viel Platz auf seiner Seite gehabt hätte und sieht den nächsten Gelben Karton.

Barcelona macht noch einmal Druck! Messi zirkelt den Freistoß nach der Notbremse an Neymar über die Mauer, Keeper Sergio Rico ist aber zur Stelle und lenkt den Schuss mit einer Hand über die Latte.

Gelbe Karte für Dani Alves (FC Barcelona)

Gelbe Karte für Iniesta (FC Barcelona)

Helle Aufregung auf Seiten Sevillas: Coke schlägt eine Flanke von rechts in die Mitte, wo Iborra gegen Dani Alves ins Kopfballduell geht. Beide gehen mit dem Kopf zum Leder, das aber letztlich an der Hand von Iborra landet. Der beschwert sich daraufhin gehalten worden zu sein und will einen Elfmeter haben. Das war aber viel zu wenig für einen Strafstoß.

Im Ansatz eine starke Aktion von Messi: Er dribbelt mit ordentlich Tempo durchs Mittelfeld, lässt einen Gegenspieler stehen und hat das Auge für den freien Raum gegen einen aufgerückten Gegner. Dem Pass in die Tiefe auf den nachgerückten Mathieu fehlt es gespielt im vollen Tempo aber an Genauigkeit, sodass die Sevilla-Abwehr den Ball abfangen kann.

Gelbe Karte für Vitolo (Sevilla FC)
Und die nächste Gelbe für Sevilla. Iniesta hat Tempo aufgenommen und marschiert in Richtung Strafraum. Vitolo fährt ihm unsanft in die Beine und wird dafür völlig zurecht verwarnt. Außerdem gibt es einen Freistoß aus guter Position, etwa aus 25 Metern.

Barcelona scheint sich zunächst aus der Drangphase der Sevillistas befreit zu haben, der ganz große Druck ist abgeflaut. Die Katalanen schaffen es allerdings nicht mehr selbst offensive Aktionen zu initiieren.

Hier liegt ein Treffer für Sevilla in der Luft. Verschiedene Barcelona-Akteure werfen sich gleich mehrfach in Abschlüsse der Andalusier, die sich dem Kasten von ter Stegen immer weiter annähern. Wie lange wird das aus Sicht der Katalanen noch gut gehen?

Barcelona hat unterdessen völlig untypischerweise Probleme den Ball in den eigenen Reihen zu halten und verliert das Spielgerät angesichts der aggressiv anlaufenden Blanquirrojos momentan zu schnell.

Für den in den letzten Wochen so treffsicheren Suárez scheint es unterdessen nicht weiter zu gehen. Er hatte ein ganz langes Bein gemacht, um einen langen Ball von Mathieu anzunehmen und sinkt etwas später unter Schmerzen auf dem Platz zusammen. Der Stürmer kann das Spielfeld schließlich nur humpelnd verlassen. Ist das bitter für die Katalanen. Für den angeschlagenen Stürmer kommt Rafinha.

Pfostenknaller von Sevilla! Da haben nur Zentimeter gefehlt. Banega zieht aus halblinker Position kurz vor der Strafraumgrenze ab. Sein satter Schuss wird von Piqués Fußspitze noch abgfälscht. Keeper ter Stegen taucht ab, scheint jedoch geschlagen, der Schuss klatscht aber an den Innenpfosten. Pech für die Sevillistas!

Luis Enrique reagiert auf den Platzverweis von Mascherano und bringt für den eigentlich guten Ivan Rakitić zur Stärkung der Defensive Jérémy Mathieu.

Rakitić schlägt eine Ecke von links in den Sechzehner. Dort schraubt sich Piqué am höchsten und kommt auch zum Kopfball. Er kann den Abschluss stark bedrängt von seinem Gegenspieler allerdings nicht genau platzieren, weshalb die Kugel einen Meter über den Querbalken fliegt.

Barcelona versucht direkt nach vorne zu spielen und sich nicht geschockt zu zeigen. Das wird sicherlich hochinteressant zu sehen, wie sich dieses Spiel zwischen Sevilla und dem nun in Unterzahl agierenden, eigentlichen Favoriten Barcelona entwickeln wird.

Rote Karte für Javier Mascherano (FC Barcelona)
Wahnsinn, Mascherano fliegt aus dem Nichts, aber völlig zurecht, vom Platz. Iborra verlängert einen langen Ball auf Gameiro. Der wird im Laufduell mit Mascherano als letztem Mann von dem Innenverteidiger deutlich am Trikot zu Boden gezogen. Mascherano vereitelt hier eine klare Torchance und sieht somit korrekterweise die Rote Karte.

Das hat auch Dani Alves erkannt und versucht es mit seiner klasse Schusstechnik nach einem aus dem Sechzehner geköpften Ball mit einem Distanzschuss. Er bringt ordentlich Druck hinter den Ball, die Kugel fliegt aber zwei Meter am Pfosten vorbei, ohne dass Keeper Sergio Rico eingreifen muss.

