Gold Cup 2015 USA » Finale » Liveticker: Jamaika - Mexiko 1:3

Fazit:
Herzlichen Glückwunsch, "El Tri"! Die Mexikaner setzen sich im Gold-Cup-Finale mit 3:1 gegen Jamaika durch und schnappen sich zum siebten Mal die begehrteste Trophäe Nord- und Mittelamerikas. Mit Ausnahme der ersten zwanzig Minuten überzeugte die Herrera-Elf gegen "Reggae Boys", die nur in der Anfangsphase an die starken Leistungen der vergangenen Runden anknüpfen konnten. Ein Traumtor von Andrés Guardado und zwei Treffer nach jamaikanischen Abwehrpatzern brachten Mexiko einen komfortablen Vorsprung. Die Schäfer-Elf gab immerhin nie auf und spielte bis zum Schluss mit großer Leidenschaft, doch mehr als der Ehrentreffer von Mattocks sprang schlussendlich nicht mehr heraus. Am Ende waren die technisch starken Mexikaner eine Nummer zu groß für die Karibikkicker, die trotzdem mehr als positiv überrascht haben und erhobenen Hauptes die Heimreise antreten können.
Auf mexikanischer Seite wird der Titel ausgelassen mit den Fans im Lincoln Financial Field gefeiert. Die Fiesta kann beginnen! Damit verabschieden wir uns aus Philadelphia und wünschen Euch einen guten Start in die Woche. Bis zum nächsten Mal!

Zu lässig! Eine Überzahlsituation für Mexiko im Strafraum endet in einer Querpassorgie vor dem bemitleidenswerten Ryan Thompson. Bevor Peralta endgültig einschieben kann, grätscht Kemar Lawrence doch noch dazwischen und verhindert das 1:4.

Respekt für die Leidenschaft der Jamaikaner! Trotz des Zwei-Tore-Rückstands spielen die Jungs in gelb-schwarz mutig und geben noch nicht auf. McAnuff dringt nochmal bis zur Grundlinie durch, findet für seinen Querpass aber keinen Abnehmer.

Miguel Herrera nimmt Zeit von der Uhr: Der bärenstarke Corona hat Feierabend, für ihn kommt Carlos Esquivel neu in die Partie.

Paul Aguilar mit dem nächsten Versuch, den vierten Treffer für Mexiko zu erzielen, doch erneut ist Thompson auf dem Posten und fängt den Schuss ab. Jamaika wirkt zunehmend ratlos.

Layún fast mit dem 4:0! Auflösungserscheinungen beim Underdog, der jetzt kaum noch etwas entgegensetzen kann. Ein einfacher Pass in die Spitze hebelt Jamaika aus, doch Layún zeigt Nerven und scheitert im Eins gegen Eins am herausstürmenden Ryan Thompson, der mit vollem Körpereinsatz gerade noch rechtzeitig retten kann.

Jamaika rennt weiter unermüdlich an, allerdings mangelt es an Ideen und Durchschlagskraft, um Guillermo Ochoa in Bedrängnis zu bringen. Die Karibikkicker haben nicht mehr viel Zeit, um den Turnaround zu schaffen.

Tooor für Mexiko, 0:3 durch Oribe Peralta
Peralta macht den Deckel drauf! Jamaika bekommt den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Schließlich passt Dos Santos rechts auf Aguilar, der sofort scharf vor den Kasten flankt. Michael Hector säbelt unglücklich über das Spielgerät - ein Geschenk, dass Oribe Peralta dankend annimmt und aus sechs Metern flach in die Maschen trifft. Das dürfte es gewesen sein.

Referee Joel Aguilar hinterlässt keinen sonderlich sicheren Eindruck. So ungerechtfertigt die Verwarnungen von Watson und Austin im ersten Durchgang waren, so verdient wären mittlerweile Platzverweise für die beiden Jamaikaner, die ständig durch teils sehr harte Fouls auffallen. Seltsame Linie des Schiris.

Jetzt wird's natürlich ganz schwer für Wes Morgan und seine Teamkollegen, die gegen die flinken Mexikaner einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen müssen. Noch bleiben 40 Minuten für ein sensationelles Comeback.

Ohne personelle Veränderungen startet die zweite Hälfte!

Halbzeitfazit:
Nach dem ersten Abschnitt im Finale des Gold Cups führt Mexiko knapp mit 1:0 gegen Jamaika und ist damit nur noch 45 Minuten vom Titelgewinn entfernt. In der Anfangsphase der Begegnung sah es noch nach dem nächsten Coup der "Reggae Boys" aus, die druckvoll nach vorne spielten und "El Tri" nicht zur Entfaltung kommen ließen. Erst nach 20 Minuten wendete sich das Blatt langsam zugunsten der Herrera-Elf, die durch einen traumhaften Volleyschuss von Guardado schließlich in Führung gingen. Im Anschluss entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der Hunger auf den zweiten Durchgang macht. Noch ist für die Jungs von Winfried Schäfer alles drin. Wir melden uns gleich zurück!

