04.05.2024 20:40 Uhr

Austragungszoff geht weiter: S04 giftet gegen Osnabrück

Der FC Schalke 04 will einfach nur spielen
Der FC Schalke 04 will einfach nur spielen

Während sich die Nutzer in den Sozialen Medien wegen der Streitigkeiten um die Austragung des Spiels zwischen dem VfL Osnabrück und dem FC Schalke 04 längst an die Gurgel gehen, teilen nun auch die beiden Zweitligisten immer mehr gegeneinander aus: Mit scharfen Aussagen reagierten die Gelsenkirchener auf Vorwürfe aus Niedersachsen.

Was bisher passierte: Eigentlich sollten der VfL Osnabrück und der FC Schalke 04 an diesem Samstag an der Bremer Brücke, also im Heimstadion der Niedersachsen, gegeneinander antreten. Doch die Partie kann dort nicht stattfinden, weil die Stadt Osnabrück das Stadion aufgrund baulicher Mängel der Dachkonstruktion gesperrt hat. Das wurde unter der Woche deutlich.

Verschiedene Bemühungen versiegten, über Umwege wurde mittlerweile beschlossen, das Spiel am Dienstagabend (18:30 Uhr) am Hamburger Millerntor auszutragen, nachdem zwischendurch auch das Bremer Weserstadion ein Thema gewesen war, weil es für die Anhänger beider Klub näher und besser zu erreichen ist. 

Aber: Am Freitag teilten die Lila-Weißen mit Blick auf die Partie am Dienstag in Hamburg zunächst mit, dass diese ohne Zuschauer stattfinden müsse - auch weil die Gäste vom FC Schalke 04 alternative Vorschläge des VfL abgelehnt hätten. Dies wies S04 später deutlich zurück.

"In den letzten Tagen haben wir mit Hochdruck daran gearbeitet, dem FC Schalke 04 realistische und fanfreundlichere Alternativen zu präsentieren. Dies ist uns gestern Abend gelungen", sagten die VfL-Geschäftsführer Philipp Kaufmann und Michael Welling laut einer Klub-Mitteilung: "Leider hat der FC Schalke 04 eine Verlegung nach Bremen oder nach Hannover generell abgelehnt und dies schriftlich mitgeteilt, was wir inhaltlich nicht verstehen und sehr bedauern."

Die Antwort folgte prompt durch eine Stellungnahme, die am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr veröffentlicht wurde. 

"In einem Statement [...] behauptet die Vereinsführung des VfL Osnabrück, die Austragung des Spiels vor Zuschauern sei an der Haltung des FC Schalke 04 gescheitert", hieß es bei den Königsblauen: "Diesen Vorwurf weist der Vorstand entschieden zurück. Die Verantwortung für die derzeitige Situation liegt beim Veranstalter VfL Osnabrück." Der Vorwurf, der FC Schalke 04 lehne fanfreundliche Lösungen ab, sei "vollkommen haltlos".

FC Schalke 04 "maximal irritiert"

Stattdessen hätte sich das Heimteam viel zu wenig bemüht, um die Fan-Frage zu klären, keilte S04 zurück. Denn: Als Schalke eine weitere Verlegung des Spielortes ablehnte, "um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften", ging man noch davon aus, "dass ein Spiel auf St. Pauli vor Zuschauern möglich sein würde. Daraufhin veröffentlichte der VfL Osnabrück ein Statement, in dem u.a. behauptet wurde, der S04 hätte sich offen für eine erneute Verlegung des Spielortes gezeigt – das trifft nicht zu", legten die Bosse nach.

"Der VfL Osnabrück hat zu keinem Zeitpunkt eine valide, verbindliche Option präsentiert, die eine Austragung des Spiels vor Fans ermöglicht hätte. Entsprechend lehnte Schalke 04 eine allgemeine Zustimmung zu einem erneuten Ortswechsel, ohne Kenntnis wo und unter welchen Voraussetzungen, ab."

Stattdessen hätten die Osna-Verantwortlichen Schalke unter Druck gesetzt und zudem die Möglichkeit auf Zuschauer in Hamburg verstreichen lassen. 

Das letzte Statement, das Schalke die Verantwortung für die Situation zuschob, sei "ein einmaliger Vorgang" gewesen, "den der Verein maximal irritiert zur Kenntnis nimmt", hieß es.

Man wolle weiter alles dafür tun, dass das Spiel am Dienstagabend um 18:30 Uhr vor Fans stattfindet, schloss der Klub aus Gelsenkirchen. 

Auch die DFL hatte sich zuvor zu Wort gemeldet und erklärt, dass aufgrund "einer geänderten behördlichen Lagebeurteilung und organisatorischer Herausforderungen" keine Zuschauer dabei sein könnten: "Die DFL bedauert dies, denn Fans sind zentraler Bestandteil aller Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga."