Copa América 2015 Chile » Gruppe C » Liveticker: Brasilien - Peru 2:1

Fazit:
Im allerletzten Moment wenden die Brasilianer den Fehlstart in die Copa América ab und schlagen Peru mit 2:1. Ein offensiv geführtes und höchst intensives Duell zwischen Selecao und Blanquirroja endet mit einem Paukenschlag. Eigentlich sah hier alles nach einer Punkteteilung aus, die keinesfalls unverdient gewesen wäre. Über 90 Minuten hatte Peru leidenschaftlich gefightet und mutig nach vorne gespielt. Doch eine defensive Unachtsamkeit brachte die Gareca-Elf hier spät um den Lohn der harten Arbeit. Douglas Costa traf nach toller Vorarbeit von Neymar ins Herz der Andenkicker und sichert seinem Team so drei ganz wichtige Punkte im Kampf um die K.o.-Runde.
Ob verdient oder nicht, der Auftakt ist den Jungs von Carlos Dunga gelungen. Brasilien hat engagiert gespielt, die Durchschlagskraft fehlt aber noch. Peru kann auf der heutigen Leistung aufbauen und durch Erfolge gegen Kolumbien und Venezuela noch das Viertelfinale erreichen. Damit verabschieden wir uns aus Temuco und wünschen noch einen schönen Abend. Bis zum nächsten Mal!

Tooor für Brasilien, 2:1 durch Douglas Costa
Der späte Lucky Punch für Brasilien! Quasi mit dem Schlusspfiff trifft Douglas Costa zum umjubelten 2:1 für die Sambakicker. Dieser Treffer gehört allerdings zu großen Teilen Neymar, der in seiner unnachahmlichen Art von links ins Zentrum gezogen ist und den Blick für den rechts vollkommen ungedeckten Shakhtar-Angreifer hat. Das flache Zuspiel kommt perfekt und ist für den 24-Jährigen aus vier Metern dann keine große Herausforderung mehr. Der Ball zappelt im Netz, Peru ist am Boden!

Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt!

Doppelwechsel bei Peru: Christian Cueva und Jefferson Farfán haben nach starken Leistungen nun Feierabend. André Carrillo und Yordy Reyna von RB Leipzig sind neu in der Partie.

Brasilien versucht verzweifelt, in Tornähe zu kommen, doch die Abwehr der Gareca-Elf hält dicht. Ein Remis wäre für die Ansprüche der Selecao definitiv zu wenig.

Douglas Costa vergibt das 2:1! Ein Freistoß am brasilianischen Sechzehner fliegt Peru fast um die Ohren. Der Versuch von Farfán wird geblockt und landet bei Neymar, der nur noch einen Gegenspieler vor sich hat. Er sieht den links mitgelaufenen Douglas Costa, der frei vor Pedro Gallese auftaucht und über den Schlussmann chippt. Der Ball springt Zentimeter am langen Eck vorbei ins Toraus.

Wie im ersten Durchgang rettet Carlos Zambrano in höchster Not! Dani Alves flankt von rechts gefährlich ins Zentrum, wo der Ball abgefälscht wird und bei Willian landet. Acht Meter vor dem Tor muss der Premier-League-Legionär nur noch einschieben, doch Teufelskerl Zambrano wirft sich in den Schuss und blockt ihn ab. Starke Aktion!

Unterstützt von den Fans im Municipal Germán Becker werden die "Blanquirroja" immer mutiger und lassen die Selecao kaum noch zur Entfaltung kommen. Stolpert der Favorit heute etwa?

Gelbe Karte für Filipe Luís (Brasilien)
Ruppige Grätsche des Chelsea-Verteidigers, der viel zu spät kommt und eine Verletzung von Gegenspieler Farfán in Kauf nimmt.

Lattenknaller von Neymar! Willian und Diego Tardelli versuchen es über den rechten Flügel, finden aber keine Lücke im gut gestaffelten Abwehrverbund der Peruaner. So wird der Ball links raus auf Neymar gespielt. Der Champions-League-Gewinner stoppt die Kugel, schaut kurz und schlenzt dann aus 20 Metern messerscharf aufs Tor. Gallese streckt sich vergeblich, doch der Schuss knallt von der Unterseite der Latte zurück ins Feld!

Weiter geht's! Beide Teams starten unverändert in den zweiten Abschnitt.

Halbzeitfazit:
Ein rasanter erster Durchgang zwischen Brasilien und Peru endet mit einem 1:1-Pausenstand. Die Anfangsphase hatte es in sich: Schon nach fünf Minuten zappelte das Leder zwei Mal im Netz. Christian Cueva eröffnete den Schlagabtausch mit seinem Treffer nach Jefferson-Patzer, kurz darauf nickte Neymar zum Ausgleich ein. Die Selecao erzeugte Druck und schnürte die "Blanquirroja" ein, verpasste aber mehrmals die mögliche Führung. Mit großer Leidenschaft hielten die Andenkicker dagegen und sorgten mit blitzschnellen Kontern immer wieder für Gefahr. Hier ist alles offen, die zweite Hälfte verspricht eine Menge Spannung!