Kurz vor dem Pausenpfiff wird's nochmal spannend: Michael Hector zirkelt das Leder von rechts in Richtung Tor, wo Barnes auf seine Chance lauert. Der Torjäger trifft den Ball aber nicht richtig und vergibt so den möglichen Ausgleich.

Glück für Austin! Der bereits verwarnte Angreifer grätscht mit beiden Beinen voraus in Maza, doch der Referee belässt es bei einer Ermahnung. Das war dunkelgelb!

Gelbe Karte für Diego Reyes (Mexiko)
Auf der Gegenseite stoppt Reyes den schnellen Joel McAnuff kurz vor dem Sechzehner per Trikotzupfer. Der Gelbe Karton ist die Konsequenz.

Gelbe Karte für Rodolph Austin (Jamaika)
Die nächste strenge Entscheidung von Joel Aguilar, der auch Austin für ein harmloses Vergehen bestraft.

Mittlerweile hat die Herrera-Elf hier das Heft des Handelns übernommen und bringt Jamaika in arge Nöte. Die technischen Vorteile von "El Tri" werden dabei immer deutlicher.

Gelbe Karte für Je-Vaughn Watson (Jamaika)
Viel zu harte Entscheidung des Referees, der Watson für ein harmloses Foul an Guardado verwarnt.

Wie in den vorangegangenen K.o.-Spielen tut sich Mexiko schwer, offensiv Akzente zu setzen. Gelungene Kombinationen haben Seltenheitswert, dem Angriffsspiel mangelt es an Struktur und Tempo. Da muss mehr kommen!

Beeindruckend, wie sich die Schäfer-Elf hier präsentiert! Der Underdog spielt druckvoll nach vorne und ist dem Führungstreffer deutlich näher als die Mexikaner. Auch die Abwehr der Jamaikaner macht bislang einen tollen Job.

Gelbe Karte für Jesús Dueñas (Mexiko)
Früh gibt's die erste Verwarnung dieser Partie: Dueñas kann einen tollen Konter der Jamaikaner kurz vorm Sechzehner nur per Grätsche stoppen und kassiert dafür Gelb.

Knapp vierzig Minuten später als geplant rollt nun der Ball in Philadelphia! Jamaika tritt in gelb-schwarzen Outfits auf, Mexiko ganz in schwarz.

Es wird ernst! Begleitet von den Anfeuerungsrufen von den Tribünen betreten die Mannschaften den Rasen. Besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf den mexikanischen und jamaikanischen Stars. Bei "El Tri" die Offensivzauberer Jonathan Dos Santos und Andrés Guardado, bei Jamaika das knallharte Premier-League-Duo Wes Morgan und Adrian Mariappa, das die Abwehr zu einem Bollwerk macht.

Bei den "Reggae Boys" rückt Simon Dawkins für Darren Mattocks, der gegen die USA noch getroffen hatte, ins Sturmzentrum. Auf der Gegenseite dürfen Jesús Dueñas und Jesús Corona von Beginn an ran. Sie ersetzen den verletzten Carlos Vela sowie Héctor Herrera, der zunächst auf der Bank Platz nehmen muss.

"Winnie" Schäfer spielt dagegen mit Jamaika um den ersten Gold-Cup-Titel. Dabei besticht die Mannschaft vor allem durch unglaublichen Teamgeist. Die Strategie gegen den heutigen Gegner steht schon: "Wir wollen Mexiko so weit bringen, dass sie nervös werden, dass sie unruhig werden", kündigte der ehemalige KSC-Trainer an. Auch für ihn wäre es ein Riesenerfolg, nachdem er im vergangenen Jahr bereits den Gewinn des Karibischen Pokals bejubeln durfte. Schäfer hat mit seinen Jungs noch Großes vor: "Der nächste Schritt nach diesem Gold Cup ist die WM-Qualifikation." Im Falle eines heutigen Finalerfolgs qualifiziert er sich mit seinem Team auf jeden Fall schon für das entscheidende Playoffspiel gegen die USA um die Teilnahme an der WM-Generalprobe ConfedCup 2017 in Russland.

Außenseiter Jamaika will nach Gastgeber USA nun auch Rekordgewinner Mexiko ausschalten und den Gewinn der nord- und mittelamerikanischen Meisterschaft perfekt machen. "Wir fürchten niemanden", gab Halbfinalheld Giles Barnes zu Protokoll. Trotzdem ist der Respekt vor Dos Santos, Vela und Co. groß. "Bei der WM haben sie einen fantastischen Fußball gezeigt", stellte der 65 Jahre alte Schäfer fest und gab zu: "Ich mag diesen Fußball: ein, zwei Ballberührungen." Ins Herz der Einwohner der Karibikinsel haben sich der deutsche Coach und seine Schützlinge aber schon vor dem Finale gespielt.