Bundesliga 2011/2012 » 17. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - Hertha BSC 1:1

Gelbe Karte für Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)
Für einen Ringkampf mit Ronny wird der Mittelfeld-Akteur von 1899 verwarnt.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch Roman Hubník
In der Nachspielzeit hat der Fußballgott ein Einsehen und belohnt die Berliner für ihre tolle Moral: Hoffenheim bekommt einen Hertha-Freistoß nicht geklärt, so dass Ramos aus dem Gewühl zu Abschluss kommt. Den ungenauen Ball hätte Starke wohl gehabt, doch Innenverteidiger Hubnik bekommt noch die Fußspitze an den Ball und drückt den Ball über die Linie. Frenetischer Jubel auf Seiten der Gäste ist die Folge.

Ibišević wird im Strafraum gut freigespielt und versucht Janker elegant aussteigen zu lassen. Das misslingt, der ehemalige Hoffenheimer verteidigt die Szene großartig und kann klären.

Einwechslung bei Hertha BSC -> Pierre-Michel Lasogga
Babbel bringt den bulligen Mittelstürmer, um hier noch den Ausgleich zu erzwingen.

Kraft hält Berlin im Spiel! Ibišević steht plötzlich in fünf Metern Entfernung frei vor dem Berliner Tor, bringt den Ball aber nicht am ehemaligen Münchener Keeper vorbei. Tolle Szene des Schlussmanns!

Ibišević kommt im Berliner Strafraum beim Zweikampf mit Hubník zu Fall und fordert, unterstützt von den pfeifenden Fans, einen Strafstoß. Den gibt Sippel aber nicht und damit hat er völlig recht.

Einwechslung bei Hertha BSC -> Ronny
Babbel stellt sein Team für die letzten 15 Minuten offensiver auf und bringt einen neuen Angreifer für den angeschlagenen Außenverteidiger Lell.

Das Spiel der Hoffenheimer hat weiterhin keine Struktur mehr, trotz der Führung wirken die Gastgeber inzwischen völlig verunsichert. Fast 30 Minuten hat die TSG jetzt schon nicht mehr aufs Tor geschossen...

Einwechslung bei 1899 Hoffenheim -> Daniel Williams
Stanislawski reagiert auf den Platzverweis seines Innenverteidigers sofort und wechselt zum dritten Mal.

Rote Karte für Isaac Vorsah (1899 Hoffenheim)
Zehn gegen zehn! Ramos und Vorsah gehen ins Laufduell um einen weiten Ball auf Starke zu. Der Hoffenheimer Verteidiger zieht dabei den Kürzeren und muss die Hände zu Hilfe nehmen, um den Ausgleich zu verhindern. Das tut er so ungeschickt, dass Ramos zu Fall kommt, wofür Vorsah als letzter Mann korrekt des Feldes verwiesen wird.

Beck mit einer fast folgenschweren Unkonzentriertheit: Relativ unbedrängt spielt der Hoffenheimer Kapitän den Ball zu Starke zurück, der aber leider gar nicht im Tor steht. Begleitet von Pfiffen des Publikums rollt das Leder auf das 1899-Tor zu, doch Starke läuft schnell genug zurück, um das kuriose Eigentor zu verhindern.

Torun behauptet den Ball im Hoffenheimer Strafraum gegen vier Gegner, geht einen Schritt und kommt dann tatsächlich noch zum Abschluss. Der geht zwar gut einen Meter an Starkes Tor vorbei, zeigt aber, dass mit Berlin hier noch zu rechnen ist.

Ebert und Lell zeigen wieder eine schöne Kombination, die Hoffenheim nur per Foul unterbinden kann. Es gibt einen gefährlichen Freistoß vom rechten Strafraumeck, den Ebert ausführt. Sein direkten Versuch bleibt aber in der Mauer hängen.

Halbzeitfazit:
Dank einer starken Anfangsphase und eines Gewaltschusses von Salihović geht Hoffenheim mit einer verdienten Führung und in Überzahl in die Pause. Gerade der Platzverweis von Raffael brachte die Berliner in den letzten Minuten aber kurioser Weise wieder besser ins Spiel. Kurz vor dem Pausenpfiff befanden sich beide Mannschaften so absolut auf Augenhöhe, was den Gästen Mut für den zweiten Abschnitt machen sollte.

Der Platzverweis gegen Raffael hat beide Mannschaften aus dem Konzept gebracht. Berlin fehlt der Brasilianer im Mittelfeld bei jedem Angriff, Hoffenheim hat sich mit der neuen Spielsituation noch nicht arrangiert.

