16.03.2020 11:40 Uhr

Ex-CBF-Boss Teixeira sieht sich zu Unrecht beschuldigt

Teixeira (l.) und Blatter, hier gemeinsam im Jahr 2011
Teixeira (l.) und Blatter, hier gemeinsam im Jahr 2011

Nach knapp vier Jahren Schweigen hat sich der vom Fußball-Weltverband FIFA im November 2019 lebenslang vom Fußball ausgeschlossene Ex-Präsident des brasilianischen Verbandes CBF, Ricardo Teixeira, zu Wort gemeldet.

Im Interview mit dem Nachrichtensender "CNN" bestritt er eigene Vergehen, er griff allerdings den gesperrten einstigen FIFA-Boss Joseph S. Blatter an.

Laut des 72-Jährigen, der infolge der Entfernung einer Niere 2013 in den USA nach eigenen Angaben von 104 auf heute 66 Kilo abgemagert sei und erschreckend abgemagert wirkte, habe ihn Blatter vor der Wahl des WM-Gastgebers 2022 ins Gewissen geredet und ihn erinnert, dass er Immobilien in den USA habe, seine Tochter dort studiere. "Du solltest vorsichtig sein. Wie kannst du für Katar stimmen? Was kann dir Katar geben?", habe ihm Blatter gesagt, so Teixeira.

Das arabische Emirat hatte sich beim FIFA-Kongress 2010 in Zürich im vierten und entscheidenen Wahlgang gegen die Amerikaner mit 14:8 Stimmen durchgesetzt.

Lebenslange Sperre und hohe Geldbuße

Die FIFA-Ethikkommission hat den hochrangigen Ex-Funktionär im vergangenen November wegen undurchsichtiger Geschäfte und daraus resultierender Schmiergeldzahlungen lebenslang gesperrt und zu einer Geldbuße von einer Million Schweizer Franken, umgerechnet 950.000 Euro, verurteilt.

Laut Ermittlungen habe Teixeira, von 1989 bis 2012 allmächtiger CBF-Chef, für die Vergabe von Medien- und Marketingrechten seines Verbandes und kontinentaler Conmebol-Wettbewerbe unerlaubt Handgeld erhalten.

Fragen zur eigenen Schuld wiegelt er jedoch ab. Er verneinte die Frage, ob seine Stimme von den Katarern gekauft worden sei. Kostenlose Unterbringung in Luxushotels oder vom kommenden WM-Gastgeber bezahlte Flüge seien Usus gewesen, so Teixeira.