Africa Cup 2012 Gabun und Äquatorialg. » Viertelfinale » Liveticker: Ghana - Tunesien 2:1

Fazit:
Ein schwaches, aber in der Verlängerung endlich packendes und intensives Spiel geht zu Ende - und die Black Stars aus Ghana haben das bessere Ende für sich. Dank eines teuren Fehlers des tunesischen Keepers gewinnen sie am Ende 2:1. Tunesien war besser in die Verlängerung gestartet, konnte aber nichts Zählbares aus der Überlegenheit machen und Ghanas André Ayew schlug eiskalt zu, nachdem ihm von Mathlouthi der Ball auf dem Silbertablett seviert wurde.
Anschließend gab es einige unschöne Szenen abseits des Sports, die in der roten Karte für Tunesiens Abdennour gipfelten. Auch in Unterzahl rannten die Nordafrikaner an, wussten die massive Deckung des Gegners aber nicht mehr zu überwinden.
Ghana trifft damit im Halbfinale auf Sambia - und das Traumfinale gegen die Elfenbeinküste, die im anderen Vorschlussspiel auf Mali trifft, ist in greifbare Nähe gerückt. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend!

Die Nachspielzeit ist rum und der Schiri pfeift ab! Schluss! Aus! Vorbei!

... Eckball füt Tunesien...

Tunesien rennt kopflos an. Sie haben zwar nun 80 Prozent Ballbesitz, aber finden einfach nicht das Mittel gegen 11 Ghanaer in und an deren Strafraum.

Die Ghanaer scheinen stehend K.O. zu sein. Die letzten fünf Minuten werden für die Black Stars eine ganz schwierige Angelegenheit. Der Gegner ist zwar in Unterzahl, aber wütend und heiß wie Frittenfett auf das 2:2!

Gelbe Karte für Anthony Annan (Ghana)
Eigentlich sah es eher aus, als wäre der Ghanaer von Msakni gefoult worden. Der Schiri entscheidet es andersherum und gibt dem Mittelfeldmann noch einen Karton mit auf den Weg.

André Ayew ist wieder am Boden, diesmal gab es eine Art Kung-Fu-Tritt eines Tunesiers gegen den kleinen Stürmer. Im Augenblick wird hier kaum Fußball gespielt, die Nordafrikaner gehen nur noch auf die Knochen. So wird das aber nichts mit dem Ausgleich.

Auch der letzte Seitenwechsel ist vollzogen. Es laufen nun die letzten 15 Minuten dieses Viertelfinals, das weiterhin keineswegs hochklassig ist, aber nun von der Spannung lebt.

Zwei Minuten werden noch nachgespielt in dieser ersten Verlängerungshälfte...

Jetzt gibt es eine lange Verletzungspause. Ghanas Keeper Larsen Kwarasey liegt verletzt auf dem Rasen nach einem Luftduell mit einem tunesischen Stürmer. Aber der Schlussmann kann wohl weitermachen.

Prince Tagoe, ein ehemaliger Hoffenheimer ersetzt den glücklosen und jetzt müde wirkenden Gyan. Aus seiner Bundesligazeit ist Tagoe nicht gerade als Knipser bekannt, aber vielleicht gelingt ihm hier ja der Lucky Punch.

Tunesien hat unverändert mehr Ballbesitz in dieser Verlängerung bislang. Aber in den letzten Minuten lassen sie den eingangs entwickelten Zug zum Tor wieder vermissen.

Aber dann wieder so ein Ding, das gibt es doch nicht! Chemmam pöhlt den Ball aus 25 Metern auf die Tribüne hinter dem Tor der Ghanaer! Meine Güte, war das ein sinnfreier Schussversuch!

Der Ball ist im Tor Ghanas! Aber es wird Abseits gegen Jemâa gepfiffen, der nach einem schönen Lupfer von Msakni den Ball durch die Hosenträger des Keepers hindurch in den Maschen unterbringt. Aber er war ein Ideechen zu weit vorn beim Abspiel.

... gute Aktion von Vorsah, der mit einer Grätsche gegen Msakni verhindert, dass der Gegenspieler durchbricht 35 Meter vor dem ghanaischen Tor. Drei Minuten Nachspielzeit gibt es nun.

Khelifa nimmt über die linke Flanke mal Tempo auf, entkommt einem Ghanaer, aber ist dann machtlos gegen die gut getimte Grätsche von Anthony Annan. Da hätte es vielleicht mal eine Kontersituation geben können, aber auch die ist schnell vorbei.

Auch Standards bringen kaum Gefahr. Eine hohe Freistoßflanke der Tunesier aus dem rechten Halbfeld wird von Larsen Kwarasey im Fünfer locker heruntergeholt.

