DFB-Pokal 2014/2015 » 1. Runde » Liveticker: Kickers Offenbach - FC Ingolstadt 04 4:2

Fazit:
Die Kickers Offenbach stehen zum siebten Mal in den letzten acht Jahren in der zweiten Runde des DFB-Pokals! In einer spannende, aber 120 Minuten lang torlosen Partie hatte der Zweitligist aus Ingolstadt zwar durchgehend mehr Ballbesitz (63:37%) und Torschüsse (19:8), doch die tatsächlich trügt die Statistik ein wenig. Die Schanzer konnten aus ihrer Feldüberlegenheit nichs machen, wirklich gefährliche Torchancen gab es nicht zu vermelden. Das Gleiche lässt sich mit Abstrichen auch zu den Offenbacher Angriffen feststellen, nur dass die Gastgeber etwas seltener vor den gegnerischen Kasten kamen. Dennoch wirkten sie stets engagiert, beweglich und vor allem konzentriert in der Defensive. Allerdings muss man hinzufügen, dass der FCI es dem Gegner auch oftmals durch schlampige Zuspiele und vorhersehbare Aktionen einfach machte. Insofern hätten die Oberbayern den Sieg eigentlich nur aufgrund der Statistik verdient, spielerisch enttäuschten sie als Zweitligist im Duell mit einem Viertligisten. Dabei befanden sich die Hausherren aber der zweiten Hälfte auch noch in Unterzahl, die Gäste wussten das aber zu keinem Zeitpunkt der Begegnung zu nutzen. Stattdessen wirkte es phasenweise eher so, als hätte der Platzverweis für Sascha Korb dem OFC zusätzlichen Antrieb gegeben. Nimmt man all diese Faktoren zusammen, ist der knappe Sieg für die Hessen gar nicht mal unverdient, zumal sie sich im Elfmeterschießen deutlich besser vorbereitet präsentierten als der Gegner. Lobend erwähnt sei auch noch die Leistung von Schiedsrichter Florian Meyer, der zu jeder Zeit einen absolut souveränen Eindruck machte.

Elfmeter verwandelt Kickers Offenbach -> Klaus Gjasula
Das ist die Entscheidung! Gjasula tritt an und hebt die Kugel frech mittig unter die Latte!

Elfmeter verwandelt Kickers Offenbach -> Fabian Bäcker
Haben die Kickers etwa Elfmeterschießen geübt? Bäcker tritt an und verwandelt ebenso sicher ins linke obere Eck wie seine Kollegen zuvor.

Elfmeter verwandelt Kickers Offenbach -> Christian Cappek
Alter Schwede! Cappek trifft perfekt mit rechts in den linken oberen Knick, besser kann man es nicht machen.

Elfmeter verwandelt Kickers Offenbach -> Markus Müller
Müller verwandelt stark und knallt die Kugel sicher oben ins linke Eck!

Offenbach kommt zum Kontern! Bäcker rennt von halbrechts aufs Tor zu, wird aber stark bedrängt und in letzter Sekunde geht Matip mit einer sauberen Grätsche dazwischen.

Wenig überraschend greifen sich immer mehr Spieler an die Wade. Während ein Offenbacher auf dem Platz behandelt wird, feuert Endres noch einmal die OFC-Fans an, die mit lautstarken Gesängen reagieren.

Der Eckstoß von Groß landet aber nur bei Endres, der sicher zupackt.

Das ist kläglich! Der Anfang sieht prima aus, Groß spielt zu Matip und der schnell durch die Beine eines Gegenspielers zur rechten Strafraumkante. Dort passt da Costa direkt flach zurück, doch das Zuspiel wird noch abgefälscht und dadurch verlangsamt. So kommt der FCI-Kapitän am Ende nur im Sitzen zum Schuss, da hat Endres natürlich keine Mühe.

Gelbe Karte für Daniel Endres (Kickers Offenbach)
Endres rennt sofort nach vorne und fordert vehement einen Platzverweis gegen seinen Torhüterkollegen, doch selbstverständlich tut Meyer ihm diesen Gefallen nicht. Da Endres bereits mehrmals mit Zeitspiel aufgefallen ist, ist die Gelbe Karte nur nachvollziehbar.

Die Schanzer lernen einfach nicht aus dem bisherigen Spielverlauf! Erneut versuchen sie mit ungenauen, vorhersehbaren Pässen, den Gegner zu überwinden. Das kann natürlich nicht funktionieren, diesmal steht Lex im Abseits.

Da zögert er zu lange! Nachdem Müller die Kugel auf Bäcker verlängert, lässt dieser sich zu sehr nach rechts abdrängen und muss schließlich flanken, statt zu schießen. Doch sein Zuspiel landet beim Gegner.

Das hätte eine Konterchance werden können! Doch Cappek legt sich die Kugel links auf Höhe der Mittellinie zu weit vor und verliert ihn an den Gegner.

Die Schanzer haben nach wie vor deutlich mehr Ballbesitz und versuchen jetzt mit etwas mehr Ruhe am Leder zu agieren. Bisher verwickeln sich die Gäste aber nur in weitere Zweikämpfe, Torchancen springen dabei noch nicht heraus.

