Africa Cup 2012 Gabun und Äquatorialg. » Gruppe A » Liveticker: Äquatorialguinea - Sénégal 2:1

Fazit:
Was für ein Spiel! Nachdem der Senegal in der ersten Halbzeit und zu Beginn des zweiten Durchgangs Chance für Chance vergeben hat (vor allem in Person von Cissé), nutzte Äquatorialguinea eine kleine Schwächephase der Gäste aus und erzielte durch Randy per Kopf den Führungstreffer. Der Senegal kam aber sofort zurück und drängte von nun an auf den Ausgleich. Doch das Bild blieb bis zum Schluss unverändert: Auch die eingewechselten Offensivkräfte Niang und Sow hatten Chancen en masse, konnten diese aber nicht in Tore ummünzen. Das änderte sich erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit, als Sow nach einem Freistoß das Chaos im gegnerischen Strafraum ausnutzte und den mehr als verdienten Treffer zum Ausgleich erzielte. Doch Äquatorialguinea kam zurück: Völlig unerwartet erzielte David Álvarez mit einem Traumtor den 2:1-Endstand, der die Fans in Ekstase versetzte. Ob dieser Sieg nun verdient ist oder nicht, wird den Anhängern völlig egal sein, denn die können nun den Viertelfinaleinzug feiern. Der Senegal hingegen verabschiedet sich schon nach der Gruppenphase und ist somit die erste große Enttäuschung dieses Afrika Cups.

Die Ereignisse überschlagen sich jetzt. Aufregung und Euphorie nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Spielfeld.

Tooor für Äquatorialguinea, 2:1 durch David Álvarez
Der absolute Wahnsinn! Der Außenverteidiger schaltet sich einfach mal in das Offensivspiel ein und erzielt mit einem schönen Distanzsschuss aus 25 Metern den Siegtreffer. Bei diesem Schuss mit ca. 90 km/h ins linke obere Eck hat Torwart Coundoul keine Chance.

Die Riesenchance für Äquatorialguinea! Nach einem haarsträubenden Fehlpass läuft Balboa frei auf das gegnerische Tor zu, sein Schuss geht aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

Tooor für Sénégal, 1:1 durch Moussa Sow
Und der Freistoß bringt den verdienten Ausgleich! Nach einem Gewusel im Strafraum kommt der Ball zu Sow, der das Spielgerät gekonnt ins Tor spitzelt.

Ekanga schreit und wälzt sich nach einem angeblichen Foul am Boden, als ob es kein Morgen gäbe. Die Zeitlupe beweist: Er wurde noch nicht einmal getroffen.

Äquatorialguinea kommt trotzdem noch durch Konter vor das gegnerische Tor und holt jetzt sogar eine Ecke raus, die wie ein Tor gefeiert wird.

Mit Daniel Ekedo kommt ein interessanter Mann auf das Spielfeld. Der Mittelfeldspieler wurde in Nigeria geboren und steht beim spanischen Drittligisten San Roque unter Vertrag.

Hochspannung pur nun in Bata!

Nach einem Einwurf schlafen die Verteidiger Äquatorialguineas. Mamadou Niang hat auf der linken Seite viel Platz, dann eifert er jedoch seinen Kollegen nach und bringt den Ball zu ungenau in die Mitte.

Doch nun belagern erstmal die Senegalesen den gegnerischen Strafraum. Doch die Zuspiele zu den Stürmern in vorderster Front kommen zu unpräzise.

Nicht nur der eingewechselte Lille-Stürmer Sow läuft auf den Platz, sondern auch ein freudig erregter Fan Äquatorialguineas.

Tooor für Äquatorialguinea, 1:0 durch Randy
Da ist es passiert! Eine Flanke von Álvarez von der rechten Seite landet genau bei Randy, der den Ball mit einem excellenten Kopfball im linken Eck unterbringt. Weder die Abwehr noch der Torwart der Senegalesen sehen da gut aus.

Endlich mal ein guter Freistoß! Eine Hereingabe von rechts kommt genau auf den Kopf von Balboa, der das Spielgerät aber knapp über das Tor befördert.

Werden die Senegalesen jetzt müde? Die Gastgeber haben jetzt immer mehr Spielanteile.

Beide Mannschaften machen zu wenig aus den Standardsituationen. Eine Ecke wird von Äquatorialguinea viel zu flach vor den gegnerischen Kasten gebracht.

Ganz frei kommt N'Doye nach einem Eckstoß mit dem Kopf an das Leder. Die Flanke war nur ein Stück zu hoch angesetzt.

Und nun wieder Papiss Demba Cissé. Sein Schuss ins rechte Eck ist deutlich gefährlicher als der eben erwähnte Distanzschuss und kann nur mit Mühe von Danilo abgeblockt werden.

Die Senegalesen starten genauso engagiert, wie sie aufgehört haben.

Halbzeitfazit:
Beide Teams sind den Ansprüchen bisher durchaus gerecht geworden. Der Senegal ist zwar optisch überlegen und hat auch ein deutliches Chancenplus, in der Abwehr stehen die "Löwen" allerdings alles andere als sicher. Die Äquatorialguineaner können das aber bislang nicht ausnutzen, da sie zu selten vor das gegnerische Tor kommen. Eine auffällige Leistung zeigt Papiss Demba Cissé, der bereits drei Chancen zur Gästeführung hatte. Den Senegalesen sei zu raten, dass sie weiterhin ihr Heil in der Offensive suchen. Sollten sie so weiterspielen, ist das Tor nur eine Frage der Zeit.

