U17 EM 2015 Bulgarien » Halbfinale » Liveticker: Deutschland - Russland 1:0

Fazit:
Die B-Junioren-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes steht im Endspiel der U17-Europameisterschaft 2015! In einem über weite Strecken nicht sonderlich hochklassigen Halbfinale bezwangen die Jungs von Christian Wück Russland knapp mit 1:0. Dank starker Abwehrarbeit, man ließ lediglich zwei russische Chancen zu, blieb der deutsche Nachwuchs auch heute ohne Gegentreffer. Und obwohl es darüber hinaus spieltechnisch längst nicht optimal lief, die kompakt und diszipliniert stehenden Russen wenig gestatteten, so verdienten sich die jungen Männer des DFB den Erfolg durch ihre größere Zielstrebigkeit und die entsprechende Mehrzahl an Torgelegenheiten. Neben dem Tor verzeichnete man noch drei, vier weitere hochkarätige Chancen. Nach dem Führungstreffer hatten die Deutschen keine Mühe mehr, den Vorsprung zu behaupten. Die russische U17 war nicht zu einer Antwort fähig. Während für Russland das Turnier nun beendet ist, darf sich Deutschland am Freitag im Finale mit Frankreich messen und um den Titel des U17-Europameisters spielen.

Nach einem Foul von Nikita Kalugin an Felix Passlack wird ein Freistoß in halbrechter Position verhängt. Aus großer Distanz haut Niklas Schmidt das Kunstleder aufs Tor. Es ist ohnehin kein Mitspieler vorn im Strafraum. Aleksandr Maximenko macht den Ball im Nachfassen fest.

Gelbe Karte für Felix Passlack (Deutschland)
Eine Schwalbe im gegnerischen Sechzehner bringt dem deutschen Kapitän auch noch Gelb ein. Doch natürlich kostet das alles Zeit.

Beide Trainer haben ihre Wechselkontingente damit ausgeschöpft. Das permanente Tauschen hat allerdings vollends den Spielfluss gekostet.

Gelbe Karte für Niklas Schmidt (Deutschland)

Ein Zweikampf mit Janni Serra sorgt bei Konstantin Kotov für Schmerzen. Obwohl die Zeit nun drängt, ist der russische Verteidiger zunächst nicht in der Lage, sofort weiter zu spielen. Die Betreuer eilen auf den Platz. Die Zeit heilt Wunden, Kotov wird das Spiel fortsetzen können.

Die Russen beteiligen sich jetzt auch wieder aktiver am Spiel. Es ist also längst nicht so, dass die Jungs von Mikhail Galaktionov nur hinten drin stehen. Sie zeigen sich präsenter als mancher das erwartet hat.

Passlack hat es auf dem Fuß! Niklas Schmidt erobert den Ball im Mittelfeld und marschiert los. Aus dem Zentrum legt er den Ball nach rechts in den Lauf von Felix Passlack, der im Strafraum frei zum Schuss kommt. Aleksandr Maximenko rettet Russland das 0:0.

Jetzt bearbeiten sich beide Mannschaften im Mittelfeld mal etwas intensiver. Durch die Zweikämpfe und die folgenden Unterbrechungen geht der Spielfluss wieder völlig verloren.

Die Deutschen kontern. Felix Passlack spielt die Kugel von der linken Seite nach innen zum freien Janni Serra. Dem Zuspiel fehlt das Tempo. Bevor Serra zum Schuss kommt, ist Amir Gavrilov zur Stelle und rettet in höchster Not.

Mit Auge versucht es Dženis Burnić. Dem Linksschuss aus Nähe des rechten Strafraumecks fehlen Druck und Präzision. Aleksandr Maximenko kann problemlos zupacken.

Felix Passlack setzt sich auf dem linken Flügel im Zweikampf robust gegen Aleksei Tataev durch. Der deutsche Kapitän dringt in den Strafraum ein. Sein Schuss wird abgeblockt. Dann versucht es Janni Serra aus zentraler Position mit einem Linksschuss aus der Drehung. Der Ball fliegt über die Querlatte.