Das Team von Trainer Luis Enrique hat nun schon seit mehreren Minuten keine nennenswerte Offensivaktion mehr zu verzeichnen, was vor allem ein Verdienst der taktischen Cleverness des FC Sevilla ist.

Sevilla schafft es bislang schnell seine Positionen in der Defensive einzunehmen und dadurch die Räume für den FC Barcelona eng zu machen. Dadurch tut sich die brandgefährliche Offensive der Blaugrana noch schwer die Lücke im andalusischen Abwehrverbund zu finden.

Zunächst lässt Iniesta gleich mehrere Gegenspieler mit einer 360 Grad-Drehung stehen, wie sie Zidane nicht schöner hätte machen können. Daraufhin spielt er den Ball raus auf Neymar auf dem linken Flügel. Der Brasilianer versucht es mit dem gleichen Trick und holt eine Ecke heraus. Diese sorgt dann aber für keinerlei Gefahr.

Die Andalusier gehen wie erwartet defensiver als Barcelona in die Partie. Sie versuchen zunächst hinten gut gestaffelt zu stehen, um dann gegen aufgerückte Katalanen Konter zu fahren.

Sevilla versucht von Beginn an Goalgetter Gameiro durch schnelles vertikales Passspiel einzusetzen. Es fehlt den Blanquirrojos aber noch an Genauigkeit beim letzten Pass in die Spitze.

Bei den Blaugrana spielt wie im Pokal üblich Marc-André ter Stegen von Beginn an. Luis Enrique kann personell insgesamt aus dem Vollen schöpfen und lässt seine beste Formation antreten. Sein Gegenüber Unai Emery hat dagegen personelle Sorgen. Er muss auf Michael Krohn-Dehli und den gesperrten Steven N'Zonzi verzichten. Immerhin hat sich Reyes wieder fit gemeldet und sitzt zunächst auf der Bank.

Im Vorfeld der Partie gab es in Spanien hitzige Diskussionen um die Präsentation von katalanischen Flaggen während des Endspiels, sodass das Sportliche beinahe in den Hintergrund geriet. Zunächst waren die Fahnen von der Präfektin Concepción Dancausa verboten worden. Der FC Barcelona erhob jedoch Einspruch gegen diese Entscheidung und bekam von einem Madrider Verwaltungsgericht Recht, da der zuständige Richter es nicht als erwiesen ansah, dass die Flaggen zu Gewalt und Rassismus anstiften würden. Dementsprechend können die Fahnen heute Abend geschwenkt und gezeigt werden.

Bei allen Erfolgen im spanischen Pokal und in der Europa League darf allerdings auch nicht unter den Tisch fallen, dass die Andalusier in der Liga eine durchwachsene Saison hingelegt haben. Mit 52 Punkten aus 38 Partien landeten sie lediglich auf dem siebten Platz der Tabelle. Durch den Gewinn der Europa League sind sie aber dennoch für die Champions League qualifiziert.

Die Spieler der Blanquirrojos schwimmen immer noch auf der Erfolgswelle und wollen nun gegen den Favoriten aus Barcelona nachlegen. Das wird auch an den Aussagen von Sevilla-Kapitän Coke im Vorfeld der Partie deutlich: "Gegen Barça werden wir genau so viel rennen wie gegen den FC Liverpool." Darüber hinaus betonte er die besondere Möglichkeit die Saison mit zwei Titeln zu krönen: "Zwei Finals in einer Woche - das erlebt man nicht alle Tage."

In der Liga hatten die Katalanen mit ihrem heutigen Finalgegner durchaus ihre Probleme. Beide Partien waren äußerst knapp. Während Barcelona das Aufeinandertreffen in der Rückrunde im Camp Nou mit 2:1 für sich entscheiden konnte, verließ in der Hinrunde Sevilla im eigenen Stadion, ebenfalls mit 2:1, als Sieger den Platz. Hoffen wir, dass es heute ähnlich eng zugeht und wir ein spannendes Finale zu sehen bekommen.

Die Blaugrana waren im Saisonendspurt nicht zu stoppen. Sie gewannen die letzten fünf Partien allesamt ohne Gegentor und erzielten dabei überragende 24 Treffer. Insbesondere Luis Suárez spielte wie von einem anderen Stern und schoss Tore wie er wollte. Wird es Sevilla heute gelingen den Uruguayer aus dem Spiel zu nehmen?

Der FC Barcelona ist ungeschlagen ins Finale des spanischen Pokals gestürmt und hat auf dem Weg dorthin den CF Villanovense, Espanyol Barcelona, Athletic Bilbao und den Valencia CF aus dem Weg geräumt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einer Nullnummer bei Drittligist Villanovense in der 4. Runde kamen die Blaugrana im Laufe des Wettbewerbs immer mehr ins Rollen und fegten u.a. im Hinspiel des Halbfinals Valencia mit 7:0 regelrecht vom Platz. Dabei glänzten vor allem Lionel Messi mit einem Dreier- und Luis Suárez mit einem Viererpack!