03.10.2014 15:09 Uhr

Austria sucht gegen WAC Trendbestätigung

Neues Duell Gerald Baumgartner gegen Dietmar Kühbauer
Neues Duell Gerald Baumgartner gegen Dietmar Kühbauer

Ausgerechnet ohne Omer Damari muss die Wiener Austria am Samstag (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in den Heim-Kracher gegen Tabellenführer WAC gehen. Trainer Gerald Baumgartner zeigte sich dennoch optimistisch, auch ohne den Goalgetter den Tabellenführer in die Knie zwingen zu können. "Drei Punkte wären extrem wichtig", sagte der Salzburger, dessen Team mit einem Sieg wichtigen Boden auf die Spitze gutmachen könnte.

Zwölf Punkte beträgt vor der Partie der Rückstand der Austria auf den Leader, ein Sieg ist fast Pflicht, wenn man die beiden Top-Teams WAC und Salzburg noch gefährden will. Zwei Siege und ein Remis brachten zuletzt Schwung in das stotternd gestartete "Werkl" der Veilchen, die zuhause als einziges Ligateam noch ungeschlagen sind. Doppelt interessant also, wenn mit dem WAC ein Team kommt, das in der Fremde vier Siege feierte und nur einmal (bei Rapid) Punkte abgeben musste. Im ersten Saisonduell setzten sich die Kärntner zuhause 4:0 durch.

Für WAC-Coach Dietmar Kühbauer, der mit seiner Truppe auf Wolke sieben anreist, ist die Stürmerfrage bei der Austria nur scheinbar von Vorteil. "Am Papier macht es das leichter, Damari ist sehr gefährlich. Aber ein anderer will sich präsentieren", gab Kühbauer, der Kienast in der Startelf erwartete, zu bedenken. Auch er muss mit Tadej Trdina (Leistenprobleme) einen Stürmer vorgeben, auch er muss sich noch zwischen Attila Simon und Silvio als Ersatz entscheiden.

Roman Kienast oder Ola Kamara?

Der Israeli Damari ist für Yom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag, freigestellt worden, zuletzt hatte der fünffache Saisontorschütze verlässlich für die Veilchen getroffen. "Das ist natürlich ein bitterer Ausfall, aber zu respektieren", erklärte Baumgartner, der sich in punkto Ersatz noch nicht festlegen wollte. Seine "Tendenz" gehe in Richtung Roman Kienast oder Ola Kamara, da Martin Harrer eventuell für die Außenposition gebraucht werde. So oder so: "Ich hoffe, dass wir Damaris Ausfall im Paket mit der Mannschaft kompensieren können."

Unter der Woche verbrachte Baumgartner u.a. mit Ried-Coach Oliver Glasner und der ukrainischen Stürmerlegende Andriy Shevchenko zwei Tage in Nyon, um seiner UEFA-Pro-Lizenz wieder einen Schritt näher zu kommen. Vorerst will er sich aber nur der Tabellenspitze nähern. Gegen die "Wölfe" sei "ein schnelles Umschalt- und Passspiel" gefordert, zugleich müsse man aber "auf die gefährlichen Konter aufpassen", stellte Baumgartner fest. "Es wird sehr schwer, weil die Kühbauer-Elf sehr gut gestartet ist, sehr kompakt und robust ist und viel Selbstvertrauen hat", konstatierte der 49-Jährige, ist sich aber sicher: "Wir haben die spielerische Qualität."

Sein Pendant Kühbauer will auch bei der Austria ("Sie sind jetzt in die Gänge gekommen") wieder viel Leidenschaft sehen. "Gegen Rapid haben wir uns unter Wert geschlagen", meinte er im Hinblick auf das 0:3 vor zwei Wochen im Happel-Stadion. Diesmal soll in der Bundeshauptstadt alles anders sein. "Wir hatten keinen Mut, wollten nur verteidigen. Ohne offensiven Gedanken wird es nicht funktionieren", betonte Kühbauer, dessen Team zuletzt erst im Finish einen 2:1-Sieg gegen die Admira perfekt machte.

Einer, der Damari am Samstag sicher nicht ersetzen wird, ist Andreas Ogris. Die violette Legende, derzeit Coach der Austria-Amateure, feiert am 7. Oktober ihren Fünfziger und erhält vor dem Anpfiff eine Ehrung. "Ein Aushängeschild und ein extrem guter Typ", erinnerte sich Baumgartner, der einst selbst mit dem "Fußball-Lebemann" für die Favoritner kickte. "Und auch wenn er in jungen Zeiten auch in der dritten Halbzeit sehr aktiv war, hat er immer alles für die Austria gegeben. Es ist schon geil, wenn ich ins Büro komme und er auch da ist."

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apa