Man muss es leider klipp und klar so formulieren: Was Ingolstadt offensiv zu bieten hat, ist einfach zu schlecht! Es bietet sich eine vielversprechende Kontergelegenheit für den FCI, Groß schickt Lappe auf links nach vorne. Doch der Flügelstürmer legt sich den Ball erst zu weit vor und verliert ihn dann gegen Maier, der seine Flanke abblockt und das Leder ganz ruhig nach vorne passt.

Da läuft alles mit rechten Dingen zu! Einen langen Ball auf Lappe kann Endres kurz vor der Strafraumgrenze abfangen, jedoch im Luftduell mit dem gegnerischen Angreifer nicht festhalten. Zu seinem Glück landet die Kugel aber direkt neben ihm auf dem Boden, sodass der Keeper einfach nur zupacken muss. Ein Stürmerfoul ist hier nicht gegeben und wird somit zurecht nicht gepfiffen.

Der Zweitligist ist einfach viel zu harmlos! Immer wieder können die Gastgeber den Gegner früh und ohne große Bemühungen den Ball abnehmen, weil die Schanzer zu unpräzise spielen.

Nach wie vor lässt sich hier rein optisch nicht feststellen, wer hier in Überzahl ist. Ingolstadt bemüht sich zwar mittlerweile, öfter in die Gefahrenzone vorzustoßen. Allein Torchancen ergeben sich daraus nicht.

Lappe kommt nach der anschließenden Hereingabe von rechts zum Kopfball, doch Endres hat mit dem schwachen Versuch aus ca. zehn Metern keine Probleme.

Hasenhüttl vollzieht den ersten Wechsel der Partie und bringt Bauer anstelle von Danilo Soares hinein, der mit Mangafic große Probleme hatte.

Schade! Mangafic wird schön auf die rechte Seite geschickt und rennt in den Rücken seines Gegenspielers. Anschließend lässt er Soares aussteigen und flankt hinein, aber direkt in die Arme von Weis.

Die Anzahl der Fouls nimmt zu, Maier grätscht Groß auf der rechten Seite weg. Es gibt einen Freistoß von dort für die Gäste, doch die Hereingabe von Groß ist absolut ungefährlich. Endres packt sicher zu.

Gelbe Karte für Klaus Gjasula (Kickers Offenbach)
Gjasula bringt Lex auf dem Flügel von hinten zu Fall, das ist ein klares taktisches Foul. Ansonsten hätte der FCI-Stürmer auf der linken Seite freie Bahn gehabt.

Es gelingt den Kickers erstmals, den Gegner mehrere Minuten lang hinten zu beschäftigen. Matip ist gezwungen, eine Flanke von rechts zur Ecke zu klären. Diese bringt zwar nichts ein, kurz darauf muss der FCI-Kapitän aber erneut eine Hereignabe ins Toraus klären.

Bisher machen die Hausherren das ganz gut, ihre Abwehrreihe steht immer noch bombensicher. Allerdings muss man auch feststellen, dass die Ingolstädter Zuspiele in die Spitze etwas zu ungenau sind.

Was wird sich jetzt durch den Platzverweis ändern? Rico Schmitt macht bisher keine Anstalten, zu wechseln oder die Taktik zu ändern. Der FCI müsste jetzt auf jeden Fall den Druck erhöhen.

Es geht weiter, beide Teams bleiben personell unverändert.

Halbzeitfazit:
Das war bisher kein schlechter erster Durchgang, dennoch mangelte es insgesamt an klaren Chancen. Im Grunde hatten beide Teams nur eine nennenswerte Gelegenheit, obwohl die Statistik 7:2 Torschüsse für den FCI ausweist. Die Gäste hatten auch klar mehr Ballbesitz (58:42%), konnten aber nicht wirklich viel daraus machen. Das lag zu großen Teilen auch an der konzentrierten OFC-Verteidigung, die stets in Bewegung blieb und mit viel Einsatz agierte. Dafür hatten die Gastgeber allerdings nach vorne wenig zu bieten und hätten sich durchaus etwas öfter in die gegnerische Hälfte wagen können. Die Schanzer hingegen probierten es immer wieder, vor allem über die rechte Seite. Dort konnten sie mit dem auffälligen Danny da Costa für viel Betrieb sorgen, es fehlte allerdings die nötige Durchschlagskraft. Mal sehen, ob Offenbach im zweiten Durchgang das Risiko erhöht oder Ingolstadt mit mehr Druck agiert. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Da muss der Offenbacher sich geschickter anstellen! Schwarz flankt von rechts an den zweiten Pfosten, wo Gjasula zum Kopfball hochsteigt, aber nicht herankommt. Dabei springen da Costa und Roger ineinander und kommen zu Fall, nach einem Stürmerfoul sieht das nicht aus. Dennoch wird ein Solches gepfiffen.

Ingolstadt setzt sich mal vorne auf der rechten Seite fest, am Ende bringt Groß eine scharfe Flanke hinein. In der Mitte rangeln diverse Spieler um den Ball, schließlich entscheidet Florian Meyer auf Stürmerfoul.

