U17 EM 2016 Aserbaidschan » Finale » Liveticker: Portugal - Spanien 5:4

Fazit:
Wahnsinn, Portugal entscheidet das Elfmeterschießen für sich und ist U17-Europameister 2016! Während der portugiesische Nachwuchs feiert, sind die Spanier nach einem am Ende dramatischen Finale verständlicherweise den Tränen nahe. Nachdem die erste Halbzeit mit zwei Treffern und weiteren spektakulären Szenen noch einige Höhepunkte zu bieten hatte, merkte man im zweiten Durchgang beiden Mannschaften den Druck zunehmend an. Die Portugiesen blieben die spielbestimmende Mannschaft, ihnen fehlte aber merklich die Leichtigkeit, die sie in der ersten Hälfte noch ausgestrahlt hatten. Dadurch kam es wie es kommen musste und die Entscheidung fiel direkt nach Abpfiff der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen, da es im Finale der U17-EM keine Verlängerung gibt. Der als Elfmeterkiller kurz vor Spielschluss extra eingewechselte spanische Keeper Adrián López konnte keinen Elfmeter der Portugiesen abwehren, sodass der fünfte Schütze der Spanier, Kapitän Manu Morlanes, ebenfalls verwandeln musste. Er setzte seinen Versuch aber oben rechts ans Aluminium und damit war die Niederlage besiegelt. Portugal ist zum zweiten Mal U17-Europameister und setzt sich wie schon 2003 gegen Spanien durch. Glückwunsch an Portugal für den aufgrund des größeren Offensivgeists und der größeren Spielanteile letztlich verdienten Sieg! Spanien hingegen hat clever verteidigt und Kampfgeist gezeigt, kann sich aber nicht zum Rekordsieger der U17-EM krönen. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Spanien wechselt den Keeper und bringt Elfer-Killer Adrián López.

Portugal drückt nochmal in den letzten Minuten. Gelingt es ihnen sich noch einen Hochkaräter herauszuspielen?

José Gomes hat zumindest mal einen Abschluss. Er wird auf der rechten Seite mit einem klugen Pass in die Tiefe eingesetzt und schießt das Leder dann durch die Beine seines Gegenspielers aufs lange Eck. Im vollen Tempo kann er seinen Abschluss allerdings nicht genau platzieren, weshalb der Schuss doch deutlich am Kasten vorbeirauscht.

Domingos Quina kann aus dem Rückraum Anlauf nehmen und dann mit rechts abziehen. Der stramme Schuss fliegt aber genau in Richtung Keeper, sodass Iñaki Peña nur stehen bleiben muss und die Kugel mit beiden Armen in Empfang nehmen kann.

Die Partie ist erstaunlicherweise gewissermaßen zum Stillstand gekommen. Der Druck des Endspiels scheint auf beiden Teams zu lasten, wodurch es an aufregenden Szenen mangelt.

Das registriert auch João Filipe und probiert es mit einem Fernschuss, da das Kombinationsspiel merklich stockt. Der ist aber überhaupt kein Problem für Iñaki Peña, der die Kugel ganz locker abfängt.

Die Spanier erkämpfen sich zahlreiche Ecken. Es war ja auch ein Eckball, der dem Ausgleich voran gegangen war. Diesmal ist es Jordi Mboula, der zum Kopfball kommt. Das Leder streift allerdings nur seine Stirn und trudelt letztendlich weit am Pfosten vorbei. Nichtsdestotrotz durchbrechen die Spanier mehr und mehr die Dominanz der Portugiesen.

Den Portugiesen fehlt es momentan an der zündenden Idee, um den spanischen Abwehrriegel zu knacken. Dadurch sind echte Torchancen in dieser Phase auf beiden Seiten Mangelware.

Domingos Quina versucht es mal aus der Distanz: Er verschafft sich mit einem Übersteiger ein wenig Platz und zieht dann aus 22 Metern mit links ab. Sein Schuss fliegt aber ein gutes Stück über den Kasten von Spaniens Keeper Iñaki Peña.

Und weiter geht's, die Kugel rollt wieder! Wie wird Portugal auf seinen ersten Gegentreffer im laufenden Turnier reagieren?

Halbzeitfazit:
Zur Pause des Endspiels der U17-Europameisterschaft steht es zwischen Portugal und Spanien 1:1-Unentschieden. Die Portugiesen waren über weite Strecken des ersten Durchgangs das aktivere und offensivere Team, während Spanien zunächst einmal versuchte hinten sicher zu stehen. Das gelang ihnen auch gut, bis eine traumhafte Kombination über José Gomes und Domingos Quina, die am Querbalken endete, den Kasten von Iñaki Peña erstmals in Gefahr brachte. Kurz danach erzielte dann Rechtsverteidiger Diogo Dalot die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Portugiesen. Völlig unverständlicherweise stellten diese dann aber das Spielen völlig ein und erhielten nur fünf Minuten später von den nun engagierteren Spaniern durch den von Brahim Díaz erzielten Ausgleich die Quittung. Das Ergebnis verspricht Hochspannung für den zweiten Durchgang. Bis gleich!