Bilel Ifa muss nach einem Zusammenprall im Mittelfeld raus, Boussaïdi ist für ihn nun mit von der Partie. Vorausgegangen war eine längere Verletzungspause. Hier wird sicherlich einiges nachgespielt werden. Momentan riecht es allerdings sowieso stark nach Verlängerung.

Das Spiel ist in seiner vielleicht entscheidenden Phase. Wenn eins der beiden Teams jetzt in Führung geht, hat es gute Chancen auf den Sieg. Momentan sind die Ghanaer näher dran am zweiten Tor.

Der nächste Abschluss für die Ghanaer! Jordan Ayew mit einem Distanzschuss aus 20 Metern! Der ist aber nicht platziert und so kann Mathlouthi ihn fangen.

Wieder gibt es einen Eckstoß für Ghana, diesmal ist es Agyemang, der es mit einer konventionellen Flanke versucht. Ayew ist diesmal lauernd in der Mitte, kommt auch mit dem Kopf an den Ball unde setzt ihn deutlich über das Tor!

Ecke nun auf der Gegenseite für Ghana...

Mathlouthi macht es mal ein wenig spannend! Der Keeper Tunesiens wirft einem Gegenspieler den Ball zu, aber die anschließende Hereingabe erreicht Gyan in der Mittt nicht.

Gyan setzt endlich mal wieder ein Ausrufezeichen! An der Strafraummarkierung nimmt der Angreifer den Ball mit dem Rücken zum Tor an, lässt sich von Abdennour nicht von der Kugel trennen und zieht aus der Drehung ab! Es fehlen etwa anderthalb Meter, die das Ding rechts am Gehäuse von Torwart Mathlouthi vorbei geht. Das ist für die Verhältnisse in dieser Partie eine richtig dicke Chance!

Unfassbar, aber wahr! Es gibt zwei Torraumszenen! Erst brechen die Tunesier in Person von Saihi fast durch in der Gefahrenzone, Boye ist im letzten Moment dazwischen. Dann kommt auf der anderen Seite Agyemang zum Kopfball aus etwa sechs Metern zentral vor der Kiste - aber das ist mehr eine Rückgabe, die Kugel landet ungefährlich in den Armen des tunesischen Tormanns.

Außer der Verletzung und Auswechslung von Ghanas Abwehrchef ist die zweite Halbzeit bislang gähnend langweilig. Hier passiert einfach gar nichts.

Es ist weiterhin kein gutes Fußballspiel. Beide Teams spielen einfach unglaublich langsam und uninspiriert. Da sind solche Szenen schon "Highlights": Saihi haut John Mensa am Strafraum der Ghanaer um und kommt ohne Karte davon - da hätte der gute Unparteiische aber durchaus auch mal eine zücken können.

Es geht weiter und beide Teams sind scheinbar unverändert aus der Kabine gekommen.

Halbzeitfazit:
In einem schwachen Viertelfinale des Afrika Cups steht es 1:1 zwischen Ghana und Tunesien. Beide Teams kamen schwerfällig in die Partie, doch Ghana ging nach einer Ecke dennoch früh in Führung. Danach verlegten sich die Black Stars aufs Verwalten des Vorsprungs, waren bis auf wenige Ausnahmen sehr passiv, aber hatten trozdem eigentlich keinerlei Probleme mit harmlosen Tunesiern. Kurz vor der Pause nutzten die aber eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr des Gegners zum Ausgleich.
Das Spiel kann in Durchgang zwei eigentlich nur besser werden. Vor allem die stargespickten Ghanaer können doch eigentlich viel mehr! Mal schauen, ob sie das heute auch noch zeigen! Ansonsten ist das hier eine völlig offene Angelegenheit. Bis gleich!

... und es tut sich nichts mehr. Pausentee!

... und die fliegt scharf und hoch getreten nicht ungefährlich vor das Tor Ghanas, wo sie aber kein Tunesier verwerten kann. Das wäre es ja jetzt noch, das 1:2 vor der Pause!

Tooor für Tunesien, 1:1 durch Saber Khelifa
Das kam aus dem sprichwörtlichen Nichts! Bei einer hohen Flanke von rechts ist Saber Khelifa hellwach am langen Pfosten, steigt höher als sein Gegenspieler und drückt aus etwa fünf Metern den Ball per Kopf ins kurze Eck. Torwart Larsen Kwarasey kann da nichts mehr ausrichten. Der Ausgleich für die Adler von Karthago!

Saihi fasst sich mal ein Herz - oder besser gesagt ist verzweifelt, weil er keine Anspielstation hat - und drischt einfach mal aufs Tor Ghanas aus bestimmt 25 Metern. Aber er sollte in der Pause noch etwas Zielwasser trinken, denn das Geschoss geht meterweit über und neben den Kasten der Black Stars.

