Copa América 2016 USA » Gruppe D » Liveticker: Argentinien - Bolivien 3:0

Fazit:
Argentinien setzt sich ohne Schwierigkeiten gegen Bolivien durch und beendet die Gruppenphase mit maximaler Punkteausbeute. Schon nach einer Viertelstunde war die Partie entschieden, Érik Lamela (13.) und Ezequiel Lavezzi (15.) machten gegen völlig überforderte Bolivianer früh alles klar. Victor Cuesta sorgte nach einer halben Stunde für das letzte Highlight der Partie, in den weiteren 60 Minuten passierte trotz der Einwechslung von Lionel Messi rein garnichts mehr. Julio Baldivieso nahm schon früh seine einzigen Offensivspieler Yasmani Duk (verletzungsbedingt) und Juan Arce vom Platz und ersetzte sie durch Defensivakteure, um sich nicht noch mehr Treffer zu fangen. Gegen die Sechserkette Boliviens fanden Messi und Co. kein Durchkommen, gaben aber auch längst nicht mehr alles. Am Samstag trifft die "Albiceleste" im Viertelfinale auf Venezuela, wir freuen uns auf eine unterhaltsamere Begegnung!

Gelbe Karte für Víctor Cuesta (Argentinien)

Zwanzig Sekunden sind noch zu spielen. Jeder im Stadion hofft, dass Schiedsrichter Victor Carrillo die Partie mit dem Abstoß von Carlos Lampe sofort abpfeift und nicht eine Sekunde nachspielen lässt.

Carmelo Algarañaz bekommt seinen großen Auftritt. Der 20-Jährige verpasste die Relegationsspiele seines Klubs Petrolero de Yacuiba, um bei der Copa América mitwirken zu können. Gegen Universitario de Beni schaffte sein Verein auch ohne ihn den Klassenerhalt in Boliviens höchster Spielklasse.

Gelbe Karte für Jhasmani Campos (Bolivien)
Die Vorteile eines Superstars: Messi wird nicht verwarnt, Campos hingegen schon.

Nicolás Otamendi wird in der Schlussviertelstunde geschont, River Plates Jonatan Maidana darf sich 15 Minuten lang beweisen - sollte er in der Inennverteidigung Arbeit bekommen.

Einen Treffer bräuchte Messi noch, um in der ewigen Torjägerliste Argentiniens mit Gabriel "Batigol" Batistuta gleichzuziehen. 53 Treffer hat der Floh bereits für sein Land erzielt. Trotzdem wird dem Barcelona-Legionär oft vorgeworfen, in Spanien bessere Leistungen zu zeigen als im Trikot der "Albiceleste".

Unterdessen wird Yasmani Duk im Harbor View Hospital untersucht, hoffentlich ist die Nase nicht gebrochen.

Für Bolivien geht es nur noch darum, weitere Gegentreffer zu verhindern. Bislang klappt das ganz gut.

Aus halblinker Position schlenzt "LM10" das Leder nur haarscharf am linken, oberen Winkel vorbei.

Matías Kranevitter füllt die Mascherano-Position gut aus und verteilt die Bälle geschickt an seine Mitspieler.

Da die Sechserkette Boliviens kaum Räume bietet, zieht der zur Pause eingewechselte Lucas Biglia einfach mal aus der Distanz ab. Den Linksschuss aus rund 25 Metern wehrt Carlos Lampe mit beiden Fäusten zur Seite ab.

Auf der Gegenseite kann Víctor Cuesta einen Smedberg-Freistoß ebenfalls mit dem Schädel klären.

Luis Gutiérrez stoppt Ezequiel Lavezzi mit unfairen Mitteln, Messi macht sich aus halbrechter Position zum Freistoß bereit.

Das Warten hat ein Ende! Lionel Messi befindet sich auf dem Grün und wird sofort angespielt.

Halbzeitfazit:
Argentinien führt zur Pause bereits mit 3:0 und hat keine Probleme mit völlig überforderten Bolivianern. Lamela (13.) und Lavezzi (15.) sorgten innerhalb von zwei Minuten für die frühe Vorentscheidung. Daraufhin schaltete die "Albiceleste" mehrere Gänge zurück, bleib aber deutlich überlegen und erhöhte nach einer halben Stunde auf 3:0 - Innenverteidiger Victor Cuesta erzielte in seinem ersten Länderspiel sein erstes Tor. Die Begegnung lässt sich am ehesten mit einem müden Boxer vergleichen, der seinem deutlich kleineren Sparringpartner aus Versehen ein paar harte Treffer verpasst.

