DFB-Pokal 2013/2014 » 2. Runde » Liveticker: 1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC 3:1

Fazit:
Die roten Teufel stehen nach einem 3:1-Erfolg über Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals! In einer mäßigen ersten Halbzeit wirkten die Hauptstädter zunächst abgeklärt, ließen wenig zu und nutzten die eine sich bietende Chance. Im zweiten Durchgang wurde daraus aber ein blutleerer Auftritt, weil man sich gegen besser agierende Hausherren nach dem Rückstand nicht mehr aufraffen und den Motor anschmeißen konnte. Unterm Strich verzockt sich damit Jos Luhukay mit seiner B-Truppe ein wenig, zumal der Niederländer auch mit seinen Wechseln viel zu spät reagiert. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Immerhin bleibt Berlin noch einmal am Sechzehner der Hausherren, die jetzt noch 120 Sekunden aushalten müssen.

Gelbe Karte für Chris Löwe (1. FC Kaiserslautern)
Der Außenverteidiger senst an der rechten Torauslinie nochmal dazwischen, der Freistoß von Ronny wird zur Ecke geklärt...

Der Unglücksrabe von eben muss runter und jetzt kommt der brasilianische Star. Jos Luhukay muss sich schon Gefallen lassen, dass er etwas spät reagiert.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 3:1 durch Olivier Occéan
Die Hausherren kontern, Kostas Fortounis geht in der Mitte durch, wird zwar von Tolga Ciğerci abgegrätscht, doch der Ball landet genau im rechten Sechzehner beim Torschützen, der dann mittig unter Kraft hindurch einschiebt.

Karim Matmour will ein wenig zu viel und rennt sich, wenn auch kraftvoll, an der linken Strafraumkante gegen drei fest.

Nicht ungefährlich: Kostas Fortounis schickt einen flachen Ball von rechts durch den Sechzehner, doch Mohamadou Idrissou kommt da selbst mit seinen langen Stelzen nicht mehr dran.

Wo bleiben die Hauptstädter? Die Berliner wachen nicht so richtig auf und so bleibt rot im Vorwärtsgang und ist, auf überschaubarem Niveau, dem 3:1 näher.

Der Schweizer ist wieder zurück und auch beim Lauterer wird es wohl weitergehen.

Hertha muss kommen, den ersten Wechsel nimmt aber Kosta Runjaic vor und bringt einen griechischen Stabilisator fürs Mittelfeld.

Im Fallen und mit der Hacke leitet Fabian Holland den Ball irgendwie weiter und damit das Unheil für sein Team ein. Das ist kurios und unglücklich zugleich, aber es hilft nichts: Jetzt muss Berlin das erste Mal in der Partie Eigeninitiative zeigen.

Das erinnert jetzt wieder an den ersten Durchgang: Lautern ist bemüht, kommt aber nicht durch und die Hertha wartet auf ihre Konterchancen.

Gelbe Karte für Sandro Wagner (Hertha BSC)
Wie im ersten Durchgang macht es die Masse: Das Foulspiel an sich war nicht der Rede wert, hatte auch einen leicht taktischen Zug.

Eigentlich könnte der FCK doch mit dem Schwung des Ausgleiches weiter machen, doch stattdessen hat es fast den Anschein, als ziehen sich die roten Teufel etwas zurück. Das zeigt wieviel heute auf dem Spiel steht.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Mohamadou Idrissou
Eine Ecke kommt an Fünfer runter, der Kameruner hält die Birne rein und versenkt das Leder in die Maschen. Da sieht die Berliner Hintermannschaft nicht gut aus, die extrem steif daherkommt. Olivier Occéan irritiert am kurzen Pfosten noch leicht indem er unter dem Ball herspringt, das ist jedoch nur eine schwache Ausrede.

Gelbe Karte für Olivier Occéan (1. FC Kaiserslautern)
Der Kanadier kommt am gegnerischen Strafraum deutlich zu spät und hält den Fuß drüber.

Da muss man mehr draus machen: Sami Allagui bewegt sich schlecht, steht bei einem Konter permanent im Abseits und merkt es nicht. Dadurch ist Nico Schulz zunächst auf sich allein gestellt und rennt sich dann fest.

Und Lautern macht gleich mal mit ungenauen Abspielen weiter. Das muss besser werden, denn sonst wird man sich nicht mehr Torchancen erspielen und dem Gegner noch die Konter anbieten. Und dass die Hertha das Umschaltspiel durchaus nutzen kann, hat man ja im ersten Durchgang gesehen.

Gelbe Karte für Marcel Gaus (1. FC Kaiserslautern)
Das hatte sich angedeutet: Das Spiel wird ein wenig hitziger und da auch die kleinen Fouls am Rande kaum abnehmen, setzt Kinhöfer jetzt mal eine farbliche Warnung.

Doppelchance der roten Teufel! Zunächst scheitert Matmour freistehend in halbrechter Position aus zwölf Metern an Thomas Kraft, der gut die Arme hochreißt, und im Verlauf hat Idrissou noch die Kopfballchance, setzt den Ball aus spitzem Winkel aber ans linke Außennetz.