Der aufmerksame Abdennour fängt einen langen Diagonalball der Ghanaer ab, der zu André Ayew im Sechzehner der Tunesier kommen sollte. Der war aber auch mit Ansage gespielt, da sah man Sekunden zuvor, dass sie den genau so spielen wollten. Schwach!

Gelbe Karte für Karim Haggui (Tunesien)
Der Hannoveraner geht wieder mit dem Ellenbogen voran in ein Kopfballduell und diesmal sieht er, endlich muss man sagen, die gelbe Karte. Damit wäre Haggui in einem etwaigen Halbfinalspiel der Tunesier gesperrt.

Die zurückliegenden Tunesier warten weiterhin auf ihre erste Torchance. Sie haben zwar etwas mehr Ballkontakte als zu Beginn der Partie, finden aber zumeist kein Rezept gegen die kompakt stehenden Ghanaer. Die spielen hier eine sehr konzentrierte Partie in der Defensive - zeigen sich aber auch nur recht selten mal in der Nähe des tunesischen Strafraums.

Böser Einsatz von Haggui, der im Luftduell mit Gyan deutlich und offenbar absichtlich den Ellenbogen einsetzt. Da muss er eigentlich eine Verwarnung kassieren, aber der Referee lässt Gnade vor Recht ergehen.

Gelbe Karte für John Boye (Ghana)
... außerdem sieht Boye für dieses Foul die Gelbe...

André Ayew wird 18 Meter zentral vor dem Tor des Gegners gefoult, führt den fälligen Freistoß selbst aus und zieht das Ding deutlich über den Querbalken - bei der Ausührung war der Spieler von Marseille ausgerutscht.

Auch die Tunesier kommen mal zu einem Eckball. Aber der Hannoveraner Haggui geht im Luftduell nach der hohen Hereingabe zu heftig mit den Armen zu Werke und so pfeift der Schiri Offensivfoul.

Aber wenn sie wollen, dann können sie auch. Alhassan setzt links am Strafraum Tunesiens Asamoah ein, der mit Tempo die Abwehr überläuft und fast von der Grundlinie versucht, Gyan am Elferpunkt einzusetzen. Das letzte Zuspiel kommt dann allerdings in den Rücken des Stürmers und so wird es nicht richtig gefährlich.

Die richtige Antwort haben die Adler aus Karthago auch bisher nicht parat. Es geht weiterhin auf beiden Seiten sehr bedächtig zur Sache.

Tooor für Ghana, 1:0 durch John Mensah
Und da ist die frühe Führung des Favoriten! Die erste Ecke der Partie kommt von der linken Seite, wird auf Höhe des Pfostens noch von Gyan per Kopf verlängert und landet am zweiten Pfosten genau auf der Rübe von John Mensa! Der Abehrchef wuchtet die Pille ohne wirklich bedrängt zu werden in die Maschen!

Ein ganz langer Ball aus der eigenen Hälfte fliegt in Richtung des ghanaischen Strafraums, wo Khelifa gestartet ist. Aber dieses Zuspiel ist viel zu weit für den Offensivmann und fällt in die Arme des Keeper Ghanas, Larsen Kwarasey.

Inkoom versucht es erstmals mit einer Flanke in den Sechzehner der Tunesier. Aber da hat er nicht gut gezielt, der Rechtsverteidiger, denn die Pille fliegt ins Toraus.

... die ersten Sekunden verstreichen ereignislos. Beide Teams spielen erstmal abwartend.

Jetzt erklingen im nicht sonderlich gut gefüllten Stade de Francevill natürlich noch die Hymnen der beiden Länder.

Wie gewohnt, können links im Spielschema die Mannschaftsaufstellungen beider Teams eingesehen werden.

Schwerer taten sich die Tunesier in der Gruppenphase. Als Gruppenzweiter hinter Gabun in Gruppe C lief man im Endeffekt ein und schaffte so die Qualifikation für diese Runde der letzten Acht. In die heutige Partie geht man sicherlich eher als Außenseiter. Viele Experten hatten, wie erwähnt, vor dem Turnier Ghana als möglichen Sieger auf dem Zettel.

Aktuelle Information: Mali gewinnt im Elfmeterschießen gegen Co-Gastgeber Gabun und steht damit als dritter Halbfinalteilnehmer fest.

Die Frage des Abends lautet: Wer folgt Sambia und der Elfenbeinküste, sowie dem Sieger der Partie Gabun gegen Mali, die momentan noch läuft und mit 1:1 n.V. aktuell ins Elfmeterschießen geht, ins Halbfinale der Afrikameisterschaft? Sind es die Turnierfavoriten aus Ghana oder die Tunesier?