Ein schönes Zusammenspiel mit Ebert bringt Lell, der quer zur Torlinie in den Strafraum läuft, in perfekte Schussposition. Doch der Berliner verzieht den Ball etwas überhastet, die beste Chance der Berliner bisher bleibt so folgenlos.

Gelbe Karte für Sejad Salihović (1899 Hoffenheim)
Auch der Bosnier hat sich bei seinem Foul und durch die Dramatik danach nicht mit Ruhm bekleckert und wird dafür verwarnt.

Kopfschütteln auf der Berliner Bank: Bisher zeigt die Hertha eines der schwächsten Saisonspielen, von Raffael und Ramos ist nichts zu sehen. Was aber ohne Zweifel auch daran liegt, dass das Berliner Mittelfeld zu sehr mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt ist.

Janker foult Beck zentral vor dem Berliner Tor, es gibt eine perfekte Freistoßchance für den Torschützen Salihović...

Schöner Spielzug der Gäste: Torun spielt von der linken Seite aus steil auf Ramos, der am Rande des Strafraums steht. Danach startet der Eingewechselte selber durch, bekommt den Ball wiederum von Ramos aufgelegt, bleibt dann aber an Vorsah hängen.

Tolle Parade von Kraft! Hoffenheim attackiert über die rechte Flanke, von wo die Flanke von Beck kommt. Ibišević kommt an den Ball und legt geschickt auf Roberto Firmino zurück. Der zieht aus zehn Metern voll ab, kann den Ball aber nicht gut genug platzieren, um den stark reagierenden Berliner Keeper zu überwinden.

Beck fällt schon zum zweiten Mal mit einer rustikalen Grätscht gegen Rukavytsya auf. Dieses Mal bleibt der Hertha-Angreifer liegen und muss von Sanitätern vom Platz getragen werden. Berlin damit gerade in Unterzahl.

Hoffenheim bestimmt die ersten Spielminuten, ist sichtlich bemüht, die verkorkste Hinrunde mit einem Sieg positiv zu beenden. Hertha steht aber gut gestaffelt und sehr tief, was die Gastgeber bisher vor große spielerische Probleme stellt.

Schließt jedoch Hoffenheim die Rückrunde heute mit einem Sieg ab, haben die Kraichgauer die internationalen Plätze trotz aller Probleme noch immer in Sicht, was die Winterpause sicher erträglicher gestalten würde.

Allerdings hat die Abwehr um Hubník ihre Stabilität vom Anfang der Saison inzwischen verloren. Deshalb steckt die Hertha noch immer in einer Schwächephase, wie sie Hoffenheim zuletzt auch erlebte. Schon seit fünf Partien wartet Berlin auf einen Sieg, konnte von 15 möglichen Punkten nur 3 mitnehmen. Zwar schoss man immer mindestens ein Tor (insgesamt acht), kassierte aber eben noch mehr Gegentreffer (zehn). Gegen, wie bereits erwähnt, nicht besonders offensivstarke Hoffenheimer muss es also heute in erster Linie das Ziel der Gäste sein, sich defensiv wieder zu fangen. Gelingt ihnen das, stehen die Chancen auf einen Auswärtssieg nicht schlecht.

Auf der anderen Seite haben die Gastgeber bisher auch erst 18 Gegentreffer hinnehmen müssen und sind damit hinter Bayern und dem BVB die dritt-sicherste Mannschaft der Liga. Einen erheblichen Anteil daran hatte die Ex-Bayern-Spieler Braafheid, der heute allerdings verletzt fehlen wird. Da auch Compper wegen seiner Rot-Sperre noch pausieren muss, steht heute also eine stark verändert Abwehr der Hoffenheimer auf dem Platz. Ob sich das rächen wird?

So war Hoffenheim mit dem neuen Trainer Stanislwaski mit recht großen Erwartungen in die Saison gestartet, konnte diese bisher aber nur sehr, sehr selten erfüllen. Überzeugende Auftritte gab es nur selten (0:0 in München), interne Streitereien wurden nach außen getragen (Babel, Ibišević) und auch Stanislwaski kritisiert sein Team öffentlich ausgiebig. Das alles spitzte sich in den letzten Wochen zu, in denen die Kraichgauer fünf Spiele sieglos blieben. Das hatte man sich bei 1899 anders vorgestellt.

Am Ticker sitzt dabei Max Link.