09.11.2014 16:40 Uhr

Zürich gewinnt Spektakel in Aarau

Der FC Zürich konnte das hitzige Spiel für sich entscheiden
Der FC Zürich konnte das hitzige Spiel für sich entscheiden

In einer unglaublichen Partie bezwang der FC Zürich Gastgeber FC Aarau mit 1:0. Diese spielten lange Zeit in Unterzahl und beendeten die Partie schliesslich mit neun Spielern. Dennoch könnte der FCZ-Sieg knapper nicht sein.

Als wenige Minuten vor Schluss die Sonne über dem Brügglifeld plötzlich durch die Wolkendecke brach, war es als ob ein Schlachtfeld nach einem erbitterten Kampf beleuchtet wurde. Und der Kampf war noch nicht vorbei. In der Nachspielzeit schlitterte der nach vorne geeilte Joël Mall nur knapp am Ball und dem Last-Minute-Ausgleich vorbei. Es wäre die Krone gewesen einer Partie, die für viel Diskussionsstoff sorgte. Doch alles der Reihe nach.

Die Startphase ließ überhaupt nicht erahnen, was noch kommen sollte. Nach ausgeglichenen vierzehn Minuten kam der FCZ zu einem Eckball, und in der Mitte segelte Joël Mall am Leder vorbei. Der junge Nico Elvedi stieg höher als seine Gegner und erzielte das 1:0 per Kopf. Es sollte das einzige Tor bleiben. Nach knapp zwanzig Minuten trat dann der österreichische Spielleiter Rene Eisner ein erstes Mal in Aktion. Er stellte Sandro Wieser nach einem brutalen Foul gegen Gilles Yapi mit der Roten Karte vom Feld. Ein absolut korrekter Entscheid, Wieser traf Yapi mit gestrecktem Bein am Knie, dieser musste mit der Bahre vom Feld getragen werden und dürfte sich schwer verletzt haben. Nur wenige Minuten später fällte Stephan Andrist Yacine Chikhaoui im Strafraum. Amine Chermiti verwandelte den Strafstoss zunächst souverän, doch Eisner liess ihn wiederholen. Burim Kukeli war offenbar zu früh in den Strafraum gerannt. Joël Mall hielt den zweiten Versuch und verwandelte das Brügglifeld damit in eine tobene Arena.

FCA kämpft aufopferungsvoll

Nach dem Spektakel der ersten Halbzeit ging es auch in der zweiten in dieser Tonart weiter. Trotz Überzahl gelang es dem FC Zürich nicht, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Maurice Brunner, Chermiti und Chikhaoui vergaben beste Möglichkeiten. Auf der anderen Seite erkämpfte sich jedoch auch der FC Aarau immer wieder Räume und war einige Male nahe am Ausgleich. Dazwischen gab es immer wieder unsportliche Aktionen abseits des Spielgeschehens, der traurige Höhepunkt erfolgte in der 81. Minute. Torschütze Elvedi wurde von einem Gegenstand aus dem Publikum getroffen und blutete anschließend im Gesicht. Die Unterzahl der Gastgeber wurde kurz vor Schluss sogar noch verstärkt. Oliver Jäckle hielt Chermiti zurück, der wohl alleine auf Mall hätte losziehen können. Schiedsrichter Eisner taxierte die Aktion als Notbremse und schickte auch Jäckle vom Feld. Die Schlussphase gehörte dennoch den Aarauern, die mit neun Mann den Strafraum des FCZ belagerten und auf den Lucky Punch hofften. Am Ende vergeblich.

Das Spiel wird sicherlich noch zu reden geben. Der FC Zürich gewinnt trotz einer gewissen Nachlässigkeit nach der Pause mit 1:0 und bleibt an Leader Basel dran. Zu neunt werden die Aarauer nicht für ihren Kampf belohnt und bleiben auf dem sechsten Tabellenplatz hängen.

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Stefan Hürst