Endlich mal wieder ein Torschuss! Éver Banega spielt den im Zentrum postierten Gonzalo Higuaí­n an. Der Angreifer bringt sich mit einer schönen Drehung in Position und zieht von der Strafraumgrenze ab. Carlos Lampe hält den unplatzierten Schuss sicher.

Die Kugel rollt ausschließlich in den Reihen der "Albiceleste", die im Spielaufbau keine große Eile hat. Bolivien läuft nur hinterher und greift nicht an. Wenn durch Zufall mal ein grün gekleideter Spieler das Leder bekommt, verliert er es nach spätestens fünf Sekunden wieder.

Dafür, dass Bolivien mittlerweile über fünf/sechs Verteidiger verfügt, lässt sich die Abwehrabteilung viel zu einfach überrumpeln.

Ezequiel Lavezzi versucht, den mitgelaufenen Ramiro Funes Mori mit einem schönen Seitenwechsel anzuspielen. Danny Bejarano kann gerade noch vor dem Verteidiger zum Eckball klären.

Kun Agüero tanzt sich von der rechten Seite durch die gesamte gegnerische Hälfte. Erwin Saavedra und Nelson Cabrera schauen nur hinterher, erst Edward Zenteno greift entschlossen ein.

Julio Baldivieso nimmt den immer noch blutenden Duk vom Feld und bringt mit Danny Bejarano...einen Außenbahnspieler! Mittlerweile lässt sich die bolivianische Taktik am ehesten mit einem 6-4-0 beschreiben - es steht kein Angreifer mehr auf dem Platz.

Yasmani Duk blutet stark aus der Nase und muss am Seitenrand behandelt werden.

Der Doppelschlag hatte sich nicht unbedingt angedeutet, die ersten zehn Minuten waren weitestgehend ereignislos verlaufen.

Tooor für Argentinien, 1:0 durch Èrik Lamela
Die "Albiceleste" geht früh in Führung! Èrik Lamela tritt aus zentraler Position zum Freistoß an. Yasmani Duk fälscht den halbhohen Schuss ab, das Leder flattert unerreichbar für Carlos Lampe ins linke Eck.

Jedoch wird die Begegnung immer ruppiger. Víctor Cuesta holzt Juan "Conejo" Arce um, zum wiederholten Male bewegt der Unparteiische die Pfeife zum Mund.

Auch die "Albiceleste" bringt nur einen äußerst harmlosen Ball in den Strafraum. Duk kann das Leder sofort wegbolzen.

Smedberg schlägt die Hereingabe aus rund 30 Metern flach in den Sechszehner, wo Otamendi entschlossen klärt.

Lange Zeit kreist das Leder in den Reihen der "Albiceleste", ehe Roncaglia mit einem Pass in die Spitze erstmals den Weg in den Sechszehner findet. Dort ist Gutiérrez aber aufmerksam und spitzelt Lavezzi die Kugel vom Fuß.

Austragungsort ist das CenturyLink-Field in Seattle. 67385 Zuschauer fasst die Heimstätte der Footballmannschaft Seahawks und des Soccer-Teams der Sounders.

Jedoch müssen schon die zwei Tore, die Bolivien im bisherigen Turnierverlauf erzielen konnte, als Erfolg gewertet werden. "La Verde" musste vor dem Wettbewerb den Rücktritt mehrerer Stammkräfte (unter Anderem Marcelo Martins und Kapitän Ronald Raldes) verkraften und stellt nun hauptsächlich Spieler aus der heimischen Liga auf.

Am letzten Spieltag konnten beide Mannschaften überzeugen, nur eine ging jedoch als Sieger vom Platz: Argentinien drehte vor allem mit der Einwechslung des Zauberflohs richtig auf und setzte sich letztendlich mit 5:0 gegen die Auswahl Panamas durch - Messi erzielte innerhalb von 20 Minuten drei Treffer.

Heute stehen die Torschützen des letzten direkten Duells nicht in der Anfangsformation. "Tata" Martino setzt in Hinblick auf das anstehende Viertelfinale auf eine B-Elf, während Julio Baldivieso der Mannschaft vertraut, die gegen Chile eine gute Leistung ablieferte.

An den 01.04.2009 erinnern sich die bolivianischen Fußballfans immer noch mit großem Vergnügen: In der WM-Quali setzte sich Bolivien in La Paz mit 6:1 gegen Argentinien durch. Unvergessen ist das Bild des in der Höhenluft keuchenden Lionel Messi, der in der gesamten Partie nur einen Torschuss hatte. Held des Tages war Boliviens Stürmerlegende Joaquín Botero - der Rekordtorschütze der Andennation erzielte an der historischen Partie einen Dreierpack.