12.04.2016 13:27 Uhr

Schwere Ausschreitungen bei Beşiktaş-Sieg

Anhänger von Beşiktaş suchen Schutz vor dem Tränengas
Anhänger von Beşiktaş suchen Schutz vor dem Tränengas

Schwere Ausschreitungen haben die Eröffnung der neuen Heimstätte von Beşiktaş überschattet und dem türkischen Fußball einen weiteren Zacken aus der Krone gebrochen.

Vor dem 3:2-Erfolg von Beşiktaş gegen Bursaspor am Montagabend gab es heftige Tumulte. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Polizei ging gegen die Anhänger von Beşiktaş vor, als das Gedränge vor Sicherheitsabsperrungen zu stark geworden sei, berichtete die Nachrichtenagentur "DHA". Den wichtigen Sieg des Tabellenführers im neuen Stadion sicherte Mario Gomez fast im Alleingang mit einem Doppelpack.

Angesichts des Eingreifens der Polizei schallten von den Rängen zu Beginn der Partie Protestrufe gegen die Sicherheitskräfte. Anhänger des Arbeiterclubs gelten als eher regierungskritisch. Die Fangruppe "Carsi" spielte während der Proteste in Istanbul im Sommer 2013 eine wichtige Rolle bei den Protesten.

Bei der offiziellen Einweihungsfeier des Stadions am vergangenen Sonntag hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine Rede gehalten. Es waren nur ausgewählte Gäste geladen.

Keine U-Bahn, keine Gästefans

Nun fürchtet man in Istanbul weitere Ausschreitungen. Im Derby am Mittwoch zwischen Galatasaray und dem Tabellenzweiten Fenerbahçe sollen strengste Sicherheitsvorkehrungen greifen. Das Aufeinandertreffen der Erzrivalen war am 20. März geplant gewesen, die Behörden hatten aber kurz vor Anpfiff wegen eines befürchteten Anschlags das Spiel abgesagt. Nach den jüngsten Anschlägen in der Türkei sind die Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Leben ohnehin hoch.

Bei der Neuansetzung wird es "NTV Spor" zufolge ungewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen geben. So soll die Fahrt mit der U-Bahn zur Arena nicht möglich sein, Anhänger seien aufgerufen, mit Autos oder mit Sonderbussen der Stadt zu kommen. Vor dem Stadion ist demnach vorgesehen, dass Fans mehrere Kontrollen passieren. Anhänger der Gästemannschaft Fenerbahçe dürfen - wie seit Jahren üblich - nicht ins Stadion.