27.04.2024 07:57 Uhr

Hoeneß teilt erneut gegen frühere Bayern-Führung aus

Uli Hoeneß (unten links) hat für die ehemalige Führung des FC Bayern wenig übrig
Uli Hoeneß (unten links) hat für die ehemalige Führung des FC Bayern wenig übrig

Schon kurz nach dem Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim FC Bayern ließ Klub-Patron Uli Hoeneß kein gutes Haar an der Arbeit des geschassten Führungsduos. Jetzt hat der 72-Jährige noch einmal nachgelegt.

Man habe "zugegebenermaßen unruhige Zeiten in der Führung" gehabt, gestand Hoeneß am Freitag bei einem Podiumsgespräch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Unter den neuen Verantwortlichen Max Eberl und Christoph Freund gehe der Trend nun endlich wieder in die richtige Richtung, hob der langjährige Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters hervor. "Die machen das sehr gut", lobte Hoeneß.

Den ehemaligen Funktionären warf er dagegen vor, viele schlechte Entscheidungen getroffen zu haben. Eine davon sei die Beurlaubung von Julian Nagelsmann vor rund einem Jahr gewesen.

Hoeneß wünscht sich generell wieder einen anderen Spirit beim FC Bayern.

"Bis vor ein, zwei Jahren lief alles glatt. Die Meisterschaften wurden relativ locker geholt, in der Champions League alle Vorrundenspiele gewonnen – da scheint eine gewisse Sattheit in den Verein eingedrungen zu sein", gab der einstige Manager zu bedenken.

Mehr noch: "Wir hatten zu wenige junge, ehrgeizige Spieler, die von hinten nachgedrängt haben."

FC Bayern: Hoeneß deutet Interesse an Wirtz an

In Zukunft will Hoeneß bei seinem Herzensklub neuen Erfolgshunger spüren. Große Hoffnungen setzt er dabei in Sportdirektor Freund.

"Er hat für Red Bull Salzburg einen Transferüberschuss von über 600 Millionen Euro erwirtschaftet, das ist der Ansatz für Bayern", verdeutlichte der Weltmeister von 1974. Der Österreicher kenne "jeden guten jungen Spieler auf der Welt".

Talentförderung soll an der Säbener Straße fortan wieder groß geschrieben werden. Mega-Ablösen dürften hingegen eine Ausnahme bleiben.

"Wir können einmal 100 Millionen Euro für einen Harry Kane ausgeben, vielleicht noch einmal für einen deutschen Spieler, aber nicht vier oder fünf Mal", erklärte Hoeneß, der damit auf Leverkusens Überflieger Florian Wirtz angespielt haben dürfte.