Da ist alles im grünen Bereich! Eine Flanke von rechts kann Weis in Bedrängnis nicht festhalten, Meyer lässt zurecht weiterlaufen und Matip klärt geistesgegenwärtig nach vorne. Dadurch können die Gäste über rechts kontern, wo da Costa scharf und flach nach innen flankt. Doch Morales verpasst den Ball denkbar knapp am Elfmeterpunkt.

Gelbe Karte für Marvin Matip (FC Ingolstadt 04)
Cappek will auf der linken Seite an Matip vorbei, wird vom FCI-Kapitän gestoßen und ins Straucheln gebracht, fällt aber erst viel später. Florian Meyer macht das genau richtig und wartet erst den Vorteil ab. Als da Costa schließlich klären kann, pfeift der souverän agierende Schiedsrichter und verwarnt den Übeltäter nachträglich.

Gelbe Karte für Stefan Lex (FC Ingolstadt 04)
Meyer lässt keinen Zweifel an seiner Autorität aufkommen und beruhigt die Situation mit zwei Gelben Karten. Sowohl Lex...

Nach knapp einer halben Stunde lässt sich feststellen, dass die Schanzer ihre vermeintliche Überlegenheit noch nicht in Chancen ummünzen können. Zwar haben die Oberbayern etwas mehr Ballbesitz, Offenbach verteidigt aber nach wie vor konzentriert.

Zwar kann sich der OFC offensiv noch nicht in Szene setzen, der Viertligist versucht es aber zumindest einmal über links. Dort kann sich von der Burg zwar prima durchsetzen, seine Flanke von der Grundlinie findet aber keinen Abnehmer.

Offenbach bekommt eine Ecke von links, können sich die Gastgeber jetzt vielleicht ihre erste Chance erspielen?

Da sieht Endres aber nicht gut aus! Der Keeper kommt heraus, um einen gegnerischen Steilpass zu klären, schlägt aber am Ball vorbei. Zu seinem Glück prallt die Kugel zu einem seiner Mitspieler und nicht zum auf die Kugel lauernden Lappe.

Nachdem Korb und Engel kurz im Zweikampf aneinander geraten, fordert Schiedsrichter Florian Meyer die beiden Kontrahenten dazu auf, sich die Hand zu geben und zu vertragen. Die beiden Spieler folgen dem Rat des erfahrenen Referees, das nennt man Konfliktbewältigung.

Die Schanzer sind bisher deutlich mehr am Ball, kommen aber nicht so recht an den kompakt stehenden Hausherren vorbei. Der OFC verteidigt sehr konzentriert und mit viel Engagement.

Gleich in den ersten Minuten entwickelt sich ein intensiver Kampf um den Ball, Ingolstadt kommt trotz zaghafter Versuche noch nicht wirklich zum Angriff.

Hasenhüttl ist jedenfalls gewarnt und geht davon aus, dass die heutige Begegnung "[...]ein richtig gutes Pokalspiel wird, wie man es sich vorstellt. Es wird im Stadion eine gute Stimmung herrschen und der ’Underdog’ wird versuchen, uns ein Bein zu stellen. Da müssen wir gut dagegen halten und eine Schippe drauflegen."

Eine Parallele in der jüngeren Pokalgeschichte beider Teams ist der VfL Wolfsburg. Die Schanzer stießen letztes Jahr nämlich erstmals in ihrer Vereinsgeschichte bis zum Achtelfinale des DFB-Pokals hervor, mussten sich den Niedersachsen jedoch knapp mit 1:2 geschlagen geben.

Sein Pendant auf der anderen Seite wirkte im Vorfeld sehr selbstbewusst und machte klar, dass die Ingolstädter bereits mit der zweiten Runde planen: "Alles andere als ein Weiterkommen wäre eine Enttäuschung", stellte Hasenhüttl klar. Dementsprechend geht der Übungsleiter auch davon aus, dass die Angelegenheit nach 90 oder 120 Minuten entschieden sein wird: "Elfmeterschießen haben wir nicht trainiert."

Auf Seiten der Schanzer fehlen vor allem zwei Offensivkräfte: Sowohl Moritz Hartmann (Sprunggelenksbeschwerden) als auch Mathew Leckie (muskuläre Probleme) können heute nicht auflaufen. Dadurch stellt sich der Dreier-Sturm des FCI praktisch von selbst auf, da nur noch Lukas Hinterseer, Karl-Heinz Lappe und Stefan Lex als Kandidaten für den Angriff übrig bleiben. Des Weiteren steht wie abgesprochen André Weis zwischen den Pfosten, dafür sitzt Ramazan Özcan, der in der Liga die Nummer Eins ist, auf der Bank.

Im Duell des Viert- gegen den Zweitligisten gelten die Offenbacher fast schon als so etwas wie der Geheimfavorit. Schließlich kegelte der OFC in den vergangenen Jahren reihenweise höherklassige Mannschaften aus dem Wettbewerb. So besiegte man vor zwei Jahren Greuther Fürth, Union Berlin sowie Fortuna Düsseldorf, erst im Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg war Endstation für die Kickers. 2010 mussten bereits der VfL Bochum und Borussia Dortmund dran glauben.