DFB-Pokal 2012/2013 » Viertelfinale » Liveticker: 1. FSV Mainz 05 - SC Freiburg 2:3

Fazit:
Was für ein Pokalabend in Mainz! Nach Verlängerung besiegt Freiburg die Hausherren mit 3:2 in einem intensiven, packenden Duell. Mainz startete wie aus der Pistole, legte in den ersten fünf Minuten zwei Dinger vor, doch verpasste es dann im Verlauf, aus guten Ansätzen anständige Konter zu machen. Mit der Herunterstellung von Pospěch brach dann die Stunde der Breisgauer an, die erst zigmal an Latte und Pfosten scheiterten, um dann in den letzten fünf Minuten noch auf 2:2 zu stellen. Diskutabel vor allem auf dem Hintergrund von Tuchels Kommentaren im Vorfeld: Der Elfmeter zum 2:2 war mindestens umstritten. In der Verlängerung hatte Mainz dann nicht mehr viel zuzusetzen und letztlich kam Freiburg verdient zum Siegtreffer, obwohl die Streich-Truppe im zweiten Durchgang der Verlängerung so viele Hochkaräter liegen ließ, wie sie andere sich in 90 Minuten nicht erspielen würde. Letztlich rächte sich das aber nicht und Freiburg zieht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins DFB-Pokal-Halbfinale ein! Glückwunsch!

Ach du meine Güte... Ivan Santini mal wieder frei am Fünfer, wieder nichts. Es wird aber trotzdem reichen, Aytekin macht kurz danach den Deckel drauf!

Nochmal ein langer Ball, aber Christian Günter gewinnt das Kopfballduell. Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Freistoß für Mainz, alles nach vorne...

Gelbe Karte für Cédric Makiadi (SC Freiburg)
Spielverzögerung, er schlägt nach eigenem Foul den Ball weg.

Der Slapstick geht weiter! Diesmal ist es Schmid, der aus sechs Metern am Keeper scheitert. Den muss er machen, oder in die Mitte ablegen, wo Karim Guédé mitgelaufen war. Sowas rächt sich, das waren nun zwei 100%ige.

Und dann schenkt Nikolče Noveski im Mittelfeld auch noch einen einfachen Pass her und läd die Gäste zum kontern ein, den sie dann aber auch halbherzig abbrechen. Es soll nun bei den Breisgauern über die Zeit gehen.

Hoppla! Santini kommt nach einem Pass in die Spitze gegen Müller eigentlich zu spät, aber der Keeper kann den Ball irgendwie nicht richtig fangen und so spitzelt der Stürmer das Leder noch am Torwart vorbei. Letztlich weit daneben, sicher geht aber anders.

Und nun muss von Mainz auch wieder mehr Eigeninitiative kommen, die sich bis hierhin seit der Unterzahl nur mit Kontern durchgeschlagen haben. Das wird natürlich nun auch kräftemäßig komplett hart.

Tooor für SC Freiburg, 2:3 durch Daniel Caligiuri
War es das? Die Gäste spielen sich über Max Kruse auf rechts wunderbar in den Strafraum, der legt an den Fünfer, Karim Guédé leitet den Ball ungewollt an den langen Pfosten weiter und der Torschütze muss zum Doppelpack nur noch den Schlappen reinhalten.

Weiter geht es, definitiv die letzten 15 Spielminuten laufen! Beide Teams können übrigens nicht mehr wechseln.

Daniel Caligiuri am langen Pfosten! Der offensive Außen läuft nach einer Flanke hinter seinem Gegenspieler gut ein, kann den schwer zu verwertenden Ball dann am Fünfer aber nicht mehr drücken und das Ding saust über den Kasten!

Ádám Szalai, das Schlitzohr: Der Ungar sieht, dass Baumann weit vor dem Kasten steht und versucht den Heber aus dem Mittelfeld, doch da fehlt die Genauigkeit.

Auf der Gegenseite setzen die Gäste sofort hinterher, das Tempo ist weiter sehr hoch.

Die Vorzeichen sind jetzt hier klar: Die Gäste drücken und Mainz muss jetzt irgendwie versuchen, ins Elfmeterschießen zu kommen.

Die erste Szene gehört den Gästen, die nun mit Aufwind agieren: Oliver Sorg aus der Distanz, Müller muss nachgreifen.

Elfmeter Freiburg! Aytekin treibt die Spannung auf die Spitze, gibt einen fragwürdigen Strafstoß gegen die Hausherren! Santini wird am Fünfer von Svensson nach einer Hereingabe von rechts gelegt, aber das sieht nach viel, viel Ball aus in der Zeitlupe!

Unfassbar! Latte! Erneut! Nein, nein, nein, wer will das noch glauben! Flanke von links auf Krmas und das Alupech der Gäste geht hier weiter. Hat irgendjemand mitgezählt? Es dürfte das vierte Mal gewesen sein.

Was gibt es hier an Nachspielzeit? Die Spannung ist riesengroß.

