Frauen Freundschaft 2016 » November » Liveticker: Deutschland - Norwegen 1:1

Fazit:
Im letzten Länderspiel des Jahres muss sich die deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft mit einem Unentschieden begnügen. Von den Norwegerinnen trennte sich der Olympiasieger 1:1. Wegen vieler personeller Probleme und aufgrund des Testspielcharakters sollte Steffi Jones mit dem Ergebnis leben können. Insgesamt aber hätten sich die Gastgeberinnen sicherlich einen Sieg verdient. Auch wenn im Spielaufbau wegen zahlreicher Ungenauigkeiten nicht alles klappte, so waren letztlich doch genügend Chancen vorhaben, um die Angelegenheit im zweiten Durchgang klären zu können. Leicht wurde es dem Europameister nicht gemacht, Norwegen agierte über 90 Minuten aus einer sicheren Abwehr heraus, die wenig Raum ließ. Im Spiel nach vorn aber bauten die Skandinavierinnen im Spielverlauf immer mehr ab, strahlten am Ende keine Gefahr mehr aus. Für beide Mannschaften ist das Länderspieljahr nun beendet. 2017 wartet die Europameisterschaft in den Niederlanden, für die Deutschland wie auch Norwegen qualifiziert sind.

Eine vermutlich letzte Ecke bekommt der Gastgeber zugesprochen. Carolin Simon bringt die Kugel hoch von der linken Seite herein. Für die Flanke findet sich keine Kopfballabnehmerin. Eine weitere Gelegenheit wird es nicht geben. Die Schiedsrichterin führt die Pfeife zum Mund.

Das muss es sein! Noch einmal segelt eine Ecke der Deutschen von der linken Seite in den Strafraum. In der Mitte bekommen die Norwegerinnen den Ball nicht weg. Kathrin Hendrich dreht sich schnell. Mit langem Bein spitzelt die Abwehrspielerin die Kugel aus kurzer Distanz ganz knapp am rechten Pfosten vorbei.

Rauch ans Gestänge! Nur wenige Sekunden auf dem Platz - da zieht Felicitas Rauch fulminant ab. Der Rechtsschuss aus gut 17 Metern knallt gegen den rechten Pfosten.

Böser Schnitzer von Andrine Hegerberg! Svenja Huth schnappt sich die Kugel und hat freie Bahn. Im Sechzehner angekommen, prescht Maren Mjelde von links heran und erzwingt einen überhasteten Torabschluss. Somit hat Ingrid Hjelmseth wenig Mühe, den flachen Ball aufzunehmen.

Norwegen bekommt einen Eckstoß auf der linken Seite zugesprochen. Die Hereingabe landet bei Nora Holstad Berge, deren Kopfball deutlich links am Gehäuse von Almuth Schult vorbei fliegt.

Gestützt von einem Betreuer verlässt Dzsenifer Marozsán das Spielfeld. Das wird nicht weiter gehen.

Auf der rechten Seite tankt sich Anna Blässe sehr gut an der Grundlinie durch. Der Flachpass in die Mitte landet jedoch in den Füßen einer Norwegerin.

Nun taucht Svenja Huth auf der rechten Seite an der Grundlinie auf und zieht die Kugel zurück in die Mitte. Alexandra Popp ist eingerückt und versucht es direkt mit dem rechten Fuß. Doch die 25-Jährige trifft das Spielgerät nicht richtig.

Inzwischen halblinks im Sechzehner positioniert, nimmt Svenja Huth einen zu kurz abgewehrten Ball direkt mit dem linken Fuß. Der Schuss aus etwa zwölf Metern ist zu unplatziert. Ingrid Hjelmseth greift sicher zu.

Carolin Simon vom SC Freiburg kommt übrigens zu ihrem Länderspieldebüt.

Nach einer kurzen Ecke erhält Dzsenifer Marozsán die Kugel zurück und flankt hoch in die Mitte. Die Norwegerinnen bekommen die Sache nicht geklärt. Aus halbrechter Position zieht Svenja Huth ab. Ihr aber steht Vilde Bøe Risa im Weg. Den abgefälschten Ball nimmt Ingrid Hjelmseth problemlos auf.

