Africa Cup 2015 Äquatorialguinea » Gruppe D » Liveticker: Elfenbeinküste - Guinea 1:1

Fazit:
Die Elfenbeinküste wird bei ihrem ersten Auftritt im Afrika Cup 2015 ihrer Favoritenrolle nicht gerecht und kommt gegen Guinea nicht über ein 1:1 hinaus. Der Außenseiter startete dank Mohamed Yattaras Treffer aus der 36. Minute mit einer Führung im Rücken in Durchgang zwei, sah sich aber etwas einsatzfreudigeren Elefanten gegenüber. Der bis dahin beste Ivorer Gervinho übertrieb es dann aber mit der Aggressivität, schlug Gegenspieler Naby Keita ins Gesicht und musste sich nach nicht einmal einer Stunde mit einer glatten Roten Karte vorzeitig unter die Dusche verabschieden. Unmittelbar nach dem Platzverweis drückte Guinea auf das 0:2, blieb dabei allerdings erfolglos. Stattdessen erzielte Joker Doumbia den Ausgleich (72.). Bis zum Schlusspfiff passierte nicht mehr allzu viel. Irgendwann hatten sich beide Teams mit dem Remis abgefunden. Während Guinea diesen Punktgewinn als Achtungserfolg verbuchen kann, dürften die Elefanten allerdings darüber enttäuscht sein. Sie hatten den Sieg hier fest eingeplant. In der schweren Gruppe müssen sie die nötigen Zähler fürs Weiterkommen nun gegen Mali und Kamerun holen. Diese beiden Team stehen sich gleich noch im 20:00-Uhr-Spiel gegenüber. Das war's von hier. Einen schönen Abend noch!

Die Akteure haben nach über 90 Minuten sichtlich mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Die Beine sind schwer, alle Spielunterbrechungen werden genüsslich ausgekostet. 180 Sekunden Nachspielzeit laufen.

Beide Teams riskieren aktuell wenig bis gar nichts. Keiner will das Unentschieden und den wichtigen Punktgewinn gefährden. Momentan sieht es ganz danach aus, als würde es hier beim 1:1 bleiben.

... Die Ausführung verzögert sich etwas, weil Bailly auf dem Platz behandelt werden muss. Dann kommt der Ball aber doch nach innen. Gefährlich wird es dabei aber nicht.

Starke, wichtige Aktion von Kolo Touré! Nachdem sein Bruder Yaya vorne den Ball verdaddelt kontert Guinea schnell. Die Kugel kommt hoch und weit zu Abdoul Camara links im Sechzehner. Doch der Abwehrspieler aus Liverpool ist zur Stelle und klärt mit einem überragenden Tackling. Volles Risiko geht er da, aber trifft nur den Ball.

Guinea zog sich nach einer starken Phase im Anschluss an Gervinhos Platzverweis zu weit zurück und muss nun den Hebel wieder umlegen. Das gelingt dem Außenseiter allerdings ganz gut. Die kleine ivorische Druckphase ist offenbar schon wieder vorbei.

Tooor für Elfenbeinküste, 1:1 durch Seydou Doumbia
Ausgleich in Unterzahl! Die Elefanten sind wieder im Geschäft! Bony pflückt ein hohes Zuspiel direkt vor der Sechzehnermarkierung klasse mit der Brust runter und leitet das Spielgerät direkt weiter in den Lauf von Doumbia. Der eben erst eingewechselte Stürmer von CSKA Moskau taucht alleine vor Keeper Naby Yattara auf und spitzelt die Kugel eiskalt an diesem vorbei. Jetzt ist natürlich wieder alles offen in Malabo.

Nach längerer Durststrecke greifen die Ivorer wieder an und kontern den weit aufgerückten Gegner aus. Bei der hohen Flanke von links kommt Guineas Keeper Naby Yattara aber aus seinem Kasten und boxt das Kunstleder relativ sicher nach vorne weg. Da muss der Torhüter ran, weil Bony im Fünfer lauerte.