Tooor für SC Freiburg, 2:1 durch Ivan Santini
Dann aber! Flanke von links an den langen Pfosten, Pavel Krmas legt per Kopf zurück, Schuster aus zehn Metern wieder ans Aluminium, doch der Eingewechselte steht dann goldrichtig und muss nur noch ins leere Tor einschieben. Endlich möchte man sagen! Das ist verdient.

Schmid holt auf rechts die Ecke heraus...

Streich wird gleich zum letzten Mal wechseln, sein Team kann es brauchen.

Die letzten zehn Minuten laufen und bis auf Fleißpunkte springt hier weiterhin wenig für die Gäste heraus.

Ach jetzt komm aber! Gibt es nicht! Daniel Caligiuri ist am rechten Fünfer in Position, bekommt den Ball von Schuster, schießt aus sehr spitzem Winkel aber für die Entfernung deutlich am langen Pfosten vorbei. Vielleicht soll es heute für den Tabellenfünften der Liga auch einfach nicht sein.

Weiter geht es mit den ruhenden Bällen: Daniel Caligiuri aus gut 22 Metern halblinks über den Kasten.

Irgendwann muss er dann aber halt auch mal rein: Nächster Ball in den Sechzehner, erst Jan Rosenthal, dann Daniel Caligiuri mit den Schussversuchen. Abgeblockt und dann doch recht deutlich vorbei aus gut zwölf Metern.

Tuchel reagiert auf den Platzverweis und bringt einen neuen Außenverteidiger für den heute lauffreudigen Parker.

Gelbe Karte für Jan Rosenthal (SC Freiburg)
Es wird bunter, nach dem ungefährlichen Freistoß aus dem Halbfeld meckert auf der Gegenseite zu viel rum und wird ebenfalls verwarnt.

Parker gleich doppelt! Auf den Stürmer durchgesteckt geht er auf Baumann zu, scheitert jedoch am Schlussmann. Die Szene geht weiter, Daniel Caligiuri und dann nochmal Parker haben Nachschussmöglichkeiten, doch letztlich hält der Freiburger Keeper den Ball sicher in den Händen. Das hätte die Entscheidung sein können.

Ohja! Schöne Kerze nach Rückpass auf Heinz Müller, es entsteht aber am Sechzehner keine Gefahr.

Auf der anderen Seite geht einfach viel zu viel ungezwungen zum Gegner und auch die hohen Bälle hat Mainz gut im Griff.

Der resultierende Freistoß aus dem Halbfeld versandet dann aber.

Was tun Freiburg? Die Breisgauer kommen bisher überhaupt nicht vor Heinz Müller und sukzessive müsste das Streich-Team hier eigentlich mal mehr investieren. Eventuell ist der Trainer da gut beraten, eher früh als spät ein Zeichen von außen zu setzen.

Insgesamt lässt es sich aber zerfahren an, Freiburg kommt noch nicht so wirklich in die Offensive und auch bei Mainz verhindern einige Fehler den geordneten Vorstoß.

Auch Freiburg gelangt das erste Mal in den Sechzehner, doch in der Mitte fehlt nach Querpass der Abnehmer.

Ohne Veränderung geht es in den zweiten Abschnitt.

Halbzeitfazit:
Eine über weite Strecken dynamische und spannende erste Halbzeit geht zu Ende und den Unterschied macht die Anfangs- und Endphase dieser Halbzeit. Zu Beginn wird die Abwehr der Gäste völlig überrumpelt und Mainz geht per Schnellstart 2:0 in Führung und zum Ende lassen dann die Freiburger ihrerseits beste Chancen liegen und haben mit einem Lattentreffer dann auch noch Pech. Das alles zeigt aber: Hier ist noch nichts gelaufen und der Anschluss würde der Partie noch einmal einen völlig neuen Verlauf geben. Bis gleich!

Eine Minuten gibt es obendrauf.

Aber letztlich hätte sich Freiburg den Ausgleich hier mittlerweile verdient, weil man in den letzten Minuten diese zwei Großchancen zu verzeichnen hatte. Und das sollte auch den Mainzern signalisieren: Durch ist hier noch nichts und man müsste langsam aber sicher auch mal wieder mehr nach vorne investieren!

Latte! Schmid mit der Flanke von rechts, am langen Pfosten nimmt der mitgelaufene Sorg völlig blank den Ball volley ab und der Aufsetzer eiert ans Aluminium. Jetzt auch noch Pech für die Breisgauer!

Flum! Der Stürmer kommt nach Freistoßflanke von rechts acht Meter vor dem Kasten zum Kopfball und kann das Leder dann nicht mehr entscheidend drücken. So streift der Ball über die Latte, aber das wäre fast der Anschluss gewesen. Den darf man auch mal machen, wenn man hier noch eine Chance auf das Comeback haben will.

Oha! Daniel Caligiuri packt aus gut 28 Metern ein ordentliches Pfund aus und da muss Heinz Müller nachfassen, hat das Leder aber letztlich ohne Probleme.