Fidjeu tanzt an der Strafraumgrenze seinen Manndecker aus und läuft auf das Tor von Coundoul zu. Doch anstatt in den Rückraum zu spielen, lupft er dann zu Balboa, der nicht nur direkt vor dem gegnerischen Tor, sondern auch zwischen zwei Gegenspielern steht. Folglich kann der Ball von einem senegalesischen Abwehrspieler geklärt werden. Das Publikum ist schon aufgesprungen.

Gelbe Karte für Clementino Danilo (Äquatorialguinea)
Anscheinend ist der Rückpass der Grund für diese gelbe Karte. Seltsame Regelauslegung des Schiris.

Doch nun treten die Senegalesen mal wieder vor Danilo in Erscheinung. Immer wieder versuchen sie es über die rechte Seite, die Hereingaben kommen aber zu ungenau.

Beide Teams spielen viele lange Bälle. Verständlich, denn der Rasen könnte im Winter in deutschen Kreisligen nicht schlechter sein.

Nun kommen die Senegalesen mal wieder zum Abschluss! Einen Distanzsschuss kann Danilo aber abwehren.

Zwar haben die Senegalesen in den letzten 10 Minuten mehr Möglichkeiten - hinten stehen sie allerdings keineswegs sicher, weswegen fast jeder Angriff Äquatorialguineas für Gefahr sorgt.

Einen hoher Ball durch die Mitte von N'Doye kann Cissé nicht verarbeiten. Schon die dritte gute Aktion des Ex-Freiburgers!

Wieder Dia mit einer gefährlichen Flanke! Papiss Cissé kommt an den Ball, bekommt aber aufgrund guter Manndeckung nicht genug Druck hinter das runde Leder.

Wieder haben die Äquatorialguineaner schnell kombiniert und sind so bis vor das gegnerische Tor gekommen. Die Abwehr der Senegalesen wirkt allerdings alles andere als souverän, der Klärungsversuch geht nur knapp am eigenen Tor vorbei. Der folgende Eckball bringt nichts ein.

Gelbe Karte für Randy (Äquatorialguinea)
Ein hartes Einsteigen wird zurecht mit der Gelben Karte geahndet.

Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte der Senegalesen kommt bis in den gegnerischen Strafraum, doch wieder kann ein Abwehrspieler klären.

Gefährliche Flanke von Dia! Ein Abwehrspieler kann jedoch per Kopf klären. Schon das zweite Mal, dass der Ball von der rechten Seite der "Löwen" in den Strafraum gebracht wird.

Beide Teams versuchen sofort, mit schnellen Angriffen für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten zu sorgen.

Beide Teams treten im 4-4-2-System an. Entgegen der erwarteten Aufstellung wird Demba Ba bei den Senegalesen nun doch neben Papiss Cissé auflaufen.

Auffällig bei den Senegalesen ist, dass Trainer Traoré auf Erfahrung setzt: Im gesamten Kader ist kein Spieler jünger als 22 Jahre.

Das Spiel zwischen Libyen und Sambia endete 2:2. Für Äquatorialguinea bedeutet das, dass das Ticket für das Viertelfinale bei einem Sieg schon gelöst wäre. Der Senegal braucht heute mindestens ein Unentschieden, um die Chancen auf die Runde der letzten 8 zu wahren.

Während die Senegalesen mit Amara Traoré auf einen Trainer aus dem eigenen Land setzen, steht bei Äquatorialguinea mit Gilson Paulo ein Brasilianer an der Seitenlinie. Ersterer bändigt seine "Löwen" allerdings schon seit 2009, während die Spieler der "Nzalang Nacional" nur kurz das Vergnügen mit Paulo haben. Der Brasilianer wurde Anfang diesen Jahres nur für den Afrika Cup engagiert und wird nach dem Turnier wieder sein vorheriges Engagement als Direktor der Sportakademie des brasilianischen Traditionsklubs Vasco da Gama fortsetzen.

Aufgrund eines Unwetters vor wenigen Stunden sind die Platzverhältnisse miserabel. Der starke Regen ist auch der Grund dafür, dass beide Spiele der Gruppe A nicht pünktlich angepfiffen werden können.

Von den beiden ehemaligen senegalesischen Bundesligaspielern Demba Ba und Papiss Demba Cissé spielt heute nur letzterer von Beginn an.

Beide Länder setzen auf Europa-Legionäre. Während von den Senegalesen 10 Spieler in Frankreich unter Vertrag stehen, tummeln sich die Spieler Äquatorial-Guineas überwiegend im spanischen Ligensystem. Verständlich, da Spanisch in Äquatorialguinea bzw. Französisch im Senegal Amtssprachen sind. Im Gegensatz zum Gegner aus dem Senegal, bei dem kein Feldspieler auf dem afrikanischen Kontinent aktiv ist, spielen beim Gastgeber immerhin 6 Spieler in der heimischen Liga.

Doch mit dem Senegal wartet ein harter Brocken auf die Äquatorialguineaner: Der Weltmeisterschaftsviertelfinalist von 2002 gilt als einer der Favoriten auf den Titel. In ihrer ersten Partie wurden die „Löwen von Teranga“ ihrem Anspruch allerdings nicht gerecht und verloren mit 1:2 gegen Sambia. Sollte der Senegal heute wieder verlieren, wäre er so gut wie ausgeschieden.

Das Spiel wird heute Philipp Streckenbach für euch kommentieren.