Kurz vor dem Pausenpfiff darf Neymar aus 18 Metern zentraler Position zum Freistoß ran, setzt das Leder aber knapp über den Querbalken. Da wäre durchaus mehr möglich gewesen!

Allen Feldvorteilen zum Trotz tut sich die Selecao aktuell schwer, zum Abschluss zu kommen. Der letzte Pass sitzt noch nicht. Das liegt auch an der leidenschaftlichen Vorstellung der Peruaner.

Klasse Versuch von Willian, der elegant von rechts in die Mitte zieht und einen tückischen Distanzschuss auf den Kasten feuert. Sein Hammer zischt knapp über den Querbalken.

Gelbe Karte für Paolo Guerrero (Peru)
Knallhartes Einsteigen der erfahrenen Stürmers, der Dani Alves unsanft zu Boden bringt. Es folgt die erste Verwarnung dieser Begegnung.

Zu selten gibt es jetzt noch Entlastung für die Hintermannschaft der Peruaner. Zambrano und Co. haben hier alle Hände voll zu tun, das eigene Tor zu verteidigen.

Die Begegnung ist unglaublich schnell und intensiv. Brasilien hat mehr Ballbesitz und zeigt sich enorm spielfreudig, doch die Konter von Peru sind blitzschnell und sorgen für eine Menge Unruhe in der Hintermannschaft der Dunga-Truppe.

Brasilien drückt! Starkes Zusammenspiel von Willian und Neymar, die sich locker-leicht bis in die Box kombinieren. Aus spitzem Winkel versucht es der Barca-Superstar per Flachschuss und setzt die Kugel denkbar knapp neben den Pfosten.

Beide Mannschaften spielen hier mit offenem Visier und tauchen immer wieder in Strafraumnähe auf. Vor allem bei den Sambakickern sieht das sehr zielstrebig und gefährlich aus. Hier dürften noch einige Treffer folgen.

Tooor für Peru, 0:1 durch Christian Cueva
Die eiskalte Dusche für Brasilien! Ein langer Ball in die Spitze landet bei Guerrero, der jedoch von David Luiz abgelaufen wird. Der Ex-Bayer setzt nach und erzwingt ein hektisches Rückspiel zu Jefferson. Keine gute Idee, denn der Keeper fabriziert einen viel zu kurzen Befreiungsschlag direkt in den Fuß von Christian Cueva. Der 23-Jährige zögert nicht lange und schweißt das Leder unhaltbar in die Maschen.

Auf Seiten der Brasilianer steht Jefferson zwischen den Pfosten. Miranda und David Luiz bilden die Innenverteidigung, auf der defensiven Außenbahn dürfen Filipe Luís und Dani Alves ran. Elías und Fernandinho sichern das offensive Quartett ab, das aus Neymar, Willian, Fred und Diego Tardelli besteht. Auf der Gegenseite sitzt Claudio Pizarro nur auf der Bank, Farfán und Guerrero stürmen von Beginn an. In der Abwehr ist Carlos Zambrano von Eintracht Frankfurt gesetzt.

"Die Copa America ist eines der härtesten Turniere. Brasilien hatte den Wettbewerb bis 1989 40 Jahre lang nicht gewonnen", erklärte Dunga kürzlich auf einer Pressekonferenz. "In der Vergangenheit hatte Brasilien einige großartige Spieler, die es nicht geschafft haben, die Copa zu gewinnen", fügte der 51-Jährige hinzu. "Und es ist noch schwieriger geworden, da sich unsere Kontrahenten weiterentwickelt haben. Deswegen gibt es großen Druck. Wir müssen demütig sein und an uns selbst glauben". Kann die Selecao den Erwartungen gerecht werden? Dabei sei es nötig, "einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Wir müssen uns auf das nächste Spiel fokussieren, daher denken wir nur an Peru, ein schwieriges Team mit einem großartigen Coach."

Der mittlerweile 31-jährige Guerrero ließ im Vorfeld keinen Zweifel an den Ambitionen des Underdogs: "Das Team ist voll konzentriert und fokussiert auf Brasilien". Dem ehemaligen HSV-Angreifer ist es wichtig, den WM-Vierten nicht nur auf Superstar Neymar zu beschränken. "Wir spielen gegen Brasilien und nicht gegen Neymar alleine. Wir haben uns nicht speziell auf das Verteidigen eines einzigen Spielers eingestellt", erklärte Guerrero. "Wir müssen auf alle aufpassen, denn alle sind wichtig".

Alles auf Anfang! Ein knappes Jahr ist vergangen, seitdem die Selecao im eigenen Land eine ihrer schlimmsten Niederlagen hinnehmen musste. Der Frust war danach groß, ein Neustart musste her. Weltmeister Carlos Dunga übernahm zur Überraschung vieler Experten zum zweiten Mal das Traineramt von Luiz Felipe Scolari und krempelte den Kader sofort konsequent um. Erstaunlich schnell ist es ihm gelungen, rund um Superstar Neymar eine schlagkräftige Truppe zu formen, die funktioniert und zuletzt zehn Länderspiele in Serie gewonnen hat. Die Ballzauberer vom Zuckerhut sind zurück und zweifelsfrei ein ganz heißer Titelkandidat!