Auf der Gegenseite taucht Lisa-Marie Utland schon wieder halbrechts im Sechzehner auf. Mit dem linken Fuß visiert die 24-Jährige das lange Eck an. Dorthin taucht Almuth Schult ab und schnappt sich den Ball.

Aus dem rechten Halbfeld spielt Vilde Bøe Risa das Kunstleder ins Sturmzentrum. Erneut zeigt sich Josephine Henning unsicher. Ada Hegerberg spitzelt den Ball zur freistehenden Lisa-Marie Utland. Deren Rechtsschuss kommt zu zentral. Da greift Almuth Schult sicher zu.

Norwegen igelt sich nun natürlich erst recht hinten ein. Die Räume werden zunehmend enger. Und das DFB-Team tut sich schwer, Lücken zu finden. Richtigerweise probieren es die Gastgeber immer wieder über die Flügel. Doch mehr als Eckstöße kommen dabei nicht heraus.

Am Spiel ändert sich nicht so viel. Die Deutschen sind weiterhin tonangebend. Mehr als optische Überlegenheit entspringt den Bemühungen nicht. Direkte Torgefahr strahlen die Damen von Steffi Jones nicht aus.

Tooor für Norwegen, 0:1 durch Ada Hegerberg
Andrine Hegerberg schlägt die Kugel einfach mal recht planlos nach vorn. Josephine Henning steht schlecht, hat gegen die clevere Ada Hegerberg das Nachsehen. Die Stürmerin geht auf und davon, kurvt links an Almuth Schult vorbei. So sehr sich die deutsche Torhüterin auch streckt, den Ball erwischt sie nicht. Locker schiebt Hegerberg mit dem linken Fuß ein und erzielt ihr 35. Länderspieltor.

Defensiv erweist sich die deutsche Elf bisher sehr sattelfest. Da arbeitet man überaus konzentriert. Erste zaghafte norwegische Bemühungen werden konsequent abgeblockt.

Sofort sind die deutschen Damen bemüht, das Kommando zu übernehmen. Svenja Huth wagt einen ersten Vorstoß über die rechte Seite. Ihre Hereingabe kommt nicht bei Lina Magull an. Immerhin springt die erste Ecke dabei heraus, die aber nichts einbringt.

Um die Spielleitung kümmert sich ein französisches Unparteiischengespann mit Stéphanie Frappart an der Spitze. Der WM- und Olympia-erfahrenen Schiedsrichterin stehen Manuel Nicolosi und Jennifer Maubacq zur Seite.

Im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben im kommenden Jahr ist man in Norwegen noch nicht optimal aufgestellt. Es fehlt ein Trainer. Nachdem Roger Finjord seine Mission mit der erfolgreichen EM-Qualifikation erfüllt sah und aus persönlichen Gründen zurücktrat, herrscht auf diesem Posten Ungewissheit. Zunächst kümmert sich Leif Gunnar Smerud seit Oktober interimsmäßig um die Belange der Damen. Den Kader für dieses Spiel nominierte Geir Hansen. Die Trainer aus dem Nachwuchsbereich des norwegischen Fußballverbandes gelten als Übergangslösungen.

Allein bei Europameisterschaften standen sich Deutschland und Norwegen zehnmal gegenüber. Darunter waren vier Endspiele, die in aller Regelmäßigkeit an das DFB-Team gingen. So auch bei der letzten EM 2013, als sich die deutsche Auswahl im schwedischen Solna knapp mit 1:0 behauptete. Das bis heute letzte Aufeinandertreffen gab es in der Gruppenphase der WM 2015 im kanadischen Ottawa, wo man sich 1:1 trennte und später gemeinsam ins Achtelfinale einzog.

Die europäischen Titelkämpfe sind denn auch das nächste große Ziel der norwegischen Frauen. Dafür qualifizierten sie sich souverän und ohne Niederlage als Erster der Gruppe 8 – vor den Österreicherinnen, die ihnen im Juni den einzigen Punktverlust beibrachten (2:2). Bei der Endrunde, die im Sommer kommenden Jahres in den Niederlanden stattfinden wird, bekommen es die Nordeuropäerinnen in ihrer Gruppe A mit der Mannschaft des Gastgebers, Belgien und Dänemark zu tun.