Wettskandal erschüttert brasilianischen Fußball
Der brasilianische Fußball-Erstligist Athletico Paranaense hat im Zuge des sich ausweitenden Wettskandals zwei Spieler entlassen.
Wie der letztjährige Zweitplatzierte der Copa Libertadores mitteilte, handele es sich um Bryan Garcia (22) und Pedrinho (20), ihnen wird die mutmaßliche Beteiligung am Wettskandal vorgeworfen. "Integrität und Ethik sind unumstößliche Werte bei Athletico Paranaense", sagte der Klub in einer Erklärung.
Aufgrund des Umfangs des Skandals ermittelt inzwischen die brasilianische Bundespolizei, selbst die US-Liga MLS ist ins Visier der Ermittler geraten. In Brasilien sollen in mindestens sechs Spielen der Serie A Spieler von einer Wettmafia für Summen ab umgerechnet 10.000 Euro aufwärts angeheuert worden sein, um sich Gelbe und Rote Karte einzuhandeln oder Elfmeter zu verschulden.
Gegen 16 Personen, davon sieben Profis, wurde bereits Strafanzeige gestellt, insgesamt tauchten in den Untersuchungen bislang mehr als 100 Namen auf, auch die von den in der MLS tätigen Max Alves (Colorado Rapids) und Zeca (Houston Dynamo). Colorado gab am Donnerstag bekannt, seinen Spieler "von allen Teamaktivitäten freizustellen".
Der brasilianische Fußballverband CBF sieht sich wie die Wettanbieter, die als finanzkräftige Sponsoren bei allen 20 Erstligateams einen Fuß in der Tür haben, als Geschädigter. Präsident Ednaldo Rodrigues verkündete: "Es gibt keine Chance, den laufenden Wettbewerb abzubrechen." Vielmehr fordert der 69-Jährige drakonische Strafen gegen Spieler und andere im Skandal involvierte Personen.