28.09.2014 18:44 Uhr

Luzern im freien Fall

Jakob Jantscher
Jakob Jantscher

St. Gallen gewinnt in der 10. Super-League-Runde auswärts gegen den FC Luzern mit 2:1. Russo und Besle sorgten für die Ostschweizer Treffer, das Anschlusstor von Lezcano kam zu spät.

Am Vierwaldstättersee nimmt die Krise kein Ende. Gegen St. Gallen zeigte sich das typische Luzern der letzten Wochen. Die Innerschweizer waren zumindest ebenbürtig, wenn nicht besser als die Ostschweizer, doch die Tore fielen auf der anderen Seite. Auch nach der roten Karte gegen Daniele Russo konnten sie den Spielstand nicht mehr korrigieren.

Es hätte alles noch einmal kippen können. Die 70. Minute brachte einige Verwirrungen mit sich. Daniele Russo fällte Marco Schneuwly ganz knapp außerhalb des Strafraums als letzter Mann. Schiedsrichter Erlachner zeigte zuerst auf den Penaltypunkt und gab Russo die gelbe Karte. Beide Entscheidungen waren falsch und wurden nach einigen Diskussionen revidiert. Russo musste doch noch unter die Dusche und aus dem Elfmeter wurde ein Freistoß. Hätte er zum Anschlusstreffer geführt, wäre St. Gallen wohl nicht mit drei Punkten aus der Swisspor-Arena marschiert. Hätte, wäre. Es sind die klassischen Worte eines Tabellenschlusslichts, und dies konnten die Luzerner auch heute nicht kaschieren.

St. Galler mit guter Effizienz

Schon in der ersten Halbzeit startete der FCL engagiert in die Partie. Die Kulisse war zwar mit 8‘427 Zuschauern etwas dürftig (der Gästesektor blieb aus Protest gegen zu hohe Ticketpreise leer). Doch das Heimteam erarbeitete sich in einer zweikampfbetonten Affiche ein leichtes Chancenplus. Mangelnde Abgebrühtheit und Qualität in der Offensive trugen jedoch dazu bei, dass das Führungstor nicht fiel. Ganz anders bei den Gästen. Praktisch mit dem Pausenpfiff landete der Nachschuss von Daniele Russo nach einem Standard im Tor der Luzerner. Dort spielte ausnahmsweise Lorenzo Bucchi, der zuletzt kritisierte David Zibung musste auf der Bank Platz nehmen.

Nach dem Pausentee machten beide Mannschaften dort weiter, wo sie aufgehört haben. Luzern mit der Vergabe von Chancen und St. Gallen mit deren Verwertung. Stéphane Besle wuchtete nach einer guten Stunde einen Corner von Tafer in die Maschen. Der 2:0-Vorsprung sollte halten. Erst in der letzten Minute konnte Dario Lezcano mit einem schönen Freistoßtor seine Farben nochmals heranbringen. Zu spät für einen Ausgleich.

Mit fünf Punkten verbleibt Luzern also auf dem letzten Platz, und muss weiterhin unten durch. Der FC St. Gallen kann hingegen mit einer mäßigen Leistung Boden gut machen auf den FC Thun. Es fehlen zum vierten Platz noch zwei Punkte.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Super League 

Stefan Hürst