21.05.2024 17:20 Uhr

HSV holt Kuntz und feuert Boldt

Stefan Kuntz wird Sportvorstand beim HSV
Stefan Kuntz wird Sportvorstand beim HSV

Der frühere U21-Bundestrainer Stefan Kuntz heuert als neuer Sportvorstand beim Hamburger SV an. Diese Entscheidung hat der HSV-Aufsichtsrat getroffen und am Dienstagnachmittag verkündet.

Kuntz' Vorgänger Jonas Boldt wird trotz seines bis 2025 datierten Vertrags freigestellt.

"Wir haben unseren sehr detaillierten Analyseprozess abgeschlossen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir nach dem sechsten verpassten Aufstieg in Folge einen neuen sportlichen Impuls brauchen und wollen", sagte HSV-Aufsichtsratschef Michael Papenfuß. "Wir wissen um Jonas‘ Verdienste, entsprechend groß fällt der Dank für seine geleistete Arbeit auch außerhalb des Kernthemas Sport aus. Jonas hat hier vieles aufgebaut."

Boldt sagte: "Es war eine herausfordernde und schöne Zeit, in der wir viel bewegt, gekämpft und ich auch sehr viel gelernt habe. Neben der nach wie vor großen Enttäuschung, dass uns der Aufstieg nicht gelungen ist, verbleibt ein positives Gesamtgefühl."

Kuntz komme "aus dem Fußball, hat Managementerfahrung und wird hier aufgebaute Strukturen und Verantwortlichkeiten finden und soll diese fokussiert weiterentwickeln", sagte Papenfuß. 

Der 61 Jahre alte Kuntz arbeitete bereits als sportlicher Leiter für den VfL Bochum und als Vorstandsvorsitzender für den 1. FC Kaiserslautern. Nach seiner erfolgreichen Zeit als deutscher U21-Trainer war er zuletzt von 2021 bis 2023 als Nationalcoach der Türkei tätig.

HSV: Wie geht es weiter mit Steffen Baumgart?

Beim HSV wurde er im vergangenen Dezember bereits gehandelt, damals aber für den Trainerposten. Letztlich trennte sich der Klub von Tim Walter und installierte Steffen Baumgart. Ob es für den 52-Jährigen auch unter Kuntz weitergeht, bleibt abzuwarten.

Boldt hatte über Baumgarts Zukunft unlängst gesagt: "Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass der Trainer hier ist und habe einen sehr guten Austausch mit ihm. Ich kann mir vorstellen, dass er sich das eine oder andere anders vorgestellt hat. Weder er noch ich sind zufrieden. Deshalb werden wir jetzt alles in Ruhe besprechen und das Gesamte übereinander legen."

Diese Aussage bedeute allerdings "nullkommanull Interpretationsmöglichkeiten in die eine oder andere Richtung, sondern es ist ein ganz normaler Prozess. Ich denke, es ist in Ordnung, nach so einer Saison nicht vorschnelle Statements rauszuhauen", fügte der nun gefeuerte HSV-Boss hinzu.