11.08.2014 11:42 Uhr

Salzburg trotz 8:0 nicht zufrieden

Hütter hat auch Schwächen bemerkt
Hütter hat auch Schwächen bemerkt

Mit einem 8:0-Kantersieg einen neuen Bundesliga-Rekord in der Ära von Red Bull aufgestellt, aber nicht ganz zufrieden. Salzburg-Trainer Adolf Hütter verzichtete nach dem Bestschießen im Derby gegen Grödig am Sonntag auf große Lobeshymnen, war darauf bedacht, im Hinblick auf das Playoff-Duell der Champions League gegen Schwedens Meister Malmö FF auch die negativen Dinge seines Teams anzusprechen.

"Es freut mich, dass die Mannschaft 90 Minuten versucht hat, nach vorne zu spielen, aber trotzdem war ich zur Pause nicht zufrieden, sondern böse, weil wir drei hochkarätige Chancen von Grödig zugelassen haben, die gegen Malmö zu einem Tor führen können", ärgerte sich Hütter. So hätten Philipp Huspek, Stefan Nutz und vor allem der Ex-Salzburger Yordy Reyna in der einzig guten Phase der Grödiger beim Stand von 0:3 eigentlich das eine oder andere Tor machen müssen.

Abgesehen von dieser fünfminütigen Schwächephase ließen die "Bullen" aber nichts zu. "In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft was dies betrifft taktisch besser verhalten", freute sich Hütter. Die Spieler waren nach Vorbild ihres Trainers durchaus selbstkritisch. "Wir hatten viele gute Phasen, aber es war nicht alles optimal und das müssen wir hinsichtlich Malmö abstellen", forderte Rechtsverteidiger Christian Schwegler. Torhüter Péter Gulácsi ergänzte: "In den ersten 15 Minuten sind wir nicht so kompakt gestanden, das darf uns international nicht passieren."

Grödig-Defensive völlig überfordert

In der Offensive zeigten die Salzburger jedenfalls welch großes Potenzial sie haben. Grödig war drei Tage nach dem Aus in der Qualifikation der Europa League gegen den FC Zimbru in der Defensive aber völlig überfordert und kein wirklicher Maßstab für die letzte Hürde auf dem Weg in die "Königsklasse". "So einen Klasse-Unterschied wie heute habe ich in meiner Karriere noch nie wahrgenommen", bemerkte Schwegler.

Gründe für den Erfolgslauf der "Bullen", die nach ihren vier Ligasiegen bei einem Torverhältnis von 21:1 halten, gibt es neben dem großen Selbstvertrauen viele. "Wir sind eine verschworene Einheit innerhalb und außerhalb des Platzes und haben ganz einfach eine Riesenfreude an unserem Spiel", sagte Schwegler. Dem konnte Andreas Ulmer nur zustimmen. "Viel Laufarbeit, viel Disziplin und weil einfach alle Spieler hervorragend nach vorne und nach hinten arbeiten", nannte der Linksverteidiger Erfolgsfaktoren.

Beeindruckend war im abschließenden Spiel der vierten Liga-Runde, dass die Salzburger trotz einer 5:0-Pausenführung nicht zurückschalteten, fast 90 Minuten mit viel Tempo auf ein Tor spielten. "Wir haben nie aufgehört, hungrig zu sein, haben keinen Gang runtergeschaltet, darum haben wir dann auch noch drei Hütten gemacht", erklärte Kevin Kampl. Hütter stand damit im fünften Duell Salzburg - Grödig zum ersten Mal auf der Siegerseite. In der vergangenen Saison hatte er noch als Grödig-Coach vier vom Ergebnis her klare Schlappen (1:4,0:3,0:6,1:3) kassiert.

Freier Montag als Lohn

Als Belohnung bekamen die Kicker des Tabellenführers am Montag frei. Ab Dienstag beginnt die Vorbereitung auf Ligaspiel Nummer fünf am Samstag bei Admira Wacker. In den Köpfen ist allerdings sicher schon das wichtige Hinspiel gegen Malmö FF am 19. August. Vor allem auch bei Coach Hütter, der am Mittwoch mit Video-Analyst Richard Kitzbichler nach Schweden aufbricht, um Malmös Heimspiel gegen Örebro vor Ort zu beobachten.

"Die Champions League ist eine andere Liga, es gilt für uns weiter hart zu arbeiten und zu hundert Prozent auf dieses Ziel hin fokussiert zu sein", forderte Mittelfeld-Regisseur Kampl. Stürmerstar Jonatan Soriano ist jedenfalls guter Dinge: "Wenn wir so ein Spiel wie gegen Grödig zweimal hinbringen, können wir zuversichtlich sein."

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apa