Africa Cup 2017 Gabun » Gruppe B » Liveticker: Tunesien - Sénégal 0:2

Fazit
Es war mehr drin für Tunesien. Nach einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit erspielte sich das Team eine Vielzahl von Chancen, davon waren einige glasklar, aber alle wurden teils kläglich vergeben. Der Senegal hat im Nachhinein seine wenigen Chancen eiskalt genutzt, hat das das Ergebnis aber nur noch verwaltet und auf Konter gelauert, diese dann aber eher mies ausgespielt. Insgesamt wäre ein Remis das gerechtere Ergebnis gewesen, aber so hat der Senegal beste Chancen auf ein Weiterkommen. Tunesien muss nun an der Chancenverwertung arbeiten und es in den noch verbleibenden Spielen besser machen.

Noch so eine Riesenchance für Tunesien und wieder wird sie nicht genutzt. Nach einer massgeschneiderten Flanke von Hamdi Naguez kommt Taha Yassine Khenissi aus vier Metern völlig frei zum Kopfball, aber er setzt das Leder über die Latte.

Abseitstor! Mit einem tollen Doppelpass mit Naïm Sliti ist Youssef Msakni frei am linken Pfosten und er haut das Leder aus spitzestem Winkel ins Netz. Aber der Linienrichter hat längst die Fahne gehoben und Absetis angezeigt.

Mit so einem Kullerball kann man Torwart Abdoulaye Diallo nicht beeindrucken. Youssef Msakni schießt von der linken Strafraumgrenze aufs Tor, aber er hat dabei wohl etwas in den Rasen getreten, denn der Schuss hatte null Dampf.

Dicke Gelegenheit! Meine Güte, noch größere Chancen bekommt Tunesien aber nicht mehr. Wahbi Khazri spielt einen kurzen Sahnepass und Youssef Msakni ist völlig frei vor dem Tor, aber sein nicht gerade platzierter Schuss direkt auf Torwart Abdoulaye Diallo kann von diesem mit dem Körper abgewehrt werden.

Pfosten! Wir haben gerade beinahe ein wunderschönes Eigentor gesehen. Wahbi Khazri tankt sich durch bis in den Strafraum, kommt zu Fall und Serigne Mbodj will den Ball dann wegschlagen, trifft ihn aber so unglücklich, dass das Leder direkt gegen den Pfosten knallt.

Es geht jetzt richtig gut ab. Ahmed Akaïchi flankt in den Strafraum und der Ball segelt gefährlich am langen Pfosten vorbei.

Riesenchance! Mit einem schön gechippten Pass spielt Youssef Msakni den agilen Ahmed Akaïchi frei. Der hat völlig freie Schussbahn, scheitert aber am gut aufgelegten Torwart Abdoulaye Diallo, der den Schuss mit einem Bein abwehren kann.

Was für ein feines Dribbling, Youssef Msakni tankt sich auf der linken Seite durch den Strafraum und passt dann an die Strafraumgrenze zurück auf Wahbi Khazri. Doch dessen Schuss mit dem Außenrist misslingt etwas und das Leder fliegt weit über das Tor.

Mit einem schönen Freistoß von halbrechts bringt Ali Maâloul das senegalesische Tor in Gefahr. Der Ball fliegt aber knapp über den rechten Winkel.

Halbzeitfazit
Wer Spitzenfußball gewohnt ist, für den ist dieses Spiel eher unansehnlich. Von Taktik kann hier kaum die Rede sein, beide Teams gehen schon im Mittelfeld auf den ballführenden Gegner, was dem Senegal etwas besser gelingt. Ansonsten sieht man viele lange Bälle oder Ballstaffetten, die kaum Raumgewinn bringen. Aber wenn ein Team mal Platz hat, dann geht es sehr schnell nach vorne. Allerdings sprangen bisher kaum Chancen heraus. Der Senegal hat den berechtigten Elfmeter genutzt und dazu noch ein schön Kopfballtor geschafft. Damit liegt die Mannschaft beruhigend in Führung. Tunesien dagegen schafft es kaum, sich Möglichkeiten herauszuspielen. Die Spieler haben Probleme mit der dicht gestaffelten Abwehr oder sie passen zu ungenau. Dennoch bleibt es spannend, denn Tunesien ist nicht gewillt, schon aufzugeben. Ein Tor liegt zwar nicht gerade in der Luft, aber das war auf der Gegenseite auch nicht so und dennoch sind schon zwei gefallen.