... Da brennt's aber lichterloh! Constant drückt den flach hineingespielten Ball am kurzen Pfosten ein paar Zentimeter am Eck vorbei. Wieder eine Top-Möglichkeit für den Außenseiter!

Lattenkracher von Ibrahima Traoré! Fast das 0:2! Der Gladbacher wühlt sich von rechts glänzend durch die Defensive der Elefanten und lässt aus 16 Metern einen eigentlich perfekten, wuchtigen Schuss ab. Nur der Querbalken verhindert den zweiten Treffer Guineas.

Rote Karte für Gervinho (Elfenbeinküste)
Die Ivorer sind nur noch zu zehnt - und das völlig zu Recht. Im Gewühl bei einer Ecke gehen mit Gervinho die Gäule durch. Der Stürmer aus Rom schlägt Gegenspieler Naby Keita ins Gesicht. Klarer kann ein Platzverweis nicht sein. Der beste Ivorer muss vorzeitig unter die Dusche. Ob wir ihn in dieser Gruppenphase überhaupt noch einmal wiedersehen?

Die Ivorer drängen Guinea zwar deutlich mehr hinten rein, tun sich im letzten Drittel aber nach wie vor schwer, Torchancen zu kreieren. Nach wie vor sind die Offensivkönner der Elefanten - mit Ausnahme vom starken Gervinho - nicht gut im Spiel.

Conté setzt an der linken Seite in der ivorischen Hälfte Issiaga Sylla ein. Der Linksverteidiger hat Platz, pfeffert die Kugel aber technisch ganz schwach ins Toraus. Das war seit langer Zeit mal wieder ein Entlastungsangriff Guineas. Der Außenseiter steht doch ein wenig mehr unter Druck als vor dem Seitenwechsel.

Immerhin mal! Bony packt einen aus! Der 32-Millionen-Euro Mann nimmt den Ball an der Sechzehnergrenze mit dem Rücken zum Tor an, dreht sich und feuert das Ding ein paar Zentimeter über den Querbalken. Das war die bislang einzige erwähnenswerte Szene des unter der Woche zu Manchester City gewechselten Angreifers.

... Aber Yaya Touré ist heute bisher ein Schatten seiner selbst. Der ManCity-Star pöhlt die Murmel zum wiederholten Mal völlig sinnfrei in die Mitte, wohl in der Hoffnung, dass irgendein Mitspieler damit etwas anfangen kann. Das kann aber keiner, sodass die Defensive leicht und locker klären kann.

Die Ivorer wirken geschockt, kommen derzeit wieder kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Guinea hat sein starkes Pressingspiel aus der Anfangsphase wieder aufgenommen. Das ist ein richtig starker Auftritt des Außenseiters bislang!

Tooor für Guinea, 0:1 durch Mohamed Yattara
Jetzt ist es passiert, der Außenseiter führt! Hohe Hereingabe von rechts, Aurier köpfelt am langen Pfosten den Ball wie ein Anfänger genau vor die Füße von Mohamed Yattara und der packt aus sieben Metern den Hammer aus und jagt die Kugel in die Maschen. Nichts zu halten für Keeper Gbohouo - und nun rennen die Elefanten gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner einem 0:1 hinterher.

Ein Freistoß des Underdogs aus guter Position rechts am ivorischen Sechzehner fliegt an Freund und Feind vorbei links neben dem Kasten ins Toraus. Bei den ruhenden Bällen haben beide Teams ihr Visier noch nicht richtig eingestellt. Nach Standards ist Torgefahr in dieser Partie bislang ein Fremdwort.

Bony stößt nach Steilpass aus dem Mittelfeld rechts im Sechzehner Guineas in die Gasse, gerät in vollem Tempo dann ins Stolpern und geht zu Boden. Schiedsrichter Charef steht perfekt und winkt die Partie direkt weiter. Kein Elfmeter und diese Entscheidung geht in Ordnung.

... Yaya Touré versucht es, wie bei der Ecke vorhin, flach und hart. Aber auch diesmal ist das keine erfolgversprechende Variante. Guineas Defensive kann locker klären.

