25.01.2017 15:00 Uhr

Kalou "enttäuscht" nach Afrika-Cup-Aus

Salomon Kalou (l.) flog mit der Elfenbeinküste aus dem Afrika Cup
Salomon Kalou (l.) flog mit der Elfenbeinküste aus dem Afrika Cup

Die Trophäe für den "Mann des Spiels" nahm Salomon Kalou mit gequälter Miene entgegen. Die persönliche Ehrung nach dem 0:1 (0:0) der Elfenbeinküste im dritten Vorrunden-Spiel des Afrika Cups gegen Marokko war für den ivorischen Nationalspieler kein wirklicher Trost.

"Natürlich bin ich enttäuscht", sagte der Bundesliga-Profi von Hertha BSC nach der Niederlage, die auch das überraschende Aus des Titelverteidigers besiegelte. "Das ist Fußball. Wir haben nicht schlecht gespielt. Aber am Ende hat es nicht gereicht", sagte er.

Nach drei Partien ohne Sieg ist der Afrika Cup für die Ivorer in diesem Jahr schneller beendet als von den Fans und der Mannschaft erhofft. Der Bundesliga-Fünfte Berlin dagegen dürfte nicht allzu traurig über den frühen K.o. sein. "Heut darfst du traurig sein, @salomonkalou! Aber wir bauen dich rasch wieder auf & freuen uns auf dich", schrieb der Hauptstadtklub nach der Niederlage auf Twitter. Der 31 Jahre alte Stürmer dürfte den Berlinern nach dem Aus früher als erwartet in der Bundesliga wieder zur Verfügung stehen.

Wirbel um einen möglichen Rücktritt Kalous

Auch um Kalou selbst gab es nach dem Schlusspfiff einigen Wirbel. Aussagen, in denen er der Mannschaft und den jungen Talenten viel Glück für die Zukunft wünschte, wurden von einigen Medien als Rücktritt aus der Nationalmannschaft interpretiert. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst aber nicht. Kalou wurde gegen Marokko zwar zum "Mann des Spiels" gewählt, vergab aber gleich mehrere Chancen zur Führung. Stattdessen schlenzte Rachid Alioui den Ball aus 20 Metern überlegt zum Siegtreffer ins Netz (64. Minute).

Nach ihrem Triumph vor zwei Jahren waren die Elefanten auch in diesem Jahr in Gabun mit großen Hoffnungen in das Turnier gegangen. Doch ohne den früheren Kapitän Yaya Touré, der 2016 aus der Nationalelf zurückgetreten war, konnte das Team die Erwartungen nicht erfüllen. "Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Elfenbeinküste, die wirklich enttäuscht sein werden", sagte Trainer Michel Dussuyer. Mittelfeldspieler Franck Kessie gab zu: "Es ist brutal, so in der ersten Runde auszuscheiden. Das ist hart zu schlucken."

Frühere ivorische Fußball-Legenden wie Touré oder Ex-Stürmerstar Didier Drogba warnten dagegen vor zu heftiger Kritik an dem jungen Team. "Diese Mannschaft ist jung und talentiert, sie ist selbst am meisten enttäuscht. Sie werden stärker zurückkommen", schrieb Drogba auf Twitter. "Lasst uns im Angesicht der Niederlage stark und demütig bleiben. Wir müssen wieder aufstehen und neu starten", forderte Touré. "Diese neue Generation wird eines Tages gewinnen."