Africa Cup 2015 Äquatorialguinea » Gruppe B » Liveticker: DR Kongo - Tunesien 1:1

Fazit:
Ausnahmslos alle Protagonisten in Bata jubeln, die Trainer Jean Ibengé und Georges Leekens liegen sich sogar in den Armen: Die Demokratische Republik Kongo und Tunesien trennen sich 1:1 und ziehen gemeinsam ins Viertelfinale ein! Denn das Parallelspiel zwischen den Kapverdischen Inseln und Sambia ist soeben torlos zu Ende gegangen.
Hier sahen die Tunesier ungefähr eine Stunde schon wie der sichere Sieger gegen bemühte, aber im Abschluss zu ungefährliche Kongolesen aus. Doch Joker Bokila erzielte in der 66. Minute den Ausgleich und damit den goldenen Treffer, der sein Team letztlich auf Rang zwei und in die K.o.-Runde brachte. Bis zum Abpfiff waren die Kongolesen dann sogar näher am zweiten Tor als der Gegner.
Den punktgleichen und sogar ungeschlagenen Kapverden bleibt auf Platz drei nur die goldene Ananas. Tunesien marschiert als Gruppenerster zwar glanzlos, aber immerhin relativ souverän durch. Die Nordafrikaner treffen in der Runde der letzten Acht nun auf Gastgeber Äquatorialguinea, die DR Kongo auf den Nachbarstaat Kongo. Einen schönen Abend noch!

Es passiert nichts mehr.

Am linken Strafraumeck nimmt Bolasie mit einer überragenden Finte zwei Gegenspieler aus der Partie, macht dann ein paar Meter nach innen und legt für Mbemba auf. Der jagt die Murmel deutlich über die Kiste. Trotzdem hatte die kongolesische Bank schon kollektiv den Torschrei auf den Lippen und war geschlossen aufgesprungen. Noch ist die DR Kongo nicht durch.

Tolle Freistoßposition noch einmal für die Kongolesen: Der Ball liegt 20 Meter haargenau zentral vor dem Tor Tunesiens...

Von Tunesien kommen derzeit keine ernsthaften Angriffsbemühungen. Die Adler von Karthago verlegen sich offenbar darauf, das Unentschieden über die Zeit zu bringen. Das ist natürlich eine risikoreiche Marschroute, denn noch sind mehr als fünf Minuten zu gehen.

Die Kongolesen verschludern im Aufbau den Ball. Mongongu eilt zurück und muss mit seiner Grätsche gegen den durchbrechenden Hamza Mathlouthi den Fehler seiner Vorderleute ausbügeln. Der Verteidiger trifft zunächst den Ball, dann den Gegner und holt sich dabei offenbar einen Krampf. Auch der Tunesier hat sich weh getan und so herrscht gerade Aufregung bei den beiden medizinischen Abteilungen.

Wechsel Nummer eins bei den Adlern von Karthago: Torschütze Akaïchi schleppt sich vom Platz. Younès kommt. Da lassen sich die Nordafrikaner schon eine Menge Zeit.

Neue Situation in der Gruppe durch diesen Treffer: Die Kongolesen stehen derzeit als Zweiter hinter Tunesien im Viertelfinale. Die Kapverdischen Inseln und Sambia wären draußen. Auch im Parallelspiel müsste der Ausgleich hier also für etwas mehr Betrieb sorgen.

Was ist denn hier los?! Die DR Kongo brennt für ihre Verhältnisse schon fast ein Offensivfeuerwerk ab! Kurz nach der Mbokani-Chance bringt Bolasie den Ball von der linken Seite flach und scharf nach innen, wo der eingewechselte Bokila am Elferpunkt knapp verpasst.

Jean Ibengé bringt mit Bokila einen frischen Stürmer. Er verdient sein Geld in Russland. Mabwati räumt das Feld.

Tunesien kontert die hochstehenden Kongolesen aus, aber Akaïchi kann sich links am Strafraum des Gegners nicht entscheidend gegen Mongongu als letzten Mann durchsetzen. Der Schuss des Torschützen segelt meterweit am Kasten vorbei ins Aus.

Die Partie startet äußerst langweilig in die zweite Halbzei. Von der DR Kongo kommt immer noch viel zu wenig, die Tunesier ruhen sich auf ihrem knappen Vorsprung aus. Ein Ausgleich würde der Partie aus neutraler Sicht sehr gut tun. Aber wo soll der herkommen?

Fast der perfekte Auftakt für die Tunesier: Akaïchi taucht wenige Sekunden nach Wiederanpfiff mutterseelenalleine vor Keeper Kidiaba auf und überwindet ihn. Allerdings war der vermeintliche Doppelpacker zuvor deutlich im Abseits. Der Treffer zählt nicht.

Mbokani aus Kiew versucht es in der Nähe des Elfmeterpunktes mit Finesse und Technik, kann sich aber gegen zwei Tunesier nicht durchsetzen. Die Abwehr der Nordafrikaner um den sehr präsenten Aymen Abdennour erstickt jede Gefahr im Keim.

