01.05.2016 09:38 Uhr

Católica im Herzschlagfinale Meister

Die Universidad Católica ist zum 11. Mal chilenischer Meister
Die Universidad Católica ist zum 11. Mal chilenischer Meister

In der Clausura der chilenischen Primera División hat Universidad Católica aus der Hauptstadt Santiago den bisherigen Tabellenführer O'Higgins aus Rancagua am letzten Spieltag vom Spitzenplatz verdrängt und sich zum neuen Meister gekrönt. Per Fernduell lieferten sich die Spitzenteams ein wahres Herzschlagfinale, das seinesgleichen sucht.

Dabei standen die Vorzeichen für die Himmelblauen so gut wie lange nicht mehr: Nach dem ersten Meistertitel im Jahr 2013 lag O'Higgins vor dem letzten Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung vorne und konnte mit einem Sieg gegen Universidad de Concepción aus eigenen Kräften Meister werden. 

Diese gute Ausgangsposition ermöglichte der große Konkurrent Universidad Católica mit seiner Auswärtspleite bei San Luis am vorherigen Spieltag höchstpersönlich. Nun mussten die Kreuzritter unbedingt zuhause gegen Audax Italiano gewinnen und darauf hoffen, dass O'Higgins im Endspurt die Luft ausgeht. 

Ein Wörtchen mitreden im Titelrennen wollte derweil auch Rekordmeister Colo Colo, der bei den Santiago Wanderes gewinnen musste und zeitgleich auf Patzer der Favoriten lauerte. Zur Info: Bei Punktegleichstand entscheidet in Chiles Oberhaus ein weiteres Endspiel über die Meisterschaft.

"Bäumchen wechsel' dich" an der Spitze

Die Partie des Tabellendritten Colo Colo gegen Santiago Wanderers begann furios. Erst verschoss Colo Colo früh einen Elfmeter, sodass die Anhänger der Kaziken nicht mehr auf einen Triumph zu hoffen wagten. Als Tonso sein Team in der 35. Minute doch in Führung schoss, erschien plötzlich aber alles möglich. Als sogar beinahe zeitgleich O'Higgins und die Universidad Católica jeweils in ihren Partien mit 0:1 zurücklagen, stand der Rekordmeister plötzlich auf Platz eins! 

In Durchgang Zwei überschlugen sich schließlich die Ereignisse: Erst kassierte O'Higgins das 0:2 im Spiel gegen Concepción, dann glich Universidad Católica in Spielminute 70 gegen Audax Italiano aus und rückte auf einen Zähler Abstand heran. Als O'Higgins' Braulio Leal dann in der 72. Minute den ersehnten Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte, wuchs wiederum die Hoffnung in Rancagua. Fast zeitgleich kassierte Colo Colo im Spiel gegen die Wanderers den Ausgleich, sodass O'Higgins nun trotz Rückstand wieder alleiniger Tabellenerster war.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", werden sich hingegen die Kreuzritter von Universidad Católica gedacht haben und bliesen mit letzter Kraft zur Attacke. Vier Minuten vor Spielende gelang schließlich José Pedro Fuenzalida der so wichtige Treffer zur elften Meisterschaft! 

Gleichzeitig sicherten sich die Hauptstädter den prestigeträchtigen Startplatz für die Copa Libertadores 2017. Wie wichtig dieser Titel für den Verein ist, fasste Mittelfeldregisseur Diego Rojas nach dem Herzschlagfinale treffend zusammen: "Alle sehnten diesen Titel herbei, aber Gott sie Dank hat es geklappt. Er ist allen Fans gewidmet".

Für O'Higgins zerplatzte damit der große Traum von der zweiten Meisterschaft. Letztlich rutschten die Himmelblauen sogar noch auf Platz drei ab, weil Colo Colo in der 95. Minute das Führungstor schoss. Der Klub erhält wegen seines Erfolgs in der Frühjahrsmeisterschaft den zweiten Startplatz für die Copa Libertadores .

Gerrit Kleiböhmer