... die dann aber in einem ungefährlichen Kopfball von Jan Rosenthal mündet.

Vor allem fehlt es aber vorne an den Ideen bei den Breisgauern, die sich an der kompakten Abwehr der Hausherren die Zähne ausbeißen.

Aber auch hier ging ein Ballverlust vorne dazu bei, dass Mainz diese Möglichkeit eröffnet wurde. Es ist nun schon ein sichtlicher Balanceakt zwischen Offensive und nicht zu weit öffnen für die Gäste.

Flum kann auf rechts den Ball nicht kontrollieren und leitet damit fast den nächsten Konter ein. Fast, weil der Pass in die Spitze bei Mainz dann vollkommen missrät und meterweit ins aus segelt.

Nichtsdestotrotz sieht das bei Mainz im Vorwärtsgang viel leichtfertiger aus.

Und Mainz spielt munter weiter, wird aber nun doppelt vom Assistenten zurückgepfiffen. Beide Abseitsentscheidungen gehen aber in Ordnung, das darf auch Tuchel gerne notieren.

Muss das 3:0 sein! Der Konter läuft, Parker steht mit Ádám Szalai vorne zwei gegen einen, doch der Stürmer legt sich den Ball viel zu weit vor und so kann Oliver Baumann rauskommen und den Ball vor dem Strafraum abgrätschen. Weiter geht es, ein ambitionierter Heber aus dem Mittelfeld, der das nun leere Tor zum Ziel hat, misslingt aber kräftig.

Mainz hat die Sache hier nicht nur aufgrund der Führung gut im Griff, verdichtet im Mittelfeld die Räume gut, lässt Freiburg kommen und schwärmt nach Ballgewinn aus.

Offenbar ist Christian Streich gewillt, ganz früh ein Zeichen zu setzen: Jonathan Schmid läuft sich warm und es sieht so aus, als würde der Franzose gleich zum Einsatz kommen.

Und immerhin: Es ist noch früh am Abend und ein Anschlusstreffer in der ersten Hälfte kann hier alles wieder öffnen.

Wollen wir uns mal sortieren: Was für ein Megastart für die Mainzer, die Freiburg hier sowas von auf dem falschen Fuß erwischen. Christian Streich hatte vorher angekündigt, dass man dem Ansturm der Hausherren früh begegnen müsse, aber das ist jetzt schon einmal kräftig misslungen. Unnötig zu erwähnen, dass die Abwehr da zweimal nicht gut ausschaut und nicht nah genug an den Gegenspielern stehen.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Shawn Parker
Aber hallo! Nach der folgenden Ecke schickt Niki Zimling mit dem zweiten Ball Chinedu Ede in den linken Sechzehner, der legt in die Mitte zurück und der Torschütze knallt das Ding aus vollem Lauf in die linke Ecke. Keine Chance für Baumann.

Parker wird direkt Mal 18 Metern zentral vor der Box gefällt...

Auch Christian Streich bringt auf der Gegenseite drei Neue, stellt seine Abwehr mit Pavel Krmas und Vegar Hedenstad für Fallou Diagné und Jonathan Schmid um und stellt im 4-4-2 vorn Flum statt Guédé neben Jan Rosenthal in die Spitze.

Die Aufstellungen sind wie üblich links im Menü unter Spielschema einzusehen.

Der Mainzer Trainer führte diese Entwicklung darauf zurück, dass gezielt Stimmung gegen seine Art des Coachings an der Seitenlinie und dem Umgang mit dem vierten Offiziellen gemacht werde. Neben Jürgen Klopp wurde auch Tuchel mehrfach in der Saison und auf Tagungen für seine emotionalen Ausbrüche an der Seitenlinie kritisiert und dafür würde die Mannschaft nun bestraft und das könne nicht sein. Brisant: Nachdem es schon im Hinspiel im August zu einem Zusammenstoß an der Seitenlinie gekommen war, befinden sich in seiner Auflistung der Verfehlungen auch zwei nicht gegebene Elfmeter aus dem Rückrundenspiel im Januar gegen den heutigen Gegner. Das Spiel endete seinerzeit 0:0 und ein bessere Ergebnis heute wäre natürlich wünschenswert.

Auf dem schnellsten Weg nach Europa wollen auch diese beiden Teams heute den nächsten Schritt gehen, obwohl das nach derzeitigem Stand der Ligatabelle eher nach Rückversicherung denn einziger Chance aussieht. Denn Mainz als Achter als auch Freiburg als Fünfter haben beste Voraussetzungen, im regulären Ligabetrieb die internationale Teilnahme zu sichern und müssen sich nicht wie andere alleine auf den Pokal verlassen. Darüber hinaus geht es aber vor allem um eine rare Gelegenheit auf ein DFB-Pokal-Halbfinale: Für den SC Freiburg wäre es sogar die erste Teilnahme überhaupt, Mainz könnte dies nach 2009 zum zweiten Mal in der Geschichte gelingen.