06.03.2017 11:16 Uhr

Malaysia tritt nicht in Nordkorea an

Nordkoreas
Nordkoreas "Fans" werden Malaysia wohl nicht empfangen dürfen

Malaysias Regierung hat dem Fußball-Nationalteam wegen Sicherheitsbedenken untersagt, zum Asien-Cup-Qualifikationsspiel in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang zu reisen. Hintergrund ist der Streit um die Ermordung des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Malaysia, der sich mittlerweile zu einer schweren diplomatischen Krise entwickelt hat.

Malaysia hatte am Samstag den nordkoreanischen Botschafter ausgewiesen, nachdem dieser die Ermittlungen der malaysischen Behörden zu dem Attentat als politisch motiviert bezeichnet und der Regierung in Kuala Lumpur vorgeworfen hatte, mit "feindlichen Mächten" zusammenzuarbeiten. Malaysias Vize-Ministerpräsident Ahmad Zahid Hamidi betonte am Sonntag, Nordkorea müsse "lernen, andere Länder zu respektieren".

"Die Entscheidung der Regierung am Samstag, den nordkoreanischen Botschafter in Malaysia, Kang Chol, auszuweisen, scheint eine Gefahr für malaysische Staatsbürger geschaffen zu haben, Nordkorea derzeit zu besuchen", wurde Hamidin Mohamad Ali, der Chef von Malaysias Fußballverband, am Montag in einer Erklärung zitiert.

Der 45-jährige Kim Jong-nam, Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers, war am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet worden. Die Ermittler verdächtigen acht Nordkoreaner, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Eine 25-jährige Indonesierin und eine 28-jährige Vietnamesin wurden bereits wegen Mordes angeklagt: Sie sollen den 45-jährigen Kim mit dem Nervengift VX getötet haben, das als Massenvernichtungswaffe eingestuft wird. Die jungen Frauen beteuern, bei dem Anschlag hinters Licht geführt worden zu sein: Sie hätten gedacht, es handle sich um einen Streich für eine Fernsehshow.

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apa