28.04.2020 09:57 Uhr

Brasilien-Präsident will schnelle Rückkehr des Fußballs

Bolsonaro will wieder Live-Fußball sehen
Bolsonaro will wieder Live-Fußball sehen

Brasiliens umstrittener Staatspräsident Jair Bolsonaro, in der Corona-Pandemie erklärter Kritiker einer strikten Isolation, hat sich für die baldige Wiederaufnahme des Fußballs in seinem Land ausgesprochen.

"Wenn es von meiner Stimme abhängt, genehmige ich es", sagte der 65 Jahre alte Rechtspopulist am Montag vor seinem offiziellen Wohnsitz in der Hauptstadt Brasilia.

Voraussetzung für Lockerungen sei für ihn ein technisches Gutachten des Gesundheitsministeriums, das laut Bolsonaro der Initiative jedoch positiv gegenüberstehe. An seiner Seite bestätigte Gesundheitsminister Nelson Teich Überlegungen in diese Richtung, weil der rollende Ball "den Leuten eine leicht bessere Routine zurückbringe, da Klausur und Beschränkungen negative Wirkungen auf das Wohl der Menschen hätten".

Teich sprach gar von einer laufenden Anfrage des Verbandes CBF, Spiele ohne Publikum zu prüfen. Das Internetportal UOL vermeldete jedoch, dass Verbandspräsident Rogerio Caboclo ebenfalls am Montag den Klubs in einer Videokonferenz mitteilte, keinen Druck auf die Regierung für eine schnelle Rückkehr der Ligen auszuüben und gesundheitliche Belange über alle anderen zu stellen.

Bolsonaro argumentierte dagegen mit der finanziellen Schieflage, in die die Klubs bei anhaltender Corona-Spielpause reinschliddern. "Das Schlimmste wird nicht der Virus sein, sondern die Nach-Virus-Zeit mit Zerstörung von Arbeitsplätzen", so der Regierungschef, der gar davon sprach, dass Klubs aus der 2. Liga "teilweise ausgelöscht werden".

Ursprünglich war der Saisonstart der 1. und 2. Liga für das kommende Wochenende vorgesehen. Doch seit mehr als 40 Tagen ruht auch im Land des fünfmaligen Weltmeisters der Ball. Mitte März liefen noch die zahlreichen Bundeslandmeisterschaften, traditionell wichtiger Bestandteil in Brasiliens Fußballkalender.