Da kann man nur hoffen, dass sich der Tunesier über diese Chance im Nachgang nicht noch nachdenken muss.

Von verdient oder unverdient zu sprechen, verbietet der bisherige Verlauf fast: Es gab hüben wie drüben wenig Torszenen, jedes Tor wäre hier aus dem Nichts gekommen.

Sami Allagui geht nach einem Ballverlust des Gastgebers in der Vorwärtsbewegung auf den Sechzehner zu, wird aber ausreichend nach rechts abgedrängt und holt dann nur noch die Ecke raus.

Der Bundesligist nutzt also die bisher beste, weil einzige Chance des Spieles und setzt sich minimalistisch in Front.

Bei einem langen Einwurf von der rechten Seite rutscht das Leder an den langen Pfosten zu Occéan durch, der dann gegen zwei Mann beim Abschlussversuch zu Boden geht. Das Publikum fordert Elfmeter, Kinhöfer macht aber keine Anstalten.

Kinhöfer sieht sich derweil veranlasst, die ersten strikteren Worte in Richtung einiger Akteure abzugeben. Bei der Hertha könnte es bald über die Masse zu einer ersten Verwarnung kommen, man kann sich auffällig oft nur mit kleinen Fouls zu helfen.

Aus dem Spiel heraus gelingt beiden Teams wenig und auch das Mehr an Standards kann Lautern bislang nicht nutzen. Hier misslingt gar die kurze Ausführung in die Mitte und avanciert fast zum Fehlpass.

Ein Steilpass, gedacht für Sami Allagui, bringt ungewollt fast auf rechts Ben Sahar ins Spiel und auch der Klärungsversuch der roten Teufel über Keeper Sippel ist dann nicht gerade souverän. Aber irgendwie bekommen es die Hausherren dann geklärt.

Aktuell kann sich das Team des Niederländer allerdings das erste Mal ein wenig in der Hälfte des Gegners festsetzten. Letztlich wird Ben Sahar auf der rechten Außenbahn dann gestoppt.

Chris Löwe rettet am langen Pfosten mit dem Kopf und verlängert eine Flanke ins Seitenaus. Da musste der Außenverteidiger auch ran, denn in seinem Rücken lauerte Ben Sahar.

Kurz ausgeführt und nach einigem hin und her hat Sami Allagui dann die Konterchance, wird am Sechzehner aber fair abgegrätscht.

Das birgt allerdings Risiken, wenn man es schafft die erste hohe Defensivreihe zu hinterspielen: Sami Allagui startet knapp hinter der Mittellinie durch, der Tunesier steht aber einen guten Meter im Abseits.

Eckball Lautern: Löwe bringt den Ball an den Fünfer, Idrissou kann den Kopfball aber nicht auf den Kasten bringen.

... Knapp! Chris Löwes Schlenzer rauscht am rechten Pfosten vorbei.

Der erste Vorstoß gehört den Hausherren, doch Olivier Occéan legt sich am Strafraum den Ball ein wenig zu weit vor und so ist die Defensive dazwischen.

Auf der Gegenseite bietet Kosta Runjaic natürlich seine beste Elf auf. Mohamadou Idrissou, der in der Liga ja gesperrt fehlte, rückt im 4-4-2 wieder in die Spitze und ein Teil der Doppelsechs besetzt Alexander Ring zu Ungunsten von Willi Orban. Der Übungsleiter hofft bei seinem Heimdebüt auf eine geschlossene Mannschaftsleistung gegen den Favoriten. Man wolle die Berliner von Beginn an unter Druck setzen und offensiv auftreten.

Mit einer B-Elf am Betze anzutreten, erscheint auf den ersten Blick durchaus gewagt, zumal man schon in der ersten Pokalrunde beim unterklassigen VfR Neumünster so seine Probleme hatte und glücklich das Elfmeterschießen umging. Seinerzeit schoss Sami Allagui den entscheidenden Treffer zum 3:2 in der 120. Minute und der Tunesier kommt auch heute auf der Außenbahn zum Einsatz.

Zuletzt trafen die Teams 2011 im Pokal aufeinander, damals als Bundesligisten. Berlin konnte das Duell zu Hause mit 3:1 gewinnen und hätte gegen ein ähnliches Ergebnis heute sicherlich nichts einzuwenden. Jos Luhukay warnte jedoch im Vorfeld vor dem ambitionierten Gegner, dessen Tabellenplatz nicht das Potential wiederspiegeln würde. Außerdem sei die Stimmung auf dem Betzenberg immer etwas besonderes und eine Herausforderung für jeden Gegner.

Fast wäre dies ein Erstligaduell geworden, denn Lautern hätte Fixaufsteiger Hertha in der vergangenen Saison in die Oberklasse folgen können, scheiterte aber in der Relegation dann relativ deutlich an der TSG Hoffenheim. So bleibt nur ein weiterer Anlauf in diesem Jahr und da tun sich die roten Teufel aktuell schwer: Mit nur drei Siegen aus den ersten acht Partien ist man gemessen an den Ansprüchen verhalten gestartet und vor zehn Tagen musste Franco Foda den Hut nehmen und Kosta Runjaic übernahm.