Tunesien verwaltet seine knappe Führung aktuell sehr souverän, bemüht sich aber nicht mehr ernsthaft ums Nachlegen. Müssen die Adler von Karthago auch nicht, solange die DR Kongo weiter so harmlos in der Offensive bleibt.

Mubele fasst sich aus der zweiten Reihe ein Herz, verzieht aber etwas. Die Kugel zischt links am Tor der Tunesier vorbei. Die DR Kongo wartet weiterhin auf ihre erste richtig gute Torchance.

Die Adler von Karthago wollen direkt nachlegen: Chikhaoui steht nach einem hohen Diagonalball diesmal links im Sechzehner völlig frei und jagt das Kunstleder per Volleyschuss in die Maschen. Allerdings steht das frühere Supertalent da deutlich im Abseits, sodass der Treffer zu Recht nicht zählt.

Gefährliche Konterszene jetzt für die Tunesier, aber Rechtsverteidiger Issama Mpeko unterbindet diesen mit gutem Timing im Zweikampf an seiner Seite. Die Defensive der Kongolesen steht insgesamt nun deutlich besser als zu Beginn der Partie.

Die Kongolesen ziehen gut über halbrechts auf, von dort kommt der Ball flach an die Sechzehnergrenze. Doch das Spielgerät holpert ein wenig auf dem nicht idealen Rasen und der völlig blank stehende Mubele tritt ein Luftloch. Trifft er den vernünftig, wird's brandgefährlich.

Tolle Aktion von Bolasie, der Abdennour rechts in Fünfernähe mit mehreren Haken schwindlig spielt und die Kugel dann wuchtig nach innen scheppert. Ein Abwehrspieler der Adler von Karthago klärt zur Ecke, die aber keine Gefahr bringt.

Die Tunesier haben inzwischen doch deutliche Feldvorteile und mehr Ballbesitz als der Gegner. Von den Kongolesen kommt nach wie vor viel zu wenig, die Mannschaft scheint ihre Ausgangslage nicht verinnerlicht zu haben.

Es entwickelt sich ein flottes Spielchen. Zwar steht die DR Kongo deutlich mehr unter Druck, aber die Offensivakzente setzen bislang die Adler von Karthago, die bei gegnerischem Ballbesitz sehr kompakt stehen, dann aber schnell ausschwärmen.

Gelbe Karte für Mohamed Ali Yaâkoubi (Tunesien)
Der Außenverteidiger kommt rechts an der Seite viel zu spät gegen Makiadi und lässt den Bundesligaprofi über die Klinge springen. Die erste Gelbe Karte der Partie ist völlig berechtigt.

Die erste Ecke der Adler von Karthago bringt sofort Gefahr. Chikhaoui kommt am kurzen Pfosten relativ unbedrängt zum Kopfball, setzt diesen aber links am Kasten vorbei. Kongos Keeper und Kapitän Kidiaba bleibt da etwas zu lange mauf der Linie kleben.

Schiedsrichter Bakary Gassama aus Gambia gibt die Partie frei. Die DR Kongo spielt in hellblau-rot, Tunesien ganz in weiß.

Die Mannschaften sind da, die Hymnen bereits verklungen und die Kapitäne Kidiaba und Chikhaoui bei der Seitenwahl. Der Ball kann also in wenigen Sekunden rollen, vor einer leider sehr armseligen Kulisse im nur spärlich gefüllten Estadio de Bata.

Die Tunesier laufen im 4-2-3-1 auf und werden sich voraussichtlich zunächst entgegen der Ankündigung ihres Trainers erst einmal auf die Defensive konzentrieren. Eine wichtige Rolle bei den "Adlern von Karthago" nimmt Innenverteidiger Aymen Abdennour. Der einst bei Werder Bremen gescheiterte spielt inzwischen eine gute Rolle in der französischen Ligue 1 beim AS Monaco.

Leekens' Gegenüber Jean Ibengé bleibt angesichts der engen Tabellenkonstellation natürlich gar nichts anderes übrig, als angriffslustig aufzutreten. In dieser Situation wiegt es umso schwerer, dass der Coach auf einen seiner erfahrensten Akteure verzichten muss: Kapitän und England-Legionär Youssuf Mulumbu laboriert an einer Oberschenkelverletzung, fehlt heute und kann möglicherweise selbst bei einem Viertelfinaleinzug nicht mehr ins Turnier eingreifen.

Momentan haben die DR Kongo und die Kapverden nämlich beide zwei Punkte auf dem Konto und sind torgleich. Der direkte Vergleich endete 0:0. Da könnte also abhängig vom Spielverlauf in beiden Partien ein spannendes Fernduell bevorstehen. Spielen beide mit dem gleichen Ergebnis Remis, müsste sogar das Los übers Weiterkommen entscheiden.

Tobias Knoop tickert. Viel Spaß!