Vertrauenscheck – das macht den richtigen Schlüsseldienst aus

Die schnellen Helfer in der Not sind durch viele schwarze Schafe der Branche immer wieder in Misskredit geraten: Schlüsseldienst. Dabei sind die Experten besser als ihr Ruf - vor allem die lokalen Schlüssel- und Öffnungsexperten.
Wie leicht es ist, einen seriösen Schlüsseldienst zu finden, zeigen die folgenden Tipps.
1. Lokale Schlüsseldienste bevorzugen
Tür zu, doch der Schlüssel liegt noch in der Wohnung. Was nun? Häufig geht der erste hektische Griff zum Smartphone, um über die Suchmaschine einen Schlüsseldienst zu finden. Eine gute Lösung, doch die ersten Suchergebnisse sollten übersprungen werden.
Wer beispielsweise nach "Schlüsseldienst Mannheim" sucht, bekommt bereits auf der ersten Seite zahlreiche Anbieter präsentiert. Beim genaueren Hinsehen sind die ersten Schlüsseldienst- Empfehlungen jedoch häufig durch Werbung unterstützt. Das bedeutet: Diese Schlüsseldienste sind nicht zwangsläufig aus der näheren Umgebung, sondern könnten zum teuren Kostenvergnügen werden. Deshalb ist bei der Suche nach einem Schlüsseldienst Lokalpatriotismus gefragt. Schließlich würde ein echter Fan von Waldhof Mannheim auch nie Sympathien für 1860 in München hegen.
2. Beauftragung am Telefon mit verbindlicher Preisangabe
Nachdem ein Schlüsseldienst gefunden wurde, folgt meist der Anruf. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zu unseriösen und seriösen Schlüsseldiensten. Renommierte lokale Anbieter lassen sich das Problem am Telefon schildern und bereiten ein verbindliches Angebot für den Brutto-Gesamtpreis. Unseriöse Anbieter hingegen wollen sich am Telefon häufig nicht auf einen Preis festlegen und versuchen sich oftmals sogar in Verhandlungen.
Darauf sollten sich Verbraucher nicht einlassen. Stattdessen das Schlüssel-Problem präzise schildern und sich erklären lassen, was der Monteur als Lösungsansatz nutzen möchte. Auch auf eine Verbindlichkeit von Anfahrtszeiten dürfen Verbraucher bestehen. Lokale Schlüsseldienst kennen die Umgebung und sind meist innerhalb kürzester Zeit zur Stelle. Schlüsseldienste, welche jedoch durch eine zentrale Hotline beauftragt werden, brauchen häufig länger und treffen unzuverlässige Zeitangaben.
Tipp: Am Telefon sollten Verbraucher auf die Einhaltung der Anfahrtszeiten bestehen. Gleichwohl können sie zum Ausdruck bringen, dass der Auftrag storniert wird, falls der Monteur nicht innerhalb des genannten Zeitrahmens eintrifft. Eine Absicherung für den Notfall, falls es nach der Beauftragung zu Rechtsstreitigkeiten kommen könnte. Wer kann, sollte das Telefonat aufnehmen. Aber Vorsicht: Der Mitschnitt ist nur erlaubt, wenn der Teilnehmer am anderen Ende des Telefons darüber wurde und dem zugestimmt hat.
3. Bei der Arbeit genau über die Schulter schauen
Mitarbeiter von einem seriösen Schlüsseldienst haben auch bei den Arbeiten vor Ort nichts zu verbergen. Hat der Monteur die Auftragsadresse erreicht, läuft gemeinhin die Uhr für die Abrechnung der Arbeitszeit. Deshalb am besten zum Selbstcheck die Uhrzeit für die Ankunft notieren, um diese später mit den Angaben auf der Abrechnung abzugleichen.
Unseriöse Schlüsseldienst nutzen oftmals die Nervosität und Unsicherheit der Verbraucher aus und lassen Formulare vorab blanko unterschreiben. Ein Nachteil für die Verbraucher, denn mit der Unterschrift haben sie (auch den noch leeren Feldern) zugestimmt. Nun kann der Monteur theoretisch alle Angaben verfassen, sogar nicht ausgeführte Leistungen. Ein seriöser Anbieter (beispielsweise Schlüsseldienst Adler Stuttgart) erstellt nach der Arbeit im Beisein der Auftraggeber das Formular und lässt es nach etwaigen Erklärungen der Leistungen und einzelnen Positionen unterzeichnen.
Diese Informationen sollten auf dem Formular immer zu finden sein
Auch bei der Gestaltung des Formulars können Verbraucher seriöse und unseriöse Anbieter voneinander unterscheiden. Steht beispielsweise gar keine Adresse oder die Steuernummer auf dem Papier, sollte Skepsis herrschen. Basierend auf der deutschen Rechtsprechung sind Unternehmen dazu verpflichtet, vollständige Angaben zu ihrer Unternehmensanschrift zu machen. Hierzu gehört auch die Steuernummer. Auch der Inhaber muss auf dem Formular genannt sein.

4. Keine Zahlungen unter Druck
Lokale seriöse Anbieter erstellen die Rechnung für die Dienstleistung nach vollständiger Durchführung. Eine Zahlung vorab ist in den meisten Fällen nichts erforderlich. Es kann in Absprache mit dem Kunden sein, dass beispielsweise eine Anzahlung geleistet werden kann. Darüber erhalten Kunden jedoch eine Quittung und der Betrag wird auf die spätere Rechnungssumme angerechnet.
Unseriöse Schlüsseldienste setzen die Kunden vor Ort häufig unter Druck. Sie verlangen für die Türöffnung eine Bezahlung vorab und stellen häufig gar keinen Quittungsbeleg aus. Wer solche unseriösen Machenschaften erlebt, sollte umgehend die Polizei darüber informieren. Hier ist die Gesetzeslage eindeutig, denn Nötigung ist ein Straftatbestand.
Darf der Schlüsseldienst-Mitarbeiter meinen Ausweis sehen?
Seriöse Schlüsseldienste sind dazu angehalten, die Türöffnung nur mit einer Zutrittskontrolle durchzuführen. Dass bedeutet: Sie stellen sicher, dass die Tür tatsächlich einer dort wohnhaften Person geöffnet wird. Als Nachweis verlangen Schlüsseldienste beispielsweise ein Ausweisdokument. Befindet sich dies in der verschlossenen Wohnung, werden oftmals Kontrollfragen gestellt (u. a. Wie sieht der Flur aus?). Haben die Schlüsseldienst-Mitarbeiter Zweifel an der Echtheit der Angaben, sind auch sie dazu angehalten, die Polizei zu rufen. Andernfalls könnten sie für die Beihilfe bei kriminellen Handlungen belangt werden.
Tipp: Preise immer überprüfen
Die Preise für die Türöffnungen können, abhängig vom Wochentag und dem Aufwand, deutlich variieren. Häufig haben Kunden in der Notsituation keine Vorstellung, wie viel eine seriöse Türöffnung Kosten könnte.
Die lokalen Handwerkskammern stellen eine Vergütungstabelle zur Verfügung, in der die lokalen Preise aufgeführt sind. Als Richtwert: An Werktagen kostet eine Türöffnung zwischen 8:00 Uhr und 18:00 Uhr ca. 100 Euro. Außerhalb dieser Zeiten kann ein Zuschlag von 50 Prozent erhoben werden. Beträgt der Preis für die Türöffnung auch an Sonn- und Feiertagen mehr als 250 Euro, sollten Kunden genauer hinschauen. Im Zweifelsfall bei Unklarheiten immer die Polizei zurate ziehen.