Kalou macht Betrieb über seine rechte Seite, spielt den Ball flach und scharf nach innen, aber kommt nicht an Florentin Pogba vorbei. Der Abwehrmann aus Saint-Étienne macht bislang einen weitgehend guten Job.

Riesenmöglichkeit für die Elfenbeinküste! Aluminium! Gervinho hat an der Strafraumgrenze viel Platz, nimmt Fahrt auf, lässt zwei Gegenspieler aussteigen und zieht aus zehn Metern ab. Guineas Torwart Naby Yattara muss alles aufbieten, um den wuchtigen Abschluss zu parieren. Der Nachschuss des Römers landet dann sogar an der Latte!

Ecke jetzt für die Ivorer. Die wird von der linken Seite kommen...

Ibrahima Traoré bricht rechts draußen im Vollsprint durch, findet mit seiner Flanke aber keinen Abnehmer. Die ivorische Hintermannschaft kann klären. Es entwickelt sich langsam ein flottes Spielchen.

... Fofana erwischt die hohe Hereingabe acht Meter vor dem Tor zwar, drückt die Kugel aber deutlich am Kasten vorbei.

... Die bringt aber keine Gefahr. Mehr oder weniger souverän pflückt Keeper Sylvain Gbohouo, einer der wenigen Nicht-Legionäre der Elfenbeinküste, das Kunstleder aus der Luft.

Der Favorit ist offenbar noch etwas überrascht vom frechen Auftakt des Gegners und bekommt noch gar keine Sicherheit in sein Passspiel. Die Spieler der Elfenbeinküste verlieren sehr häufig sehr früh den Ball und somit sind ihre starken Offensivakteure noch nicht zu sehen.

Das ungleiche Duell Favorit gegen Außenseiter ist - vom algerischen Referee Mehdi Abid Charef angepfiffen - unterwegs. Die Ivorer spielen in ihren bekannten orangefarbenen Trikots, Guinea in weiß.

Die Teams sind da, die Hymnen verklungen und auf den Rängen herrscht schon eine große Vorfreude. Bevor gleich der Ball rollt, gibt es aber wie üblich bei diesem Turnier eine Schweigeminute für die Ebola-Opfer. Das dürfte ganz besonders für die Kicker aus Guinea ein emotionaler Moment sein.

Der Favorit startet heute mit allem, was Rang und Namen hat: Die beiden Tourés, Cheick Tioté von Newcastle United, Kalou, Gervinho und Bony stehen in der Anfangsformation. Auf der Bank hält sich beispielsweise noch ein ausgewiesener Torjäger wie Seydou Doumbia aus Moskau bereit.

Der formstarke Gladbacher zählt zu den bekanntesten Spielern im Kader Guineas. Mit dem 21-jährigen Mohamed Yattara von Olympique Lyon verfügt der Underdog außerdem über ein hoffnungsvolles Talent, dessen Stern bei diesem Afrika Cup aufgehen könnte.

Bei vergangenen Turnieren scheiterten die Ivorer oftmals daran, dass elf Individualisten und keine Mannschaft auf dem Platz standen. Das will Renard ändern. "Wir müssen ein Team bilden, das gut zusammenarbeiten kann. Das ist das wichtigste im Fußball, nicht die großen Namen", sagte der Coach. "Selbst wenn man hier mit Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimović antreten würde, wäre das keine Erfolgsgarantie."

Nun müssen es also andere richten. Doch nach wie vor tummeln sich zahlreiche namhafte Spieler aus den europäischen Topligen im Kader der Westafrikaner. Darunter die Touré-Brüder Yaya (Manchester City) und Kolo (Liverpool), Salomon Kalou (Hertha BSC) und Gervinho (AS Roma). Drogbas Position als Sturmführer soll Wilfried Bony übernehmen, der im Jahr 2014 in der englischen Premier League so oft traf wie kein anderer Spieler und vor wenigen Tagen für über 30 Millionen Euro von Swansea zu Manchester City wechselte.

Tobias Knoop tickert. Viel Vergnügen!