Es gibt Freistoß für Tunesien etwa 25 Meter vor dem Tor. Hamza Lahmar versucht es mit einem Direktschuss, aber der Ball geht knapp am linken Pfosten vorbei.

Ahmed Akaïchi setzt sich regelwidrig ein, als er einen langen Ball annehmen will. Er bekommt das Leder zwar unter Kontrolle, hat dabei aber Kalidou Koulibaly umgestoßen.

Nach einer Flanke von Naïm Sliti nimmt Youssef Msakni den Ball mit der Brust an, lässt zwei Gegenspieler und hat dann freie Schussbahn. Aber er knallt das Spielgerät weit über die Latte, das hätte er durchaus besser machen können.

Gelbe Karte für Cheikh M'Bengue (Sénégal)

Es bleibt, wie es war. Der Senegal wartet geschickt ab, was Tunesien so tut und die Nordafrikaner spielen einfach zu umständlich.

Tooor für Sénégal, 0:2 durch Serigne Mbodj
Wow, da stand Serigne Mbodj aber buchstäblich in der Luft. Er nimmt den Eckstoß per Kopf und wuchtet den Ball ins linke Ecke, allerdings war der nicht unhaltbar und Torwart Aymen Mathlouthi war sogar dran, hat sich aber nicht gerade gut dabei angestellt.

Das Spiel ist auf überschaubarem Niveau. Viel ist auf Zufall ausgelegt und das auf beiden Seiten.

Aber sie spielen oft zu umständlich. Anstatt den freien Mann zu sehen, wird meistens der Spieler angespielt, der von einem senegalesischen Gegenspieler schon gestellt ist.

Nach einem langen Abschlag und Kopfballvorlage aus dem Mittelfeld kann Ahmed Akaïchi plötzlich alleine auf das Tor rennen. Er nimmt an der Strafraumgrenze mit links Maß, prügelt den Ball aber ganz knapp am langen Pfosten vorbei.

Tooor für Sénégal, 0:1 durch Sadio Mané
Was für ein wunderbarer Elfmeter. Sadio Mané schickt Keeper Aymen Mathlouthi in die falsche Ecke und schiebt locker ins linke Eck ein.

Es gibt Elfmeter für Senegal. Aymen Abdennour grätscht den ballführenden Moussa Konaté im Strafraum einfach um.

Puh, das ist ein ganz schönes Mittelfeldgestümpere gerade. Tunesien hat den Ball, die Spieler vom Senegal gehen voll drauf, aber bekommen die Kugel nicht.

Der Senegal möchte von Beginn an zeigen, dass das Team hier viel vorhat und übernimmt die Initiative. Tunesien hält sich noch zurück.

Die Startaufstellungen beider Teams sind jetzt unter Spielschema abrufbar.

Beim Team aus dem Senegal sieht es dagegen genau umgekehrt aus. Nur ein Spieler ist in der heimischen Liga aktiv, ansonsten sind bis auf einen anderen Akteur, der in Guinea spielt, alle bei einem europäischen Verein unter Vertrag. Im Kader finden sich Spieler, die in der Türkei, Frankreich, Italien, Belgien, England, Spanien und der Schweiz ihr Geld verdienen. Es wird sich zeigen, ob sich dieser wild zusammengewürfelte Haufen Legionäre zu einer Mannschaft zusammenfinden kann.

Die Vormachtstellung der Tunesier im afrikanischen Fußball ist schon etwas länger vorbei. Bei der letzten Weltmeisterschaft scheiterte das Team in der Qualifikation und durfte die Reise zur Endrunde erst gar nicht antreten. Aber eigentlich gehört Tunesien zu den großen Fußballnationen auf dem afrikanischen Kontinent. In den Vorbereitungsspielen lief es auch nicht immer rund. Gegen Uganda gab es einen Sieg, gegen Ägypten setzte es aber zuletzt eine Niederlage.