Africa Cup 2015 Äquatorialguinea » Gruppe C » Liveticker: Ghana - Sénégal 1:2

Fazit:
Einer der Favoriten stolpert bereits zum Auftakt. Ghana verliert gegen Senegal mit 1:2. Die Mannschaft von Alain Giresse fuhr die drei Punkte aufgrund des späten Siegtreffers zwar mit Glück, dafür aber auch hoch verdient ein. Die Senegalesen waren das deutlich aktivere Team, das auch über weite Strecken des zweiten Durchgangs Siegeswillen erkennen ließ. Auf der anderen Seite enttäuschten die Black Stars maßlos. Lediglich durch eine unbedachte Aktion des gegnerischen Keepers in Führung geraten, zeigten die Männer von Avram Grant schon vor der Pause nicht allzu viel. Offenbar glaubte man, den knappen Vorsprung und später das Remis verteidigen zu können. Das schien den Ghanaern zu genügen. Entsprechend sparsam gestalteten sich ihre Offensivbemühungen nach dem Seitenwechsel. Und dieses destruktive Auftreten wurde am Ende bestraft.

Tooor für Senegal, 1:2 durch Moussa Sow
In der dritten Minute der Nachspielzeit gelingt doch noch der Siegtreffer - mit dem wohl besten Spielzug der Partie. An der Strafraumkante legt Mame Diouf direkt in den Lauf von Moussa Sow, der im Sechzehner aus etwa 14 Metern und nahezu zentraler Position mit dem rechten Fuß flach ins linke Eck trifft.

Die reguläre Spielzeit läuft in diesem Augenblick ab. Es gibt noch drei Minuten oben drauf.

André Ayew flankt von der rechten Seite. Im Sechzehner zentral vor dem Tor wirft sich Jordan Ayew in die Hereingabe und verpasst diese um Zentimeter.

Riesengelegenheit für Senegal! Kurz nach seiner Einwechslung hat Moussa Sow die Führung auf dem Fuß. Frei vor dem Tor schiebt er die Kugel knapp am linken Pfosten vorbei.

Senegal ist hier insgesamt weiterhin die bessere Mannschaft. Der Wille, heute mehr als einen Zähler zu holen, scheint bei den Männern von Alain Giresse größer. Ghana enttäuscht über weite Strecken.

Erstmals also greift Avram Grant personell ins Geschehen ein. Christian Atsu war nach einigen guten Sprints im ersten Durchgang, er holte immerhin den Elfmeter heraus, nach dem Seitenwechsel komplett abgetaucht.

Auf der anderen Seite ist Ghana nun bemüht, wieder verstärkt am Spiel teilzunehmen und dem Gegner das Feld hier nicht zu überlassen.

Tooor für Senegal, 1:1 durch Mame Diouf
Eine Flanke von der linken Seite verlängert Mame Diouf per Kopf an den rechten Pfosten, um dann am schnellsten zu reagieren. Beim zurück ins Feld springenden Ball ist der Ex-Hannoveraner als erster zur Stelle, wirft sich hinein und setzt die Kugel per Flugkopfball aus kurzer Distanz in die Maschen.

Lamine Gassama holt auf dem rechten Flügel gegen Abdul Rahman Baba einen Freistoß für Senegal heraus. Die Flanke von Pape Diop findet zwar den Kopf von Ludovic Sané, dessen Abschluss aber nicht zwingend gerät.

In der Endphase der ersten Hälfte können die Ghanaer das Geschehen besser vom eigenen Tor fernhalten und die Kontrolle zurückgewinnen. Den Männern von Avram Grant genügt es derzeit, den Rhythmus des Gegners zu stören.

Die Ghanaer schenken dem Gegner sehr viele Standards in Strafraumnähe. Jetzt flankt Pape Souaré von der linken Seite. Ludovic Sané wird im Sechzehner gerade noch beim Kopfball gestört. Die Kugel springt links am Kasten von Razak Brimah vorbei.

Großchance für Senegal! Spektakulär legt sich Mame Diouf acht Meter vor dem Tor quer in die Luft, um einen sehenswerten Fallrückzieher anzubringen. Der Ball des Ex-Hannoveraners kommt aufs Tor und wird von Razak Brimah gut pariert.

Lattenkopfball Senegal! Eine Flanke von der rechten Seite köpft Serigne Mbodj aus etwa sieben Metern in beinahe zentraler Position an die Querlatte.

Gelbe Karte für Dame N'Doye (Senegal)
An der Seitenlinie kommt Dame N'Doye viel zu spät und räumt Christian Atsu rustikal ab. Gelb ist die mehr als berechtigte Folge.

Auf Standards setzen die hünenhaften Senegalesen. Dafür aber müssen die Flanken präziser kommen. Gerade wurde die Hereingabe zu flach getreten, nun ist der Pass viel zu hoch angesetzt.

Auf der anderen Seite bekommen die Senegalesen den ersten Eckstoß zugesprochen. Die Hereingabe von der linken Seite köpft Papy Djilobodji am Tor vorbei.

Elfmeter für Ghana! Christian Atsu setzt einem langen Ball nach. Bouna Coundoul fehlt beim Herauslaufen das Timing. Unnötigerweise bringt er den Ghanaer im Sechzehner zu Fall. Klare Sache!

Die Senegalesen sorgen für die erste zielgerichtete Aktion. Ein langer Pass von Papy Djilobodji in die Spitze kommt bis zu Mame Diouf durch, der allerdings Probleme mit der Ballannahme hat.

Die Partie steht unter der Leitung von Bernard Camille von den Seychellen. An der Seite des 39-Jährigen agieren die Assistenten Peter Edibe aus Nigeria und Hassan Egueh Yacin aus Djibouti.

Zwei prominente Akteure sind heute nicht dabei. Ghanas Kapitän Asamoah Gyan erkrankte in der vergangenen Woche an Malaria. Da die Symptome früh erkannt wurden und die Behandlung entsprechend anschlug, brach das Fieber nicht vollends aus, weshalb im Turnierverlauf mit dem Einsatz von Gyan zu rechnen ist. Auf Seiten Senegals fehlt Sadio Mané aufgrund einer Knieverletzung.

Die Glanzzeiten Senegals liegen gut zehn Jahre zurück. Anfang des Jahrtausends gelang den Löwen von Teranga sogar einmal die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft und die Finalteilnahme bei der Afrikameisterschaft (beides 2002). Spätestens nach dem Erreichen des Halbfinales 2006 in Ägypten zeigte die Formkurve der Senegalesen nach unten – zum Teil steil nach unten. Erst seit Alain Giresse das Trainer-Zepter schwingt (2013), stabilisiert sich die Mannschaft wieder.

Die Ghanaer zählten in der jüngeren Vergangenheit zu den stärksten Mannschaften des Kontinents. Vier Mal in Folge schafften es die Black Stars beim Afrika Cup unter die besten Vier. Zudem entwickelten sich die Westafrikaner zuletzt zur Stammbelegschaft bei WM-Turnieren, seit 2006 ist man stets dabei gewesen. 2014 in Brasilien jedoch scheiterte Ghana schon in der Vorrunden. Und auch in den Monaten danach wusste man selten zu überzeugen.

Das Geschehen auf dem Rasen im Blick und die Hände an den Tasten hat für Euch Enrico Barz.