27.07.2020 08:19 Uhr

Uli Stielike rechtzeitig wieder bei Tianjin Teda

Wieder zurück in China: Uli Stielike
Wieder zurück in China: Uli Stielike

Rechtzeitig zur Wiederaufnahme der chinesischen Fußball-Liga nach sechs Monaten Corona-Pause ist auch der deutsche Trainer Uli Stielike wieder bei seinem Klub Tianjin Teda.

Der 65-Jährige hatte zuvor zwei Wochen Quarantäne in Shanghai absolvieren und medizinische Tests über sich ergehen lassen müssen, wie die Zeitung "Tianjin Ribao" berichtete. Erst am 26. Juli sei Stielike wieder persönlich zu seiner Mannschaft gestoßen.

In dem ersten Spiel nach der Zwangspause, bei dem der Erstliga-Klub gegen Shanghai SIPG antritt, werde Stielike auf der Bank sitzen, berichtete das Blatt. Das Spiel wird in Kunshan, das zu Suzhou gehört, in der Provinz Jiangsu ausgetragen. Die Super League hatte die Saison am Wochenende unter strengen Auflagen, ohne Fans und im Turnierformat wieder aufgenommen.

Die Liga wird in zwei Städten ausgetragen, außer in Suzhou noch in der Hafenstadt Dalian. Jeweils acht Teams der Liga sind an beiden Orten in Hotels untergebracht und von der Öffentlichkeit komplett abgeschirmt. Nach einer separat in beiden Städten ausgetragenen Vorrunde treten die Finalisten in einer Endrunde gegeneinander an.

Strikte Hygieneregeln

Für Spieler gilt eine strikte Ausgangssperre. Treffen mit der Familie sind tabu. Nicht einmal Essen dürfen sie sich eigenständig in ihre Hotels liefern lassen. Obwohl in der Volksrepublik die Pandemie bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle gebracht wurde und es kaum noch Infektionen gibt, ließen sich die Behörden viel Zeit mit der Wiederaufnahme der Liga.

Mit Stielike war nach dem Zeitungsbericht auch der deutsche Legionär Felix Bastians in Quarantäne in Shanghai. Der ehemalige Nationalspieler Sandro Wagner hatte vor wenigen Tagen seinen Vertrag aufgelöst.

Aus Angst vor einer Einschleppung des Virus vergibt China seit Ende März eigentlich keine regulären Visa mehr. Doch gehört Deutschland zu insgesamt acht Ländern, die eine Vereinbarung mit China getroffen haben, die zumindest in Ausnahmefällen eine Einreiseerlaubnis ermöglicht.

Der 42-malige frühere Nationalspieler Stielike, der Europameister und Vizeweltmeister geworden war und die Nationalmannschaften der Schweiz und Südkoreas trainiert hatte, will nach seinem Engagement in China seine Profikarriere als Trainer beenden.