Schon wieder Aluminium! Görkem Sağlam tritt einen Freistoß von der linken Seite hoch auf den zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Gökhan Gül in die Luft und setzt den Ball mit dem Kopf an den linken Pfosten.

Die russische Nachwuchsauswahl probiert es zumeist aus der Distanz. Nikita Kalugin tritt in halbrechter Position an, versucht damit, das Tempo zu forcieren. An Vitaly Janelt kommt der Russe problemlos vorbei. Der anschließende Schuss aus gut 20 Metern ist allerdings zu hoch angesetzt.

Großchance für Russland! Auf halblinks hebt Yegor Denisov den Ball in die Spitze. Dimitri Pletnev steht nicht im Abseits und bricht frei durch. Aus etwa 15 Metern nimmt der Mittelfeldspieler Maß. Constantin Frommann reißt beide Hände hoch und pariert.

Auch wenn das alles nicht im Ansatz gefährlich ist, was die Russen fabrizieren, immerhin gestalten sie das Spielgeschehen dadurch nun wieder offener.

Gökhan Gül klärt gegen Yegor Denisov zum ersten Eckstoß der Begegnung. Georgi Makhatadze bringt die Kugel von der linken Seite herein. Die Flanke ist zu hoch angesetzt, kein Spieler kommt da heran.

Optisch haben die Deutschen inzwischen mehr vom Spiel. Die gute Chance eben sollte zusätzlichen Rückenwind geben, um jetzt mal das spielerische Niveau der Partie etwas anzuheben.

Spieler, die sich im bisherigen Turnierverlauf bereits eine Gelbe Karte eingefangen haben, müssen übrigens keine Sorge haben, das Endspiel aufgrund einer Gelbsperre zu verpassen. Nach dem Viertelfinale wurde der Zähler für alle wieder auf Null gesetzt.

Und so warten wir auf die ersten spielerischen Akzente und auf die erste Torannäherung. Ein Torschuss würde bei den Zuschauern sicherlich schon für Freude sorgen.

Wegen der massiven technischen Unzulänglichkeiten gerät auch noch überhaupt kein Tempo rein. Für beide gilt es also erst einmal, hinten keine Fehler zu machen, sich zu stabilisieren und über die Ballkontakte Sicherheit zu gewinnen.

Die Anfangsphase wirkt sehr zerfahren. Noch finden sich beide Mannschaften überhaupt nicht zurecht. Zahlreiche Fehlpässe und leichte Ballverluste prägen das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt.

Drei Veränderungen hält Russlands Coach Mikhail Galaktionov bereit. Für Andrei Kudryavtsev, Boris Tsygankov und Mikhail Lysov spielen heute Aleksandr Lomovitski, Ivan Galanin und Artem Selyukov von Beginn an.

Die Mannschaftsaufstellungen können wie üblich unter Spielschema eingesehen werden.

Christian Wück spricht denn auch sehr respektvoll vom heutigen Gegner, der in der Regel enorm defensiv ausgerichtet ist und auf Konter lauert: "Sie stehen extrem kompakt und haben eine körperlich starke Truppe." Der deutsche Trainer glaubt zu wissen, wie Russland beizukommen ist: "Wir müssen die Russen viel laufen lassen, damit wir Lücken in der kompakten Defensive aufreißen können."

Noch ist die Auswahl von Christian Wück bei diesem Turnier ungeschlagen und ohne Gegentor. In der Gruppe B setzte man sich nach Siegen gegen Belgien, Slowenien und Tschechien recht souverän als Erster durch. Eine knifflige Aufgabe hatten die Jungs im Viertelfinale zu lösen. Mit Glück wurde Spanien nach Elfmeterschießen eliminiert. Dank dieses Erfolgs erreichte man das Minimalziel – die Qualifikation für die U17-WM im Herbst in Chile.

Gesucht wird Frankreichs Gegner für das Finale am Freitag. Die Franzosen behaupteten sich in ihrem Halbfinale am Nachmittag gegen Belgien. Beim Stand von 1:1 musste das Elfmeterschießen zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Und dies gestaltete die französische U17 mit 2:1 für sich.