Die Mannschaft von Hélio Sousa ist wieder aufgewacht und abermals das aktivere Team. Passiert hier noch etwas vor dem Pausentee?

Tooor für Spanien, 1:1 durch Brahim Díaz
Portugal wird sofort für seine Passivität bestraft! Es hatte sich wirklich angedeutet, Spanien machte seit dem Rückstand mehr nach vorne und belohnt sich nur Minuten später mit dem Ausgleich. Juan Brandariz leitet einen Eckball von rechts per Kopf weiter auf Brahim Díaz, der die Kugel am langen Pfosten am herauseilenden Keeper Diogo Costa vorbei köpft. Ein Abwehrspieler der Portugiesen versucht noch spektakulär vor der Linie zu retten und schlägt den Ball auch weg, dieser hatte die Linie aber schon deutlich überquert und damit ist das ein völlig regulärer Treffer.

Tooor für Portugal, 1:0 durch Diogo Dalot
Da ist die verdiente Führung für Portugal! Die Portugiesen machen mehr und belohnen sich dafür mit einem Treffer von Rechtsverteidiger Diogo Dalot. Zunächst ist es Ruben Vinagre, der von der linken Seite nach innen flankt. Die Kugel wird von José Gomes per Brust leicht weitergeleitet, sodass Diogo Dalot aus dem halbrechten Rückraum abziehen kann. Sein Schuss schlägt schließlich im langen unteren Eck ein und der Schütze feiert seinen Treffer im Stile von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo.

Spanien steht gut und macht es Portugal damit schwer eine Lücke zu finden. Wenn sie dann selbst mal am Ball sind, lassen sie das Leder zumindest in der eigenen Hälfte technisch stark durchaus sicher durch die eigenen Reihen laufen. In der Hälfte des Gegners gehen die Bälle dann aber viel zu schnell verloren.

Jordi Mboula sendet endlich mal ein offensives Zeichen der Spanier: Er wirft auf der rechten Seite den Turbo an, marschiert durch bis an die Grundlinie und schickt dann durch ein schnelles Abstoppen mit dem Ball am Fuß gleich zwei Abwehrspieler ins Nirgendwo. Dadurch kann er in die Mitte flanken. Seine Hereingabe findet allerdings keinen Abnehmer.

Portugal kann seine Schnelligkeit und Athletik in der Offensive bereits andeuten und versucht immer wieder Goalgetter José Gomes im Sturmzentrum einzusetzen. Die Pässe in die Spitze kommen allerdings noch nicht an.

Florentino streckt seinen Gegenspieler mit einer Grätsche zu Boden und unterbindet dadurch einen Konter. Er hat Glück, dass er dafür nicht schon früh im Spiel die Gelbe Karte sieht. Die Ermahnung vom Schiedsrichter hat er sich aber mehr als verdient.

Beide Mannschaften laufen genauso wie in den von ihnen erfolgreich bestrittenen Halbfinals auf. Portugal in einem offensiven 4-3-3, die Spanier mit einem etwas defensiver ausgerichteten 4-2-3-1.

Die Partie leiten wird Schiedsrichter Petr Ardeleanu aus Tschechien, gemeinsam mit seinen Assistenten Balázs Buzás (Ungarn) und Ceyhun Sesigüzel (Türkei). Vierter Offizieller ist Gunnar Jarl Jónsson (Island).

Spanien-Coach Santi Denia betonte im Vorfeld ausführlich die Stärken Portugals und fordert von seiner Mannschaft eine Leistung am Limit, um im iberischen Duell den Platz als Sieger zu verlassen: "Das wird für uns das schwierigste Spiel des Turniers, denn Portugal ist einer der Favoriten auf den Titel. Wir müssen als Mannschaft gut verteidigen. Portugal verfügt ebenfalls über eine sehr gute Abwehr, aber wir müssen versuchen, diese Defensive zu knacken. Für den Sieg brauchen wir eine herausragende Leistung. Ein dritter Titel wäre Rekord. Um uns die Trophäe zu holen, müssen wir alles geben."

Nachdem Renat Dadashov Deutschland, das vor allem im ersten Durchgang eine starke Leistung zeigte, im Halbfinale in Front gebracht hatte, gelang es den Spaniern in einer hochklassigen Partie das Spiel noch zu drehen und am Ende durch Treffer von Abel Ruiz und Brahim Díaz in der zweiten Halbzeit mit 2:1 den Platz als Sieger zu verlassen.

Insbesondere beim 5:0-Sieg im Viertelfinale gegen das in der Vorrunde noch ziemlich souveräne Österreich präsentierte sich Portugal sehr stark. José Gomes konnte alleine in dieser Partie drei Treffer erzielen.

Es berichtet für Euch Jonas Sell.