09.02.2015 12:06 Uhr

Liga-Trainer glauben ans Nationalteam

Die Bundesliga-Trainer sind für die EM-Qualifikation guter Dinge
Die Bundesliga-Trainer sind für die EM-Qualifikation guter Dinge

Österreichs Nationalteam hat 2014 den Grundstein für die erfolgreiche Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich gelegt. 2015 gilt es nun, in den ausstehenden sechs Spielen das Endrunden-Ticket zu fixieren. Geht es nach den heimischen Bundesliga-Trainern, wird sich die ÖFB-Truppe zum ersten Mal seit der WM 1998 wieder auf sportlichem Wege für ein Großereignis qualifizieren.

"Ich bin hundertprozentig davon überzeugt", hat Altach-Trainer Damir Canadi keine Bedenken mehr. Die Entwicklung beim Nationalteam sei ein bisschen vergleichbar mit jener bei seinem eigenen Ligateam aus Vorarlberg, Teamchef Marcel Koller habe eine gewisse Stabilität hineingebracht. "Er hat was geschaffen, was für den österreichischen Fußball sehr wichtig ist, nämlich dass wir nach außen ein wenig mehr wahrgenommen werden", ist der Wiener froh.

Auch für Salzburgs Trainer Adi Hütter hat der Schweizer ÖFB-Coach einen großen Anteil am Erfolg. "Die Chancen stehen sehr gut, weil das Ganze richtig rund ist. Marcel Koller hat eine Mannschaft geformt, einem Kader vertraut und eine richtig gute Mentalität hineingebracht. Der Glaube und die Hoffnung sind wieder da", sagte der Coach des überlegenen Liga-Tabellenführers.

"Nationalteam ist unser Flaggschiff"

Die ÖFB-Auswahl startete im Herbst mit einem Heim-1:1 gegen Schweden in die Gruppe G und ließ Siege in Moldau (2:1) sowie gegen Montenegro (1:0) und Russland (1:0) folgen. "Die Russen kochen auch nur mit Wasser und das ist nicht viel wärmer als unseres, und die Schweden kochen mit dem selben Wasser wie wir", schilderte WAC-Trainer Dietmar Kühbauer seine bisherigen Eindrücke von den zu Beginn höher eingeschätzten Gruppengegnern. Der 43-Jährige rechnet deshalb auch mit einem positiven Quali-Ausgang für das ÖFB-Team: "Es ist absolut drinnen und wir werden es auch schaffen."

Der Meinung sind auch die Trainer von Ried und Rapid. "Ich bin überzeugt, dass sie es schaffen", erklärte Oliver Glasner. Und Zoran Barisic meinte: "Die Chancen stehen ganz gut, ich bin wirklich guter Dinge." Eine Fortsetzung des Erfolgslaufes sei für den gesamten österreichischen Fußball wichtig. "Das Nationalteam ist ja doch unser Flaggschiff" betonte Rapids Chefcoach. Das Team zeichne nicht nur die individuelle Qualität der zahlreichen Legionäre aus. "Es gibt insgesamt eine Geschlossenheit und was den Spielstil betrifft einen vorgegebenen Plan, an den sich jeder hält", resümierte Barisic.

Sturms Franco Foda ist ebenfalls vom Spielstil der ÖFB-Truppe positiv angetan. "Sie stehen kompakt und spielen schnell sowie zielstrebig nach vorne", sagte der Deutsche. Grödigs ebenfalls optimistischer Coach Michael Baur hob weitere Erfolgsfaktoren hervor. "Wir spielen die Partien recht souverän und haben momentan auch eine Euphorie in Österreich", so der Tiroler. Durch den guten Qualistart habe man auch die Aufmerksamkeit von anderen Ländern auf sich gezogen. Der Erfolg spiegelt sich auch in der FIFA-Weltrangliste wider, in der der Vorstoß auf Rang 23 gelang. Es ist die beste ÖFB-Platzierung im Ranking seit August 1999 (Platz 20).

"Die Mannschaft hat es sich verdient"

"Die Jungs von Marcel Koller sind wirklich ein geiles Team geworden", ist auch Austria-Trainer Gerald Baumgartner ein Fan von David Alaba und Co. Die erste Hürde im Frühjahr ist auswärts Liechtenstein (27. März/Vaduz), in der Folge wartet der schwierige Auftritt in Russland (14. Juni). "Die Mannschaft hat mittlerweile die Klasse, dass man ihr auch auswärts gegen Russland ein gutes Ergebnis zutrauen kann", ist Admira-Wacker-Mödling-Trainer Walter Knaller guter Dinge. Die Zeit wäre reif für eine erfolgreiche Qualifikation. "Die Mannschaft hätte es sich verdient, die ganze Struktur, die dahintersteht, ist immer besser geworden", analysierte Knaller.

Im Herbst muss die ÖFB-Equipe noch zu Hause gegen Moldau (5. September), in Schweden (8. September) und Montenegro (9. Oktober) sowie zum Abschluss gegen Liechtenstein (12. Oktober) antreten.

Wiener Neustadts Trainer Helgi Kolvidsson drückt gleich zwei Nationen die Daumen. Neben Österreich schaut es derzeit auch für sein Heimatland Island, das in der Gruppe A hinter Tschechien und noch vor den Niederlanden auf Platz zwei liegt, nicht schlecht aus. "Die Mannschaft ist absolut auf dem richtigen Weg, es freut mich auch persönlich, weil ich Marcel Koller für einen sehr guten Mann halte", sagte der 43-Jährige. Im Falle einer erfolgreichen Qualifikation würde er sich bei der Endrunde ein Duell Österreich - Island wünschen.

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apa